Auch an Feiertagen ist die Einsatzbereitschaft der Feuerwehren unverzichtbar – und so war der heutige 2. Advent, Sonntag, 8. Dezember 2024, für zahlreiche Einsatzkräfte in Ahlten und Umgebung alles andere als besinnlich. Statt die Zeit im Kreis der Familie zu verbringen, wurden sie zu einer großangelegten, geheim gehaltenen Einsatzübung in die Breite Riede alarmiert.
Ahltens Ortsbrandmeister Florian Hammer hatte die seltene Gelegenheit bekommen, ein leerstehendes Gebäude für eine realitätsnahe Übung nutzen zu können und hatte entsprechend die Übung ausgearbeitet. "Solche Möglichkeiten ergeben sich nur selten, daher wollten wir sie für eine umfassende Übung nutzen", erklärte Hammer, der mit der Übung vor allem sehen wollte, inwieweit das von den ehrenamtlichen Brandbekämpfern in diesem Jahr Erlernte auch in der Praxis Anwendung findet. Neben der Ortsfeuerwehr Ahlten waren auch die Einsatzkräfte aus Kolshorn und Lehrte eingebunden.
Szenario: Rauchwarnmelder und Personenrettung
Die erste Meldung der Regionsleitstelle um 14:41 Uhr lautete "Mehrere ausgelöste Rauchwarnmelder." Doch bereits bei der Ankunft der ersten Kräfte zeigte sich die Komplexität des Einsatzes. Dichter Rauch quoll aus allen Bereichen des Gebäudes, woraufhin Einsatzleiter Philipp Herl die Alarmstufe erhöhen ließ. Die neue Lagebeurteilung lautete: "Feuer im Keller, noch zwei Personen im Gebäude." Umgehend wurden zusätzliche Kräfte angefordert, um die Brandbekämpfung und die Rettung der vermissten Personen sicherzustellen. Über die Drehleiter konnten im weiteren Verlauf beide Personen aus dem Gebäude gerettet werden.
Ein Großaufgebot von Atemschutzgeräteträgern wurde bereitgestellt, um einerseits die Menschen aus dem stark verrauchten Gebäude zu retten und zeitgleich die Brandbekämpfung einzuleiten, wobei das Szenario unter realistischen Bedingungen für die Einsatzkräfte eine besondere Herausforderung darstellte. Auch das Deutsche Rote Kreuz mit Bereitschaften aus Burgdorf und Hildesheim war in die Übung eingebunden und kümmerte sich um die Versorgung der geretteten Personen. Die Ehrenamtlichen der Bereitschaften arbeiteten dabei eng mit den Feuerwehrkräften zusammen.
Hygienemaßnahmen im Fokus
Ein weiterer wichtiger Aspekt der Übung war der Einsatz des Abrollbehälters Hygiene der Stadtfeuerwehr Lehrte. Dieser wurde an die Einsatzstelle beordert, um kontaminierte Einsatzkräfte nach Abschluss der Arbeiten mit frischer Kleidung auszustatten. Die Maßnahme unterstreicht, wie sehr das Thema Einsatzhygiene in den vergangenen Jahren an Bedeutung gewonnen hat. Insgesamt waren sechs Trupps unter Atemschutz im Einsatz, die sich anschließend im Abrollbehälter Hygiene reinigen konnten und saubere Kleidung bekamen.
Ortsbrandmeister Florian Hammer zeigte sich nach der Übung zufrieden. "Das Zusammenspiel der Wehren und aller Beteiligten hat hervorragend funktioniert. Solche Übungen sind enorm wichtig, um auf den Ernstfall vorbereitet zu sein – gerade bei komplexen Einsatzlagen wie einem Gebäudebrand. Unter dem Strich war die Übung ein voller Erfolg." Nach rund zwei Stunden war die Übung nach einer Abschlussbesprechung beendet.
Mit dieser intensiven Übung konnte sichergestellt werden, dass die Einsatzkräfte auch in anspruchsvollen Situationen bestens geschult und koordiniert agieren. So zeigte der heutige Tag, dass die Feuerwehr nicht nur eine unverzichtbare Institution, sondern auch ein Garant für die Sicherheit der Bürger ist – auch an einem Adventssonntag.
Im Einsatz waren 50 Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren Ahlten, Kolshorn und Lehrte, die Stadtfeuerwehr mit der Einheit IuK und dem Abrollbehälter Hygiene sowie Kräfte der DRK-Bereitschaften Burgdorf und Hildesheim.