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Ortsfeuerwehr Uetze blickt auf ein Jahr voller Herausforderungen und Erfolge zurück

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Uetzes Ortsbrandmeister Florian Schernich begrüßte am gestrigen Sonnabend, 15. März 2025, zur Jahreshauptversammlung der Freiwilligen Feuerwehr Uetze rund 125 Gäste in der Fahrzeughalle. „Es freut mich, dass wir eine wortwörtlich volle Fahrzeughalle haben“, sagte Schernich. Zu den Anwesenden zählten unter anderem der stellvertretende Bürgermeister Norbert Vanin, Gemeindebrandmeister Uwe Richter, Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob sowie der 1993 ernannte Ehrenortsbrandmeister Karl-Heinz Ellebracht. Vertreter der Ortsfeuerwehren Eltze und Dedenhausen sowie Volker Böhnke von der Verwaltung waren ebenfalls anwesend. Der Feuerwehrmusikzug Uetze sorgte für den musikalischen Rahmen, während Mitglieder der Ortsfeuerwehren Dedenhausen und Eltze die Bewirtung übernahmen.

Die Versammlung begann mit einer Gedenkminute für drei verstorbene Mitglieder der Feuerwehr, begleitet von den Klängen des „Guten Kameraden“. Anschließend sprach Schernich seinen Dank an die Sponsoren und Unterstützer aus: „3.800 Euro wurden im vergangenen Jahr für die Jugendfeuerwehr, die Einsatzabteilung und den Musikzug gespendet. Ein großes Dankeschön!“

Einsatzbilanz des vergangenen Jahres

Der stellvertretende Ortsbrandmeister Benjamin Claaßen berichtete über die Einsätze des vergangenen Jahres: „61 Alarmierungen – der erste in der Silvesternacht um 0:40 Uhr, der letzte am 31. Dezember um 18:15 Uhr.“ Während die meisten Einsätze reibungslos verliefen, gab es ebendiese zwei, die einen „unschönen und unnötigen Beigeschmack“ hatten, so Claaßen. In der Silvesternacht zu Beginn des Jahres wurde die Feuerwehr mit Feuerwerkskörpern beworfen. „Gefahren, die neu für uns sind“, stellte Claaßen fest. „Charakter zeigt sich, wenn wir uns diesen stellen und Herr der Lage bleiben.“ Er zitierte Helmut Schmidt: „In der Krise zeigt sich der Charakter.“

Ein weiterer Vorfall ereignete sich bei einem Verkehrsunfall am Ende des Jahres, bei dem auch eine andere Ortsfeuerwehr involviert war. „Zweifelsfrei auf dem Gebiet von Uetze“, stellte Claaßen klar. „Es folgten verbale Entgleisungen. Dieses Verhalten hat in meinem Verständnis von Kameradschaft keinen Platz“, betonte er und fügte hinzu: „Ich dachte, wir hätten dieses Niveau deutlich hinter uns.“ Bis heute habe es kein klärendes Gespräch gegeben. Es könne eine Stresssituation gewesen sein, doch Einsicht sei bis heute nicht gezeigt worden. „Es ist selten zu spät für eine Korrektur“, betonte er und forderte eine offene Fehlerkultur, bei der das Zugeben eines Fehlers keinen Makel darstelle. Der stellvertretende Bürgermeister Norbert Vanin versprach, mit der Gemeindeveraltung zu einer Lösung zu kommen.

61 Alarmierungen (2023: 69) stehen in den Einsatzbüchern. Diese unterteilten sich in 10 Brandeinsätze, 31 technische Hilfeleistungen, darunter fünf Verkehrsunfälle und acht Türöffnungen, sowie 20 Fehlalarme, darunter elf fälschlich ausgelöste Brandmeldeanlagen. Hinzu kamen vier Brandsicherheitswachen. „Es war ein recht entspanntes Einsatzaufkommen“, urteilte der Ortsbrandmeister. 1065 Einsatzstunden kamen so zusammen, ein wenig mehr als 2023.

Mitgliederwerbung mit Erfolg

Die Feuerwehr Uetze legte im vergangenen Jahr verstärkt Wert auf Mitgliederwerbung. So wurde ein Tag für Interessierte veranstaltet. Diese könne er „als vollen Erfolg bezeichnen“, so Schernich. Die Veranstaltung wurde mit einem Kurzvideo auf Social Media, Flyern und Plakaten beworben. „Das Video ging wortwörtlich rum wie ein Lauffeuer“, so Schernich. Zehn Interessierte im Alter von 20 bis 70 Jahren nahmen teil. „Unser Plan, einen kurzen Einblick zu geben, ist aufgegangen.“ Sieben neue Einsatzkräfte konnten im vergangenen Jahr gewonnen werden, zudem wird die Einsatzabteilung durch zwei Mitglieder aus der Jugendfeuerwehr verstärkt.

