2024: Ein unvergessliches Jahr für die Ortsfeuerwehr Schillerslage
Foto: Bastian Kroll
Es war ein ereignisreiches Jahr für die Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr Schillerslage: Das berichtete Ortsbrandmeister Timo Scheffler anlässlich der Jahreshauptversammlung am gestrigen Freitag, 21. Februar 2025, im Feuerwehrhaus. Insbesondere zwei Ereignisse bleiben im Gedächtnis der Einsatzkräfte.
Rund 60 Gäste konnte der Ortsbrandmeister in der Fahrzeughalle des Feuerwehrhauses begrüßen. Darunter Burgdorfs Bürgermeister Armin Pollehn, Ordnungsamtsleiter Christian Enderle, Ortsbürgermeister Cord Reißer, die Vorsitzende des Feuerwehrausschusses, Beate Neitzel, Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer, der stellvertretende Brandschutzabschnittsleiter Tim Herrmann, Ehrenortsbrandmeister Otto Wietfeldt, Vertreter der Ortsfeuerwehren aus Heeßel und Burgdorf sowie die Vorsitzenden des Fördervereines, Heiner Wehrs, und Sport- und Schützenvereins, Matthias Huth. Für die Bewirtung sorgten Einsatzkräfte der Ortswehr Heeßel.
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Der Höhepunkt des Jahres bildete für die Feuerwehrkräfte der Umzug vom alten Gerätehaus in das neu errichtete Gebäude gegenüber. Es wurden im Vorfeld Arbeitsgruppen gebildet, um den Umzug zu bewerkstelligen. So hätten beispielsweise auch die Frauen die Bilder vom alten Feuerwehrhaus einheitlich gerahmt, ehe sie im neuen Domizil aufgehängt wurden. Neben dem Umzug der Gerätschaften und persönlichen Einsatzausrüstung gab es auch viele Kleinigkeiten zu erledigen, berichtete Scheffler. Am 25. Mai konnte der Umzug offiziell mit einem Marsch vollzogen werden. Der anschließende Tag der offenen Tür wurde von den Bewohnern gut angenommen, berichtete Scheffler. Der Wunsch, dass es ein Haus für das Dorf werden sollte, erfüllte sich, wie sich nicht nur an diesem Tag zeigte. Beim Laternenumzug oder Dreschefest wie aber auch als Übungsort für den Spielmannszug habe es „sich bereits bewährt“, so der Ortsbrandmeister.
Neben dem Bezug des Neubaus war das Einsatzgeschehen im vergangenen Jahr besonders umfangreich. Zu 31 Einsätzen (2023: 20) wurden die Einsatzkräfte gerufen. 15 Brandalarme, 15 technische Hilfeleistungen, darunter sechs Tauchereinsätze, sowie ein Fehlalarm waren zu verzeichnen. Das Jahr begann am 11. Januar mit einem Verkehrsunfall auf der B3, gefolgt von einem brennenden Bus auf der B188 am 15. Januar und endete mit einem Hausbrand in der Burgdorfer Weststadt.
Doch besonders war der Einsatz am 3. August, als ein Reiterhof im Ortskern in Brand geraten war. „Dieser Einsatz bleibt sicherlich so einigen im Gedächtnis“, so Scheffler. Es wurde Stadtalarm ausgerufen, sodass alle Ortsfeuerwehren Burgdorfs vor Ort waren. Zudem Kräfte aus Lehrte und Burgwedel. „Wochenlang waren wir noch mit Nachlöscharbeiten beschäftigt“, berichtete der Ortsbrandmeister. „Es war ein sehr einsatzreiches Jahr“, zog Scheffler ein Fazit. „Ich hoffe, dass es dieses Jahr ruhiger wird. Einen Hofbrand brauchen wir auf jeden Fall so schnell nicht wieder“, betonte er. Weiter unterstützten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr bei der Aktion sauberes Dorf, begleiteten das Schützenfest und halfen tatkräftig beim Dreschefest mit, das vom Förderverein der Feuerwehr organisiert wird.
„Wir haben hier eine motivierte Truppe“, so Timo Scheffler nicht ohne Stolz. Die Ortsfeuerwehr hatte im Jahresverlauf 2024 ein Plus von einem Mitglied zu verzeichnen und dieses Jahr kamen bereits zwei neue Einsatzkräfte hinzu. „Wir müssen keine Werbung dafür machen“, betonte er.
„Das wirft neue Probleme auf“, so Scheffler, denn „das neue Haus ist nun zu klein“, gab er augenzwinkernd bekannt. Die Spinde in den Umkleidekabinen seien alle belegt. Durch die Stadt sei aber die Anschaffung neuer Spinde eingeleitet worden. „Danke an die Verwaltung für die gute Zusammenarbeit. Sie hat immer ein offenes Ohr und wir haben auch immer eine gute Lösung gefunden“, so Scheffler in Richtung Stadtverwaltung.
