An der Dorfstraße im Lehrter Ortsteil Steinwedel stehen seit gestern Tempo-30-Schilder. Sie wurden im Rahmen des Modellprojekts der Region Hannover sowie in weiteren 14 Kommunen aufgestellt beziehungsweise werden dieser Tage aufgestellt. Ulf-Birger Franz, Verkehrsdezernent der Region Hannover, Lehrtes Bürgermeister Frank Prüße und der Ortsbürgermeister von Steinwedel, Dr. Jens Utermann, bezogen am heutigen Mittwoch, 12. Dezember 2024, vor Ort Stellung dazu.
In der Regel lehnt das Land Niedersachsen als Verkehrsbehörde Tempo-30-Zonen auf Kreis- und Regionsstraßen mit der Begründung ab, dass der Verkehr auf diesen Straßen reibungslos laufen solle. Aber keine Regel ohne Ausnahme: bei schadhaften Straßen, Kindergärten, Schulen oder Seniorenheimen direkt an der jeweiligen Straße gibt es solche Ausnahmen. Und das Land hat dem Modellprojekt der Region Hannover zugestimmt. Nachdem bereits im September auf den drei Pilotstrecken Poggenhagen (Neustadt am Rübenberge), Völksen (Springe) und Wunstorf Tempo 30 eingeführt wurde, werden nun sukzessive 14 weitere Strecken zu geschwindigkeitsreduzierten Straßen.
Die Strecken wurden dabei im Vorfeld ausgehend gemeinsam mit den jeweiligen Kommunen mit Blick auf Faktoren wie Unfallgeschehen, Radverkehrsführung, ÖPNV-Belegung, Straßenraumgestaltung und angrenzende Bebauung analysiert und ausgewählt. Auf zahlreichen Strecken in der Region Hannover soll nun schrittweise Tempo 30 angeordnet werden, so auch in Burgdorf (Ortsdurchfahrt Ehlershausen, K117), Sehnde (Ortsdurchfahrt Höver, K142), Uetze (Ortsdurchfahrt Eltze, K127), Wedemark (Ortsdurchfahrt Hellendorf, Hellendorfer/Sommerbosteler Straße), Isernhagen (Ortsdurchfahrt Kirchhorst, K113) sowie in Steinwedel.
Ulf-Birger Franz begründete heute Vormittag das Modellprojekt damit, "dass auf Kreisstraßen generell zu schnell gefahren wird. Wir werden sehen, ob sich die Verkehrssicherheit verbessert." Frank Prüße schloss sich dem an: "Das ist dringend notwendig, ich befürworte das sehr, und wir als Stadt Lehrte freuen uns, dass wir an diesem Modellprojekt teilnehmen dürfen. Das wird die Lärmbelästigung deutlich reduzieren und die Sicherheit erhöhen." Ortsbürgermeister Dr. Jens Utermann fügte hinzu: "Für uns in Steinwedel wird das eine Erleichterung. Wir sind dankbar dafür, dass das gemacht wurde." Von den Anliegern sollen Erfahrungen eingeholt werden, denn die würden den Verkehr Tag und Nacht erleben. Wie Ulf-Birger Franz betonte, solle in zwei Jahren die Auswertung des Modellprojektes vorgenommen werden.
Dr. Jens Utermann antwortet auf die Frage, ob alle Steinwedeler damit einverstanden wären: "Davon gehe ich aus, glaube aber, dass nicht alle das befürworten, die Mehrheit aber schon."
