Kritik an Baustraße in Hänigsen: Bürgerinitiative äußert Bedenken

Die Bürgerinitiative Umwelt Uetze hat sich in einer Stellungnahme kritisch zur Errichtung einer Baustraße auf dem ehemaligen K+S-Betriebsgelände in Hänigsen geäußert. Ulf Wucherpfennig von der Bürgerinitiative erklärte, dass für das Gelände bislang kein Bebauungsplan vorliege und laut einer Pressemitteilung der Region Hannover vom 6. März 2025 auch keine Baugenehmigung bestehe.
Trotzdem habe nach Angaben der Bürgerinitiative die Firma A & S Betondemontage am 5. Februar 2025 damit begonnen, Bodenmaterial anzuliefern und dort abzulegen. Wucherpfennig äußerte die Vermutung, dass es sich um belastetes Material handeln könnte. Das Vorgehen der Firma sei zunächst durch die Behörden gestoppt worden, werde nun aber geduldet. Zudem sei es der Firma offenbar weiterhin gestattet, die Arbeiten fortzusetzen.
Besonders kritisch sehe die Bürgerinitiative, dass eine rund 260 Meter lange Baustraße ohne Baugenehmigung durch ein Biotop der besonders geschützten Zauneidechse errichtet worden sei. Diese werde nun für die Anlieferung des Bodenmaterials genutzt. Laut Wucherpfennig gehe von der Straße eine potenzielle Gefahr für Mensch, Natur, Boden und Grundwasser aus. Er gibt in einem Gespräch an, zu wissen, dass das verwendete Material „hochgradig mit polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK)“ belastet ist. PAK sind gesundheitsschädlich und können über Haut und Lunge aufgenommen werden, und es sei bekannt, dass einige dieser Stoffe krebserregend wirken. Zudem könnten sie das Immunsystem und die Leber belasten sowie Schleimhäute reizen.
Besondere Bedenken äußerte die Bürgerinitiative hinsichtlich der Staubentwicklung durch die Nutzung der Straße. Aufgrund der trockenen Witterung würden erhebliche Staubemissionen entstehen. Wucherpfennig erklärte, dass die Region Hannover vorgeschlagen habe, die Straße durch Bewässerung staubfrei zu halten. Die Bürgerinitiative lehne diesen Vorschlag jedoch ab, da durch das Wasser möglicherweise Schadstoffe aus dem Baumaterial ausgeschwemmt und ins Grundwasser gelangen könnten. Zudem bestünde die Gefahr, dass durch die Bewässerung belastetes Material über die Reifen von Lastwagen auf die angrenzende Wathlinger Straße verschleppt werde, wo es trocknen und erneut in die Luft gelangen könne.
Die Bürgerinitiative Umwelt Uetze habe daher die Region Hannover aufgefordert, die Nutzung der Baustraße sofort zu untersagen und diese zurückzubauen. Wucherpfennig betonte, dass die BI gemeinsam mit betroffenen Bürgern weiterhin darauf drängen werde, dass Umwelt- und Gesundheitsschutz in Hänigsen oberste Priorität hätten.