Fünf Nationen – eine grandiose Band
Ein Italiener, ein Franzose, ein Spanier, ein Russe und ein Deutscher – wie geht das zusammen? Es geht und zwar hervorragend. Das bewies „The Jungle Jazzband“ auf Einladung der Jazzfreunde Burgdorf am gestrigen Sonnabend, 12. April 2025, im voll besetzten Jazzsalon im StadtHaus, Sorgenser Straße 31 in Burgdorf. Die inzwischen europaweit führende Band verdiente sich stehende Ovationen und regelmäßigen Zwischenapplaus. Selbst alte Hasen sparten nicht mit überschwänglichem Lob wie der erfahrene Fan Walter E. (88) aus Braunschweig.
Die Rhythmusgruppe mit Thomas Dekas (IT, bj), François Perdriau (FR, d) mit original New Orleans Drumset und Benjamin Lehmann (DE, b) unterstützte die außergewöhnliche Frontline, ohne sich aufzudrängen.
Eldar Tsalikov (RUS, as, cl, voc) führte gut gelaunt durch das abwechslungsreiche Programm und entlockte der Klarinette höchste Töne, die man selten gewohnt ist. Auch am Gesang brillierte der sympathische Russe. Wuschelkopf Carlos Santana (ES, tb, p, voc) wechselte zwischen Posaune und Flügel und sang mit erstaunlicher Stimmbreite.
Von der Ballade, über Standards und rasantem Hot Jazz bis zum Kirchenlied „I Surrender All“ wurde die Stimmung der New Orleans Jazzkneipen transportiert, wie Dr. Michael O. nach dem kürzlichen N.O.-Besuch feststellte.
Da wurden performt: „Geogia Swing“ und „Original Jelly Roll Blues“ (Slang: die Vagina) von Jelly Roll Morton. “Bill Baley won´t you please come home” und „Way down yonder in New Orleans“ – hundert Jahre alte Standards die zu Pop-Songs wurden. Oder “Nobody cares for me” von Mississippi John Hurt. “Black Bottom Stomp” schloss einen unvergesslichen Abend ab, für den sich viele Gäste bedankten. Besonders die zahlreichen Tanzpaare, die die Rhythmen ideal fanden.


Auch die Musiker waren glücklich, was die Eintragungen im Gästebuch beweisen: „Tach Paule villen Dank für die Einladung. War knorke gewesen“, „Ha sido un gran placer tocar para todos ustedes”, “Merci beaucoup pour votre chaleureux accueil”, „Dankschön, lieber Paul, es war brutal geil“. Und russisch ist leider nicht lesbar.