Die Grünen in der Regionsversammlung kritisieren die Entscheidung der Region, die Bauarbeiten auf dem ehemaligen K+S-Bergwerksgelände in Uetze trotz ungeklärter Risiken weiter zu dulden. „Weder wurden die eingebrachten Materialien unabhängig überprüft, noch gibt es Maßnahmen zum Schutz streng geschützter Tierarten“, so die Grünen in einer Pressemitteilung.
„Seit Wochen fordern wir Transparenz und unabhängige Beprobungen der angelieferten Materialien. Doch die Region verlässt sich weiter auf die Angaben des Unternehmens, anstatt selbst für Klarheit zu sorgen“, kritisiert Ulrich Schmersow, umweltpolitischer Sprecher der Grünen in der Regionsversammlung. „Das ist unverantwortlich gegenüber der Umwelt und den AnwohnerInnen. Wir erwarten, dass die Verwaltung endlich ihrer Verantwortung nachkommt und eigene Untersuchungen durchführt.“
Neben den ungeklärten Materialfragen wird auch der Artenschutz auf dem Gelände ignoriert. Der Bau einer Baustraße quer durch das Biotop könnte bereits zu einem massiven Eingriff in den Lebensraum der streng geschützten Arten geführt haben. „Dabei ist es höchstwahrscheinlich zum illegalen Töten von Zauneidechsen gekommen“, betont Schmersow. „Um den Schaden nicht weiter zu vergrößern, müssen sämtliche Arbeiten sofort gestoppt werden, bis neue Lebensräume geschaffen und die Tiere umgesiedelt wurden. Alles andere wäre ein klarer Verstoß gegen das Naturschutzrecht“, macht der Umweltpolitiker deutlich.
Bereits am 11. Februar hat der Umweltpolitiker regionseigene Beprobungen des Materials der Baustraße und der abgelagerten Stoffe gefordert. Mit einer Anfrage verlangen die Grünen jetzt Antworten und ein konsequentes Handeln seitens der Regionsverwaltung. „Die Region Hannover muss ihrer Aufsichtspflicht nachkommen und unabhängig prüfen, was auf dem Gelände geschieht. Ohne unabhängige Untersuchungsergebnisse darf es keine weitere Duldung der Arbeiten geben“, so Schmersow abschließend.
