Burgwedel

Rund 25 Prozent mehr Einsätze: Ortsfeuerwehr Großburgwedel ist gegen den Trend in der Region gefordert

[GROSSBURGWEDEL]

Rund 150 Anwesende konnte Großburgwedels Ortsbrandmeister Tibor Biczók am gestrigen Freitag, 17. Januar 2025, zur Jahreshauptversammlung in der Fahrzeughalle der Ortsfeuerwehr begrüßen. Darunter Burgwedels Bürgermeisterin Ortrud Wendt, Ordnungsamtsleiterin Andrea Stroker, Ortsbürgermeister Rolf Fortmüller, Brandschutzabschnittsleiter Volker Kluth, Stadtbrandmeister Carsten Rüdiger und der 1. stellvertretende Stadtbrandmeister Florian Leisenberg, die Ehrenstadtbrandmeister Heinz-Jürgen Krüger und Friedhelm Leisenberg sowie den ehemaligen Brandschutzabschnittsleiter Horst Holderith und den Bundestagsabgeordneten Dr. Hendrik Hoppenstedt. Für die musikalische Umrahmung sorgte der Feuerwehrmusikzug Großburgwedel.

Auch wenn es im vergangenen Jahr keine außergewöhnliche Wetterlage oder andere aufwändige Einsätze gab, so hat die Ortsfeuerwehr Großburgwedel im vergangenen Jahr mehr Einsätze zu verzeichnen gehabt als im Jahr zuvor. Dies entspricht einem Gegensatz zum Region-Trend, wo im vergangenen Jahr weniger Einsätze zu verzeichnen waren. Insgesamt wurde die Ortsfeuerwehr zu 127 Einsätzen im vergangenen Jahr gerufen. Diese unterteilen sich in 70 Brandeinsätze, 49 technische Hilfeleistungen, zwei Brandsicherheitswachen sowie sechs Fehlalarme, berichtete der Ortsbrandmeister. Da die Ortschaft Großburgwedel in der Stadt der größte Ort ist, befinden sich dort auch rund die Hälfte der Einsatzstellen. Die Aktiven der Schwerpunktfeuerwehr sind natürlich häufiger gefordert. Im gesamten Stadtgebiet waren 238 Einsätze im vergangenen Jahr zu verzeichnen.

Die Ortsfeuerwehr bestand am 31. Dezember 2024 aus insgesamt 642 Mitgliedern. Diese unterteilen sich in 78 Aktive mit zusätzlich sechs Mitgliedern in Zweitmitgliedschaft, 22 Mitgliedern in der Ehrenabteilung, 24 Musikern, 25 Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr, acht Mitgliedern in der Kinderfeuerwehr sowie 479 Freunden der Wehr.

16.002 Stunden stehen in den Büchern der Ortsfeuerwehr, die im vergangenen Jahr ehrenamtlich von den Mitgliedern geleistet worden waren. „Das sind rund 2.000 Arbeitstage, was acht Vollzeitkräften entspricht“, so Tibor Biczók. Alleine 4.161 Stunden wurden in Einsätzen geleistet. Hinzu kommen 6.390 Stunden bei den wöchentlichen Ausbildungs- und Übungsdiensten. Diese erfreuten sich im vergangenen Jahr großer Beliebtheit. Es gebe eine unglaublich hohe Dienstbeteiligung, betonte auch Zugführer Sebastian von Pavels. Diese betrug bei beiden Zügen rund 66 % und sei eine deutliche Steigerung zu den Vorjahren.

Neben dem Feuerwehrgeschehen war die Ortsfeuerwehr aber auch wieder ins Ortsgeschehen eingebunden. So lud die Ortsfeuerwehr erneut zu einem Tag der offenen Tür ein. „Dieser war super besucht“, so der Ortsbrandmeister. Zudem habe der Tag der offenen Tür „wieder mal gezeigt, dass das Feuerwehrhaus zu klein ist“, erklärte Tibor Biczók. Besonders war auch der Besuch der Jugendfeuerwehr Domfront in Großburgwedel. Dort wurden 100 Personen empfangen, und dieser Tag wurde quasi zu einem zweiten Tag der offenen Tür gemacht, der mit einem abschließenden Grillen endete. „Angeblich sei dies der schönste Tag des Besuches aus Frankreich gewesen. Wir haben alles richtig gemacht“, so der Ortsbrandmeister. Hinzu kamen Veranstaltungen wie der Besuch des Stadtfeuerwehrtages in Engensen. Es wurde ein Oktoberfest veranstaltet und auch wieder zum Tannenbaumaufstellen am Feuerwehrhaus eingeladen.

