Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi überreicht Förderbescheide an das Wahrendorff Klinikum Köthenwald und das St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim
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Foto: Wahrendorff
Niedersachsens Gesundheitsminister Dr. Andreas Philippi hat am heutigen Mittwoch, 12. Februar 2025, zwei Förderbescheide aus dem Krankenhaus-Investitionsprogramm 2024 (IPR 2024) übergeben. Am Mittag besuchte der Minister zunächst das Wahrendorff Klinikum Köthenwald (Sehnde/Region Hannover). Im Rahmen des letzten Finanzierungsabschnitts erhält die psychiatrische und psychotherapeutische Fachklinik 13,9 Millionen Euro. Das Geld fließt in Maßnahmen zur Kapazitätsanpassung des 2023 fertiggestellten Neubaus. Dieser war notwendig geworden, um die vormals dezentralen Fachabteilungen zusammenzulegen. Die landesseitige Gesamtfördersumme beläuft sich auf insgesamt 70 Millionen Euro, während Wahrendorff selbst 24 Millionen Euro aufgebracht hat.
„Das Klinikum Wahrendorff ist eine Einrichtung von großer Bedeutung für die Behandlung von psychiatrischen und psychosomatischen Krankheiten“, betont Minister Philippi. „Leider beobachten wir seit vielen Jahren, vor allem aber seit der Pandemie, dass die Zahl derer, die sich aufgrund seelischer Leiden in medizinische Betreuung begeben müssen, stetig steigt. Mit der Erweiterung ihrer Kapazitäten reagiert die Klinik zielgenau auf die wachsenden Bedarfe und sendet zugleich das Signal, dass niemand mit seinem Leid allein gelassen werden braucht.“
Geschäftsführer Holger Stürmann dankte dem Land Niedersachsen für den abschließenden Förderbescheid zugunsten des Wahrendorff Klinikums Köthenwald: „Unser besonderer Dank gilt heute noch einmal unserem 2023 verstorbenen Unternehmenslenker Dr. Matthias Wilkening. Mit unternehmerischem Mut und visionärem Gestaltungswillen prägte er das neue Klinikum und seine heilende Architektur entscheidend. Unser Fachkrankenhaus für die Seele ist einzigartig und vollständig belegt. Menschen mit psychiatrischen und psychosomatischen Erkrankungen finden hier Diagnostik, Therapie, Pflege und Unterstützung für ihr Leben. Von Köthenwald aus tragen wir medizinische und pflegerische Forschung bis auf andere Kontinente“, betonte Stürmann. Er zeigte sich zuversichtlich, auch in herausfordernden Zeiten den besonderen Mix in Wahrendorff fortzuführen: fachlich und menschlich exzellente psychiatrische Arbeit, verbunden mit kreativen Ansätzen wie künftig zum Beispiel in der Robotik.
Sehndes Bürgermeister Olaf Kruse unterstrich: „Mit diesem Klinikbau wurde eine Vision von Dr. Wilkening Realität: Eine weit über die Grenzen von Sehnde hinaus wirkende Einrichtung wurde mit finanzieller Unterstützung des Landes Niedersachsen geschaffen, die in ihrem Angebot, in ihrer Optik und in ihren Möglichkeiten einmalig ist. Funktionalität und Kunst finden hier nebeneinander und miteinander statt – und die Unterschiede im Kreis der staunenden Menschen verschwimmen.“ Kruse weiter: „Die Behandlung der Menschen in diesem Klinikum erfolgt dem Leitbild der Einrichtung entsprechend wertschätzend, respektvoll und individuell – mit so viel Normalität wie möglich. Viele Sehnder Bürger*innen, ganze Familien, sind seit Generationen im oder für das Klinikum als größtem Arbeitgeber im Stadtgebiet tätig. Mit dieser Förderung des Landes werden auch wichtige Arbeitsplätze vor Ort gesichert.“
Einen weiteren Förderbescheid erhielt im Anschluss das St. Bernward Krankenhaus in Hildesheim. Im Rahmen des IPR 2024 kommen dem katholischen Schwerpunktkrankenhaus mit seinem breiten Leistungsspektrum 18 Millionen Euro für den Neubau des Eltern-Kind-Zentrums zugute. Hier sollen künftig die Geburtshilfe, die Gynäkologie und die Kinderklinik inklusive der Intensivstation für Frühgeborene vereinigt werden. Darüber hinaus werden auch die Geriatrie und die Palliativstation in den Neubau verlagert sowie die zentrale Notaufnahme vergrößert. Die Gesamtförderung für den Neubau durch das Land beträgt 58 Millionen Euro. Das gesamte Bauvolumen umfasst rund 90 Millionen Euro, die Differenz zwischen der Fördersumme und den Gesamtkosten trägt das Krankenhaus selbst. „Die finanzielle Förderung unseres Neubaus durch das Land Niedersachsen wissen wir enorm zu schätzen, gerade angesichts der aktuellen Herausforderungen im Gesundheitswesen“, sagt Karen Thiele, Geschäftsführerin des St. Bernward Krankenhauses.
Bei einer gemeinsamen Begehung der Baustelle gaben Thiele, der Geschäftsführer des Elisabeth Vinzenz Verbunds, Stefan Fischer, der Ärztliche Direktor Prof. Dr. med. Georg von Knobelsdorff sowie Architekt Frank Schonhoff einen Einblick in den aktuellen Stand der Baumaßnahmen. „Unser Projekt ‚Neubau‘ hat im vergangenen Jahr große Fortschritte gemacht“, stellt Thiele fest. „Im Sommer haben wir den fertiggestellten Rohbau mit einem Richtfest eingeweiht und mit der Innenausstattung des Gebäudes begonnen.“ Auch zum Eltern-Kind-Zentrum, das auf drei Etagen des Neubaus untergebracht sein wird, gebe es Neuigkeiten: „Mit ‚thea‘ haben wir einen Namen für das Zentrum gefunden, der zum einen eng mit der Geschichte unseres Hauses verbunden ist – Sr. M. Theodora Franzen war die erste Krankenhausoberin des St. Bernward Krankenhauses – und zum anderen perfekt zur Geburtshilfe passt: ‚thea‘ bedeutet ‚Gottes Geschenk‘.“
Niedersachsens Gesundheitsminister Philippi spricht von einem Herzensprojekt: „Werdende Eltern, die naturgemäß besonders nervös sind, finden hier eine harmonische Atmosphäre, die zugleich den hohen medizinischen Anforderungen entspricht. Der Neubau stärkt nicht nur das Krankenhaus selbst, sondern auch die Versorgung in der gesamten Region. Gute Voraussetzungen für einen gelingenden Start ins Leben.“
Thiele rechnet damit, den Neubau und das Eltern-Kind-Zentrum „thea“ Ende 2026 in Betrieb nehmen zu können. „Die werdenden Eltern können sich aber auch schon jetzt in unserer neuen ‚thea-App‘ über unseren Neubau und alle Themen rund um Schwangerschaft, Geburt und Wochenbett informieren.“