Wedemark

Margarete und Wilfried Becker sind 60 Jahre verheiratet

[RESSE]

Diamantenen Hochzeit feierten am gestrigen Mittwoch, 8. Januar 2025, die Eheleute Wilfried (82) und Margarete (78) Becker aus Resse. Sie haben fast ihr gesamtes Leben in Köln verbracht und sind erst 2017 in die Wedemark gezogen.

„Der Liebe wegen“, schmunzelt Wilfried Becker, und seine Frau klärt sogleich auf: „Der Liebe zu unseren Kindern und Enkeln wegen“. So begründen beide ihren Umzug in die Wedemark. Die beiden wohnen . in den neu erbauten Seniorenwohnungen am Alten Dorf hinter dem FrischeMarkt Pagel. Denn Sohn Christian, geboren 1978, war stets der Lebensmittelpunkt des agilen Paares. Und dann sind da noch die Enkeltöchter. „Henrike war gerade ein Jahr alt, als wir uns entschlossen, umzuziehen. Wir wollten sie aufwachsen sehen“, erzählt Margarete Becker am Mittwoch dem stellvertretenden Bürgermeister Jean Pascale Schramke. Dieser überbrachte Glückwünsche von Gemeinde, Region und Innenministerium und überreichte Urkunden und Präsente. Ein ausführlicher Plausch über das bewegte Leben des Diamantenen Jubelpaares gehörte natürlich auch dazu.

„Vor gut drei Jahren kam noch Enkeltochter Hella dazu, doch unser Sohn und seine Frau entschlossen sich fast zeitgleich, mit den Kindern für drei Jahre in die USA zu gehen“, berichtet Margarete Becker. Mittlerweile sind sie jedoch zurück. Die Familie lebt zwar nicht mehr in der Wedemark, aber bei Hildesheim, wo Schwiegertochter Debora Becker, die frühere Brelinger Pastorin, in der Kirchengemeinde Mehle eine Pastorenstelle angenommen hat. „Das ist zwar nicht so nah dran an Resse wie Brelingen, aber es ist ok“, finden Wilfried Becker und seine Frau.

Die Diamantene Hochzeit wird erst groß am 10. Juli, dem kirchlichen Trautermin, gefeiert, da haben alle Zeit. „Am 8. Januar 1965 war nur die standesamtliche Trauung“, erinnert sich Wilfried Becker. Kennengelernt hatte sich das Paar zwei Jahre zuvor in Köln. Da war Margarete erst 16. „Wir kamen gerade aus dem Urlaub, da stand mein Cousin mit seinem Kumpel Wilfried in der Tür und fragte, ob ich am Wochenende mit zu einer Party käme, da fehlten Mädchen. Seit dieser Party waren Margarete und Wilfried Becker ein Paar, das nichts mehr trennen konnte. „An meinem 17. Geburtstag habe ich 17 Rosen von ihm gekriegt, das war romantisch“, schwärmt sie. Ein halbes Jahr vor der Hochzeit verlobten sie sich und schmiedeten Pläne – und in denen kamen Kinder zunächst einmal nicht vor. „Wir wollten die Welt kennenlernen“, berichten beide. Zunächst bereisten sie Europa – Österreich, Jugoslawien und Spanien – später auch Russland und Afrika. Beruflich waren beide gut situiert, er als Kaufmann und Personalchef bei der Eisenbahn, sie ebenfalls mit einer kaufmännischen Ausbildung nach der Handelsschule.

Sohn Christian kam erst 13 Jahre nach der Hochzeit „als absolutes Wunschkind“ zur Welt. „Ich habe dann erst einmal aufgehört zu arbeiten, um jede Minute mit meinem Kind zu genießen. Ich engagierte mich ehrenamtlich im Arbeitskreis für das ausländische Kind, als Christian in die Schule kam“, erzählt Margarete Becker. Sie förderte die Kinder sprachlich und gründete einen Kindergarten für sie, um sie auf die Schule vorzubereiten.

„Das Computerzeitalter begann und ich musste den Fuß in der Tür behalten“, begründet sie, warum sie zunächst halbtags bei der Arbeiterwohlfahrt im Sekretariat anfing und 1991 zur Chefsekretärin aufstieg – von Mann und Sohn auf diesem Weg stets tatkräftig unterstützt. „Mein Mann hat viele Aufgaben im Haushalt übernommen, zum Beispiel das Einkaufen, und das macht er heute noch gerne“, schmunzelt Margarete Becker.

Von der Infrastruktur in Resse sind beide begeistert. „Wir gehen hier nicht nur einkaufen, sondern auch zur Ärztin, zum Friseur und ins Kino und sind in den Verein Bürger für Resse eingetreten“, erzählen beide. Sie fühlen sich rundum wohl in der Wedemark.

Den Kölner Karneval vermissen sie heute kaum noch. Auch in Resse ist genug los, und im Mittelpunkt steht die Familie. „Wir wollen aber nur begleiten uns nicht einmischen“, versichern beide ausdrücklich. Vor allem aber können beide nicht ohne einander. Ihr Rezept für eine so lange gut funktionierende Ehe: „Jeder sollte seinen Part haben und wichtig sind Rituale wie zum Beispiel für uns der gemütliche Freitagabend, den wir seit Beginn unserer Ehe immer für uns reserviert haben. Da war Krimizeit!“

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