Hinsichtlich einiger Brände in Feuerwehrhäusern in den vergangenen Monaten in Deutschland haben sich die Aktiven der Ortsfeuerwehr dazu entschlossen, das Feuerwehrhaus mit vernetzten Rauchwarnmeldern auszustatten. „Jeder ist verpflichtet, Rauchwarnmelder zu Hause zu haben, aber in einem Feuerwehrhaus ist das nicht so. Das wollten wir ändern“, so Tibor Biczók. Auch wenn das Haus schon etwas älter ist, „wollen wir diese nicht verlieren“. Bei einem Brand müssten die für den Schutz der Bevölkerung wichtigen Einsatz- und Rettungsmittel in Sicherheit gebracht werden. So sind nun Melder über den Stellplätzen der Fahrzeuge, in den Fahrzeugen selbst sowie in einigen Räumen angebracht worden und alarmieren sofort die Führungskräfte, falls eine Rauchentwicklung entdeckt wird.

„Vielen Dank für die geleistete Arbeit und auch die Unterstützung im Ort“, bedankte sich Ortsbürgermeister Rolf Fortmüller. „Ohne eure Unterstützung wäre so einiges kaum möglich beziehungsweise nur eine halbe Sache“, betonte er. Insbesondere bei der Müllsammelaktion, dem Laternenumzug, dem Tannenbaumaufstellen sowie dem wieder ins Leben gerufenen Weihnachtsmarkt hatten sich die Ehrenamtlichen der Ortsfeuerwehr eingebracht und einen „wesentlichen Beitrag zum Gelingen dieser Veranstaltung geleistet“, so der Ortsbürgermeister. „Schön, dass es euch gibt“, so Fortmüller abschließend.

Stadtbürgermeisterin Ortrud Wendt blickte auf das vergangene Jahr zurück und gab auch einen Ausblick in das anstehende Jahr. So hat die Stadt Burgwedel im vergangenen Jahr einen hauptamtlichen Stadtgerätewart eingestellt. Die Ortsfeuerwehr Großburgwedel konnte bereits feststellen, dass sich dies positiv ausgewirkt habe. Zudem wurden vier neue Mannschaftstransportwagen sowie sechs Notstromaggregate angeschafft. In diesem Jahr stehen bei den Feuerwehren Burgwedel insgesamt Investitionen von rund 1,3 Millionen Euro an. So sind auch bereits Planungskosten in Höhe von 650.000 Euro bereitgestellt, um ein neues Feuerwehrgerätehaus in Großburgwedel zu bauen. In diesem Jahr sollen zudem ein Hygieneanhänger und ein Gerätewagen Logistik 2 für zusammen 630.000 Euro angeschafft werden.

Vereidigungen und Ernennungen

Ihren Diensteid legten vor der Versammlung Dominik Bruns, Fritz Hurdelbrink, Christopher Krebs und Marian Verspohl ab. Marco Schneemelcher wurde zum Oberfeuerwehrmann und Nicholas Krohn zum Hauptfeuerwehrmann ernannt. Weiter wurden Dominik Kehr zum Löschmeister, Franziska Saal und Sandra Scheffler zur Oberlöschmeisterin, Heiko Tillmann zum Oberlöschmeister, Thomas Lichtenberg, Sebastian Mann und Sebastian von Pavels zum Hauptlöschmeister sowie Robin Herbst zum Brandmeister ernannt. Der Dienstgrad Registerführer wurde Musikzugleiter Ralf Rothausen verliehen.

Ehrungen für besondere Leistungen

Mit dem Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 25-jährige Verdienste wurden Daniel Bergmann, Heike Siegmund und Matthias Wolf ausgezeichnet. Das Abzeichen für 25-jährige Mitgliedschaft im Feuerwehrmusikwesen wurde Theresa Krauthoff verliehen. Rainer Siems wurde durch Abschnittsleiter Volker Kluth für seinen besonderen Einsatz in der Feuerwehr mit der Ehrennadel des Feuerwehrverbandes Region Hannover geehrt. Eine besondere Ehre hatte zudem Bürgermeisterin Ortrud Wendt, die Stadtbrandmeister Carsten Rüdiger mit der silbernen Ehrennadel der Stadt Burgwedel für seine 15-jährige Tätigkeit als Ehrenbeamter auszeichnete.

Ehrungen von Freunden der Wehr

Für langjährige Unterstützung der Ortsfeuerwehr wurden zwei Mitglieder ausgezeichnet. Patrik Lalk wurde für 40-jährige und Walter Behnke für 50-jährige Unterstützung als „Freund der Wehr“ geehrt. Letzterer war von seiner Ehrung besondern gerührt.

Verabschiedung in die Ehrenabteilung

In die Ehrenabteilung wurden Hans-Rudolf Dangers, Klaus-Dieter Henke, Burkhard Klotzke, Thomas Krauthoff und Christian Schuster überstellt.

Ortsbrandmeister Tibor Biczók dankte zum Schluss den Aktiven sowie ihren Familien für ihren Einsatz am Gemeinwohl. Auch dankte er den vielen Spendern, die die Arbeit der Feuerwehrkräfte unterstützten.

Die Versammlung schloss mit dem Singen der Deutschen Nationalhymne.

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