Publikumspreis für das Barbican Quartet
Die Besucher des 270. Burgdorfer Schlosskonzertes erlebten am gestrigen Sonntag, 16. März 2025, wieder einmal einen denkwürdigen Konzertabend. Angekündigt war mit dem Barbican Quartet eines der führenden jungen Streichquartette, das bereits den renommierten ARD-Wettbewerb für sich entscheiden konnte. Bemerkenswert war allerdings, dass es das Ensemble geschafft hat, gleich zwei Krankheitsausfälle zu kompensieren und mit der niederländischen Geigerin Rosanne Philippens und der Bratschistin Karolina Errera zwei herausragende Instrumentalistinnen für das Konzert in Burgdorf zu gewinnen. Deren Klasse ließ auch dem geübten Ohr kaum eine Gelegenheit, die Feinabstimmung eines gewachsenen Klangkörpers zu vermissen.
Feingliedrig und transparent wirkte Haydns A-Dur Quartett, bevor im Streichquartett von Maurice Ravel eine explosive Dynamik und eine schillernde Palette an Klangfarben für große Begeisterung sorgten. In seinem monumentalen a-moll Quartett op.132 fordert der bereits völlig ertaubte Beethoven den Interpreten wie dem Publikum alles ab. Zauberhaft warme Klänge waren von Cello und Bratsche zu hören, dazu ein virtuoses Zusammenspiel der beiden Geigen.
Es spricht für die zwingend dichte Interpretation des Quartetts und für das Burgdorfer Publikum, dass auch während der Satzpausen im Saal eine gebannte Stille herrschte. „Einfach toll, was da in Burgdorf geboten wird“, bemerkte eine Besucherin aus Gehrden.
Für den Kulturverein Scena wäre es noch toller, wenn die Schlosskonzerte bei noch mehr Burgdorfern und vor allem auch bei jüngerem Publikum auf Interesse stießen. Am 6. April kommen die Klarinettistin Sharon Kam und der Pianist Mario Häring nach Burgdorf.