Lein verbindet – Ein gemeinschaftliches Projekt der Kunstspirale startet

In diesem Frühjahr beginnt im Haus Kaparland in der Mittelstraße in Hänigsen ein ganz besonderes Projekt: Der Lein keimt – und verbindet. Zahlreiche Gruppen und Organisationen aus Hänigsen und Uetze nehmen daran teil, darunter die Heimatbundgruppen Hänigsen und Uetze, die Grundschule am Storchennest, das Familienhaus, die Kita Schneckenhaus, die Freibadgenossenschaft und das KESS in Nienhagen und viele Gruppen der Kunstspirale. Und die Zahl der Teilnehmenden wächst stetig.
Vergangene Woche lud die Kunstspirale zur Auftaktveranstaltung ein, bei der das Ziel des Projekts vorgestellt wurde: Menschen zusammenbringen, fast vergessene Techniken neu entdecken und ausprobieren sowie sich über Bekleidung, Konsum und Nachhaltigkeit austauschen.
Im April säen alle Teilnehmenden – Kitas, Grundschule, Gruppen der Kunstspirale von Babytreff bis Seniorenfrühstück sowie verschiedene Organisationen – Leinsamen auf einem Quadratmeter großen Beet aus. Über den Sommer hinweg wird das Wachstum des Leins beobachtet, bevor im Herbst die Ernte ansteht. Höhepunkt des Projekts ist das Flachsbreche-Fest am 27. September im Haus Kasparland, bei dem die geernteten Pflanzen verarbeitet werden.
Zum Start des Projekts erhielten alle Teilnehmenden Starter-Sets mit Informationen und Leinsamen, um sich mit dem Thema vertraut zu machen und die Aussaat selbstständig vorzubereiten.
Die Teilnehmer erfuhren bereits spannende Hintergründe rund um den Lein: etwa die Herkunft des Begriffs „schäbig“ oder dass bereits in der Steinzeit Fischernetze aus Leinfasern geknüpft wurden. Auch die Verbindung des Leins zu Mythen und Märchen stieß auf großes Interesse.
Während der Pause konnten die vom Heimatbund Hänigsen bereitgestellten traditionellen Werkzeuge ausprobiert und frisch gebackenes Leinsamen-Brot verkostet werden. Besonders erfreulich war, dass sich bei den ersten Gesprächen schnell neue Netzwerke bildeten – mit der klaren Erkenntnis: „Wir machen mit!“
Ein weiteres Highlight des Projekts ist die Anlage eines Schaubeets am Haus Kasparland. Hier säen Kindergruppen die Leinsamen ein, so dass der Lein für alle dort sichtbar wachsen wird. Beim Herrichten des Beetes und dem Auffüllen der Erde erhielt die Kunstspirale tatkräftige Unterstützung von vielen hilfsbereiten Nachbarn unterschiedlicher Kulturen, die sich engagiert in das Projekt einbrachten.
Die Leitung Christine Späthe und ihr Projektteam zeigten sich begeistert von der großen Resonanz und freut sich auf die kommenden Netzwerktreffen. Ein besonderer Dank gilt den Heimatbund-Gruppen, die mit ihrem Wissen und historischen Werkzeugen wie der „Flachsbreche“ und dem „Hechelkamm“ das Projekt und das Fest überhaupt erst ermöglichen.
Weitere Informationen gibt es unter www.kunstspirale-hänigsen.de.