Ausbildung und besondere Ereignisse

Neben den Einsätzen spielte die Ausbildung eine große Rolle. „Wir blicken auf ein spannendes und vielfältiges Jahr zurück“, sagte Schernich. Höhepunkte waren Übungen zur Vegetationsbrandbekämpfung, ABC-Training in Hänigsen, ein Ausbildungsdienst mit der Drehleiter der Ortsfeuerwehr Burgdorf sowie Szenarien mit der DLRG im Naturbad Uetze. „Nicht immer haben wir passende Übungsobjekte, aber aus jedem Objekt lässt sich etwas machen.“ Besonders erfreulich sei die Anschaffung eines neuen Mannschaftstransportwagens gewesen. „Unspektakulärste Anschaffung in der Geschichte der Ortsfeuerwehr“, kommentierte Schernich.

Neben der Ausbildung fanden zahlreiche kameradschaftliche Veranstaltungen statt. „Aufbau Kickertisch Anfang des Jahres – erfreut sich großer Beliebtheit“, stellte Schernich fest. Weitere Ereignisse waren die Montage eines Lagerschuppens im Februar sowie musikalische Auftritte des Musikzugs beim Höfemarsch in Schwüblingsen, Zwiebelfest und dem traditionellen Frühjahrskonzert in der Agora des Schulzentrums.

Ehrungen und Beförderungen

Für 25-jährige aktive Mitgliedschaft wurden Maren Wrede, Tobias Asseburg und Alexander Könecke geehrt. Das Feuerwehr-Ehrenzeichen des Landes Niedersachsen für 40-jährige aktive Mitgliedschaft erhielten Jens Blenk, Jens Manfraß und Gerald Wietfeld. Für 50 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit wurde Heinz Hoffmann mit dem Feuerwehrehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbands ausgezeichnet.

Neun Mitglieder legten ihren Diensteid ab und verstärken nun die Einsatzabteilung. Zu Feuerwehrmännern beziehungsweise Feuerwehrfrauen wurden ernannt: Gesa Wrede, Anna Wildhagen, Kord Depenau, Sebastian Heuer, Arne Stellfeld, Kai Wrede, Alexander Seffer, Sascha Bode-Pröve und Merle Wrede.

Kevin Klamor, Paulo Nunez und Sandra Pley wurden zum Oberfeuerwehrmann beziehungsweise Oberfeuerwehrfrau befördert. Hendrik Meyer wurde aufgrund seiner Leistungen zum Ersten Hauptfeuerwehrmann ernannt. Den Dienstgrad Löschmeister erhielt Atemschutzgerätewart Timo Cremer.

Dankesworte der Gäste

Den Dank der Gemeinde für „das Einbringen in die Gesellschaft“ sprach der stellvertretende Gemeindebürgermeister Norbert Vanin aus. Die feeurwehr sei nicht wegzudenken. Er unterstrich, dass es eine hohe Anerkennung der Gemeinde für das Ehrenamt bei der Feuerwehr gebe. Hierzu gehören der freie Eintritt in beide Uetzer Bäder wie aber auch 60.000 Euro für die Führerscheinoffensive und 20.000 Euro für externe Ausbilder in den kommenden zwei Jahren. „Hut ab und Danke für Euren Einsatz“, unterstrich auch Gemeindebrandmeister Uwe Richter die Leistungen des vergangenen Jahres. „Kommt immer heile von Euren Einsätzen zurück“, wünschte Ortsbürgermeister Hartwig Schumacher.

Ein starkes Team mit Zukunft

Die Feuerwehr Uetze zählt aktuell 71 Einsatzkräfte, darunter neun Frauen. „Wir sind ganz ordentlich aufgestellt“, sagte Schernich. Zwei neue Mitglieder sind in diesem Jahr bereits dazugekommen, vier weitere aus der Jugendfeuerwehr werden folgen. Hinzu kommen 43 Musiker, 30 Mitglieder in der Altersabteilung und 32 Jugendfeuerwehrmitglieder. Auch die Zahl der Fördermitglieder wächst: 186 Personen unterstützen die Wehr.

Musikzug und Jugendfeuerwehr waren ebenfalls aktiv. Der Musikzug absolvierte 82 Proben und 30 Auftritte. „Mit 5.642 Stunden eine wirklich beeindruckende Zahl!“ Die Jugendfeuerwehr leistete 2.911 Stunden ehrenamtlicher Arbeit und absolvierte 48 Dienste. „Ich finde das immer sensationell – so ein Jahr Revue passieren lassen, was so passiert ist. Nicht immer nur die schönen Seiten, sondern auch mal ein paar kritische Worte.“ Alle Abteilungen zusammen haben 1.5727 ehrenamtliche Stunden geleistet.

Leistungsfähig und engagiert

Schernich zog ein positives Fazit: „Unsere Feuerwehr ist leistungsfähig, professionell und engagiert.“ Die Ausbildung sei auf einem hohen Niveau, Veranstaltungen und Kameradschaftspflege seien nicht zu kurz gekommen. „Ich habe den Eindruck, dass die Grundstimmung sehr gut ist.“ Abschließend dankte er allen Mitgliedern für ihre Einsatzbereitschaft und richtete besondere Worte an die Familien der Feuerwehrleute: „Dank für Einsatzbereitschaft, gebt es weiter an Familien und Angehörige, die euch den Rücken freihalten.“

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