Forderung des Seniorenbeirats an aha: Sepa-Lastschriftmandat auch per Post erteilen
"Gewisse Respektlosigkeit gegenüber der älteren Generation"
Ab 2026 zieht der Zweckverband Abfallwirtschaft Region Hannover (aha) die Abfallgebühren selbst ein. Mit dem flotten Spruch „Wir holen jetzt auch die Kohle ab“ wirbt aha dafür, dass die Kunden dem Zweckverband ein Sepa-Lastschriftmandat erteilen sollen. Doch das Verfahren, das aha dafür verlangt, kommt beim Uetzer Seniorenbeirat überhaupt nicht gut an. Die Seniorenvertretung fordert, eine Mandatserteilung auch postalisch, per Fax und per Mail zu ermöglichen. Bisher muss man dafür das digitale aha-Portal nutzen. Aha rät dazu, den QR-Code zu scannen, der sich auf dem Anschreiben an die Kunden vom 13. Januar befindet.
In einer Mail an die aha-Geschäftsführung erinnert der Seniorenbeiratsvorsitzende Friedrich-Wilhelm Schiller daran, dass immer noch ein Großteil der Senioren und Seniorinnen kein Smartphone besitzt und auch keinen Zugang zum Internet hat. „Zudem haben manche ältere Smartphonebesitzer Schwierigkeiten, den QR-Code zu scannen und dann das Lastschriftmandat zu erteilen“, gibt er außerdem zu bedenken. Auch für einige ältere Computerbesitzer dürfte es nach seiner Einschätzung oft nicht einfach sein, im Internet das aha-Portal zu nutzen. Zumal die Erteilung des Lastschriftmandats ein zweistufiges und somit kompliziertes Verfahren sei. „Der Ratschlag ,Sollten Sie selbst keine Möglichkeit haben, die Eingabe in dem aha-Portal vorzunehmen, wenden Sie sich bitte an eine Person Ihres Vertrauen‘ ist für viele wenig hilfreich“ sagt der Beiratsvorsitzende. „Denn Seniorinnen und Senioren wollen möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben führen und nicht ständig jemanden bitten, etwas für sie zu erledigen.“
Dass es noch viele ältere Menschen gibt, die Schwierigkeiten mit der Digitalisierung haben, belegt nach Schillers Ansicht die große Nachfrage nach den Smartphoneschulungen, die der Seniorenbeirat zusammen mit dem Team Jugend der Gemeinde Uetze für Senioren anbietet. An dem aktuellen Kursus im Februar wollen mehr ältere Menschen teilnehmen, als Plätze zur Verfügung stehen.
Eine Seniorin aus Dollbergen hatte die Seniorenvertretung gebeten, sich für die Belange der älteren aha-Kunden einzusetzen. „Wirklich befremdlich und ziemlich unverschämt finde ich den Hinweis, dass ,aus organisatorischen Gründen‘ weder Brief, Fax oder Mail angenommen werden“, hatte sie geschrieben. Dieser Kritik schließt sich Schiller an: „Der Umgang des Zweckverbands mit älteren Kunden zeugt von einer gewissen Respektlosigkeit gegenüber der älteren Generation.“