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Neben den zum Jahreswechsel 45 Mitgliedern der Einsatzabteilung besteht die Ortsfeuerwehr aus 14 Alterskameraden, 5 Musikern und einer Betreuerin bei der Ortsfeuerwehr Burgdorf. Zudem sind vier Schillerslager Kinder in der Kinderfeuerwehr Burgdorf und weitere vier Jugendliche aus Schillerslage in der Jugendfeuerwehr Burgdorf.
Scheffler dankte ebenso dem Förderverein, der die Ortsfeuerwehr tatkräftig unterstützt. Der Vorsitzende des Fördervereins berichtete diesbezüglich, dass das Dreschefest nach dem Rekord in 2023 nochmal besser besucht war und auch das Osterfeuer wieder viele Besucher anzog. „Beide Veranstaltungen liefen perfekt“ und es wurde fleißig gegessen und getrunken, sodass durch die Einnahmen die Feuerwehr unterstützt werden konnte.
Dank gab es auch von Ortsbürgermeister Cord Reißer und der Feuerwehrausschussvorsitzenden Beate Neitzel. „Das war eine extrem gute Leistung“, unterstrich er den Einsatz beim Brand des Reiterhofes. Die gesamte Dorfgemeinschaft habe unterstützt. „Unser Dorf lebt Gemeinschaft“, zitierte er den Leitspruch Schillerslages. Reißer dankte im Namen der Bürgerinnen und Bürger für die ehrenamtlich geleistete Arbeit. Beate Neitzel machte Werbung für die Nachwuchsabteilungen: „Soziales Verhalten lernt man in der Feuerwehr“, unterstrich sie. Gerade die Zusammenarbeit mit Mitmenschen, die man nicht möge, werde in der Feuerwehr gelernt. „Das lernt man nicht in der Schule“, erklärte sie.
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Am Rande machten Ortsbrandmeister, Stadtbrandmeister und Bürgermeister in ihren Wortbeiträgen auch Politik: Der Ortsbrandmeister forderte, gut erhaltene Fahrzeuge unter 7,5 Tonnen Gesamtgewicht nach ihrer Ausmusterung nicht zu verkaufen, sondern als Reserve vorzuhalten. Häufig sei es im Stadtgebiet vorgekommen, dass Fahrzeuge ausfallen und unter den Ortsfeuerwehren sich Fahrzeuge ausgeliehen werden mussten. Durch ein ausgemustertes, gut erhaltenes Ersatzfahrzeug, das mit einem Feuerwehrführerschein gefahren werden darf und für das jede Ortsfeuerwehr auch entsprechende Fahrer hat, sei ein Ersatz einfacher bereitzustellen. „Geld gibt es für die alten Fahrzeuge ja auch nicht mehr so viel“, gab Scheffler zu bedenken.
Derweil bereitete der Bürgermeister die Einsatzkräfte auf mögliche zukünftige Aufgaben im Bevölkerungsschutz vor, wenn es unter anderem Probleme mit der Stromversorgung über einen längeren Zeitraum gibt. Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer hatte dazu klare Ansichten: Einerseits sehe er es kritisch, weitere Aufgaben auf das Ehrenamt zu übertragen, andererseits monierte er die fehlenden finanziellen Mittel: „Ohne Penunzen wird das alles nichts“, betonte er, denn es müsste auch die Infrastruktur vorhanden sein. Und eine Umsetzung in diesem Rahmen sehe er aufgrund der Haushaltslage der Stadt nicht.
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Seinen Abschied als Gruppenführer gab Holger Meyer gekannt: Nach 30 Jahren sei es Zeit, das Amt in jüngere Hände zu geben. Sichtlich gerührt nahm er den Dank der Versammlung entgegen, die sein langjähriges Engagement mit anhaltendem Applaus würdigte.
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Zum Abschluss der Versammlung konnte Stadtbrandmeister Dennis-Frederik Heuer noch zwei ehrenvolle Aufgaben übernehmen: Er nahm von Katharina Scharringhausen den Feuerwehreid ab, die nun Mitglied der Einsatzabteilung ist. Sie wurde zudem zur Feuerwehrfrau ernannt. Weitere neue Dienstgrade erhielten Hendrik Bösch, der zum Ersten Hauptfeuerwehrmann ernannt wurde, sowie Andreas Czylwik und Christopher Gröning, denen der Dienstgrad Löschmeister verliehen wurde.
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