Region Hannover

Gruppe CDU/FDP lehnt die „überzogenen Pläne“ der Regionsverwaltung zur Ausweisung von Windvorranggebieten ab

[REGIOB]

Die Gruppe CDU/FDP in der Regionsversammlung spricht sich „gegen die überdimensionierten Pläne der Regionsverwaltung zur Ausweisung von Vorranggebieten für die Windenergie aus. Obwohl die Region Hannover gesetzlich dazu verpflichtet ist, bis 2032 0,63 Prozent der Regionsfläche für Windenergie bereitzustellen, plant die Verwaltung mit rund 2,34 Prozent – fast dem Vierfachen der Vorgaben. Umgerechnet entspricht dies statt 2.000 Fußballfeldern, einer Größe von knapp 7.500 Fußballfeldern. Das ist unverhältnismäßig und belastet einzelne Regionskommunen über Gebühr“, teilt die CDU-Fraktion Region Hannover in einer Pressemitteilung mit.

Die Gruppe CDU/FDP forderte in einem Änderungsantrag, keine Windkraftanlagen in Wäldern, Landschafts- und Wasserschutzgebieten zu bauen, um lebenswichtige Ressourcen wie Trinkwasser zu schützen. Die rot-grüne Mehrheit im Regionalplanungsausschuss stimmte gegen den Änderungsantrag und winkte die Pläne der Regionsverwaltung durch. Die endgültige Entscheidung trifft die Regionsversammlung am 1. April.

„Um es deutlich zu sagen, wir lehnen Windkraft nicht per se ab. Wir haben für uns gewissenhaft abgewogen und kommen zu dem Ergebnis, dass die Flächenziele für Windenergie des Regionspräsidenten überambitioniert und ideologiegetrieben sind. Wenn einige Ortschaften von Windkraftanlagen umzingelt werden und überproportional die Lasten der Energiewende tragen, entstehen soziale und wirtschaftliche Ungerechtigkeiten. Der Regionspräsident setzt mit seinen Plänen die Akzeptanz der Bürger aufs Spiel und missachtet die Verhältnismäßigkeit. Die Region Hannover ist die am dichtesten besiedelte Region Niedersachsens. Wenn in der Region über 630 statt bisher rund 260 Windkraftanlagen stehen, wird sich das Landschaftsbild und die Lebensqualität der Menschen nachhaltig verändern. Wir stehen zur Energiewende, aber sie muss mit Augenmaß erfolgen und nicht mit der Brechstange umgesetzt werden“, erläutert Barbara Konze, Sprecherin der Gruppe CDU/FDP im Regionalplanungsausschuss.

Klaus Nagel, FDP-Regionsabgeordneter und ebenfalls Mitglied im Regionalplanungsausschuss, kritisiert die unausgewogenen Windenergiepläne der Region Hannover: „Der Regionspräsident klopft sich gerne selbst dafür auf die Schulter, die gesetzlichen Vorgaben für Windenergieflächen zu vervierfachen. Er übersieht aber, dass eine erfolgreiche Energiewende nur mit der Unterstützung der Menschen gelingen kann. Ohne gesellschaftliche Akzeptanz ist die Energiewende zum Scheitern verurteilt. Hinzu kommen weitere Herausforderungen: Der Netzausbau bleibt seit Jahren hinter dem Tempo des Ausbaus der Erneuerbaren Energien zurück. Wenn der Strom nicht ins Netz eingespeist werden kann, müssen Windräder abgeschaltet werden – die Betreiber werden entschädigt, doch die Kosten tragen letztlich die Stromkunden. Daher plädiere ich für eine nachhaltige und realistische Planung der Windenergie.“

„Die vom anerkannten Fraunhofer-Institut berechneten gesetzlichen Vorgaben, nach denen die Region Hannover 0,63 Prozent ihres Gebiets für Windenergie bereitstellen soll, waren für ein Ballungsgebiet angemessen. Die ideologiegetriebenen Pläne des Regionspräsidenten, die Vorranggebiete zu vervierfachen, sind jedoch bürgerfern und gehen weit über das Ziel hinaus. Wir stehen hinter dem Ausbau Erneuerbarer Energien, aber das darf nicht auf Kosten des Artenschutzes, der Trinkwasserversorgung in Wasserschutzgebieten oder wertvoller Naturräume geschehen“, so Barbara Konze abschließend.

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