Wedemark

Ein Glockenturm für Negenborn

LEADER-Region Meer & Moor gibt Förderzusage über mehr als 20.000 Euro

[NEGENBORN]

Eine mächtige Bronze-Glocke, die einst für das Ulmer Münster gedacht war, bekommt in Negenborn ein neues Zuhause. Mit Fördermitteln der LEADER-Region Meer & Moor entsteht ein hölzerner Glockenturm auf dem Friedhof – ein lang gehegter Wunsch der Dorfgemeinschaft.

Die Wedemark wird auch 2025 einen ganz besonderen Mehrwert von ihrer Mitgliedschaft bei der LEADER-Region Meer & Moor haben. Auf dem Friedhof Negenborn wird der Bau eines Glockenturms finanziell gefördert. Die mächtige Bronze-Glocke dafür ist seit mehreren Jahren in Negenborn eingelagert. Sie war ein ganz besonderes Schnäppchen, denn ursprünglich sollte sie im Ulmer Münster ertönen.

„Doch ihr Klang passte nicht zu den anderen Glocken im Ulmer Münster. Deshalb stand sie seit mehreren Jahren als Fehlguss bei der Glockengießerei Rincker in Sinn. Als wir für die Brelinger Kirche eine neue Glocke bestellten, machte uns die Firma auf dieses Exemplar aufmerksam“, erinnert sich der Negenborner Dirk Meyer.
Die Ursprungsidee, dass der Negenborner Friedhof eine eigene Glocke brauche, stammt vom früheren Ortsbürgermeister Wolfgang Kasten (Amtszeit 2001 bis 2011). „Wenn Trauerfeiern auf dem Friedhof waren, musste die Glocke in der Kapelle im Dorf an der Werner-von-Negenborn-Straße geläutet werden“, erinnert sich Kasten. In der Friedhofskapelle, die leicht außerhalb des Dorfes an der Landesstraße nach Resse liegt, hat niemals eine Glocke gehangen. „Es kann durchaus sein, dass der Negenborner Friedhof der einzige ohne eigene Glocke in der Wedemark ist“, überlegt Dirk Meyer. Als er sich an den Besuch bei der Glockengießerei Rincker an den Fehlguss erinnerte, kauften die Negenborner die Glocke zu einem guten Preis bereits vor Corona.

Nach dem Abebben der Pandemie griffen die Glocken-Enthusiasten die Idee wieder auf: Eine Glocke dieses Ausmaßes und von 150 Kilogramm Gewicht braucht einen stabilen Turm und so entstand die Vision, einen drei bis vier Meter hohen Glockenturm aus Holz auf dem kommunalen Friedhof zu errichten. Dort auf dem Rondell hatte mal ein Baum mit einer Bank gestanden. Die Gemeindeverwaltung sehe keine Argumente gegen eine Baugenehmigung an diesem Standort, berichtet Meyer. Er habe dazu bereits Kontakt mit Harald Hesse, Fachbereichsleiter Gebäude und Flächen. „Da haben wir konkret angefangen zu planen“, so Meyer. Der Traditionsverein Negenborn stellte den Förderantrag für das Projekt bei LEADER Meer & Moor.

Die Tischlerei Hanne aus Negenborn erarbeitet jetzt nach der Förderzusage einen Vorschlag für das Glockenturmkonstrukt. Traditionsverein und „Glockenteam“, wie sich die „Entdecker“ der Münsteraner Glocke für den Negenborner Friedhof nennen, müssen die Gegenfinanzierung für die LEADER-Förderung sicherstellen. „Rund 15.000 Euro müssen wir selbst aufbringen. 70 Prozent der Gesamtsumme kommen dann aus LEADER-Mitteln“, erklärt Meyer, der schon Spendenzusagen bekommen hat. Bis Ende dieses Jahres muss das Projekt abgeschlossen sein. Glocke und Turm würden dann später der Gemeinde übereignet, die Eigentümerin des Friedhofes Negenborn ist.

Ein weiteres LEADER-Projekt in der Wedemark, für das die Lokale LEADER-Aktionsgruppe die Förderzusage erteilt hat, ist die energetische und technische Sanierung des mehr als 50 Jahre alten Vereinsheims der Sportgemeinschaft Blau Gelb Elze. Diese ist mit etwa 700 Mitgliedern der zweitgrößte Verein der Wedemark und hat gerade ihren 100. Geburtstag gefeiert. Das Projekt wird in Kürze vorgestellt.

 

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