Gemeinde Isernhagen startet Wärmeplanung
"Wann muss ich meine alte Heizungsanlage tauschen?" "Wie lange darf ich noch mit fossilen Brennstoffen heizen?" "Welche Kosten kommen auf mich zü" Fragen, die nicht nur die Bürger in Isernhagen beschäftigt, sondern mit denen die Verwaltung häufig konfrontiert wird.
"Wir verstehen die Bedenken der Bürger in Isernhagen. Mit der Erarbeitung einer kommunalen Wärmeplanung, die wir nun begonnen haben, geht es erstmal nur um eine Daten -und Potentialanalyse", so Isernhagens Bürgermeister Tim Mithöfer, "Diese Planung ist für Städte und Gemeinden bis Mitte 2028 verpflichtend."
"Es geht darum, Szenarien zu erarbeiten und Handlungsmöglichkeiten zu finden. Es ist keine Umsatzplanung", betont Dr. Marcel Haak, Geschäftsführer der Energiewerke Isernhagen (EWI).
Im Frühjahr 2025 wollen die Projektplaner – aus der Gemeinde Isernhagen, der EWI und dem externen Dienstleister Wärmeschmiede – erste Ergebnisse präsentieren, Mitte des nächsten Jahres soll die Wärmeplanung abgeschlossen sein.
"Für die EWI ist es selbstverständlich, bei der kommunalen Wärmeplanung der Gemeinde als lokaler Energieversorger mitzuarbeiten und diese mitzugestalten. Die EWI ist an der zukünftigen Wärmeversorgung sehr interessiert, um Isernhagens Wärmewende mitzugestalten", so Dr. Marcel Haak.
Die kommunale Wärmeplanung erfolgt in einer Art Stufenmodell. Zunächst wird eine Bestandsanalyse durchgeführt. Dabei werden anhand vorhandener Gebäudedaten der aktuelle Wärmebedarf, die eingesetzten Energieträger, die vorhandenen Heizungsanlagen sowie die Energieinfrastruktur ermittelt. Als Datengrundlage wird insbesondere auf die Daten des Netzbetreibers Avacon und Daten der Bezirksschornsteinfeger zurückgegriffen sowie verschiedene Akteure wie lokale Unternehmen direkt befragt.
Anschließend prüft die Gemeinde Isernhagen gemeinsam mit der EWI und der Wärmeschmiede, welche Versorgungstechnologien auf Basis erneuerbarer Energien oder nutzbarer Abwärme für die Wärmeversorgung zur Verfügung stehen. Dies können beispielsweise grüne Wärmenetze oder Technologien mit Solarthermie, Geothermie, Umweltwärme, Biomasse oder grüne Gase sein. Auch eine Sektorenkopplung in Hinblick auf den Ausbau der E-Mobilität wird betrachtet.
Die Akteure, die einen wesentlichen Einfluss auf die zukünftige Wärmeversorgung haben, werden aktiv in den Planungsprozess eingebunden. Darüber hinaus hat jeder die Möglichkeit, Hinweise und Anregungen zur Wärmeplanung einzubringen. "Wir werden selbstverständlich auch unsere Bürger mitnehmen und in den Prozess mit einbeziehen", so Mithöfer. "Es ist nur eine Planung, keine Umsetzung und keine Verpflichtung", ergänzt Heike Uphoff, Bau- und Planungsamt der Gemeinde Isernhagen.
Die eigentliche Einteilung der Gemeinde in potenzielle Wärmeversorgungsgebiete erfolgt nach Auswertung aller Ergebnisse. Abschließend wird eine Strategie mit Maßnahmenplan entwickelt, die aufzeigt, wie es in Sachen Wärmeversorgung für alle in Isernhagen weitergeht. Die Daten werden nach Abschluss des Planungsprozesses digital aufbereitet und somit jedem zugänglich gemacht.