Isernhagen

Großes Interesse am Bildungspolitischen Talk in Isernhagen: Drei Landtagsabgeordnete im intensiven Dialog

Ein außergewöhnlicher Abend im Zeichen der Bildungspolitik fand Anfang April 2025 in der Begegnungsstätte Altwarmbüchen statt: Auf Einladung der Grünen Isernhagen kamen gleich drei Abgeordnete des Niedersächsischen Landtags nach Altwarmbüchen, um in einem offenen, zweistündigen „Bildungspolitischen Talk“ mit interessierten Bürgern über die Zukunft des Bildungssystems zu diskutieren.

„Dass sich drei Landtagsabgeordnete aus unterschiedlichen Regionen Niedersachsens an einem Abend die Zeit für eine Veranstaltung in Isernhagen nehmen, ist wirklich bemerkenswert – das zeigt, wie wichtig der Austausch mit der lokalen Bildungslandschaft ist“, so Dr. Annette Heuer, Co-Vorsitzende der Grünen Isernhagen. Besonders erfreulich sei gewesen, dass der Dialog auf Augenhöhe stattgefunden habe: „Es war keine klassische Podiumsdiskussion, sondern ein echter Austausch, bei dem alle Anwesenden etwas mitnehmen konnten – unabhängig davon, ob sie als Schülerinnen, Schüler, Eltern, Lehrkräfte, Schulleitungen oder Schulbegleitende da waren.“

Vielfalt an Perspektiven – gebündelte Kompetenz auf dem Podium

„Der Bildungspolitische Talk bot einen seltenen Blick hinter die Kulissen landespolitischer Entscheidungsprozesse und zeigte eindrucksvoll, wie breit das fachliche Spektrum der drei anwesenden Landtagsabgeordneten ist“, teilen die Grünen aus Isernhagen mit. Mit ihrer jeweils eigenen beruflichen und politischen Perspektive beleuchteten die Politiker zentrale Herausforderungen im niedersächsischen Bildungssystem – von frühkindlicher Bildung über Inklusion bis hin zur Lehrkräftegewinnung und Digitalisierung.

Dabei wurde deutlich: Der Reformprozess in der niedersächsischen Bildungspolitik ist kein Schnellschuss, sondern ein „Weg der tausend Schritte“. In kleinen, aber konsequenten Etappen wird daran gearbeitet, die Qualität an Schulen zu verbessern und die Unterrichtsversorgung auch unter schwierigen Rahmenbedingungen stabil zu halten. Ein Beispiel: Trotz steigender Schülerzahlen konnten im laufenden Schuljahr über 2400 neue Stellen für Lehrkräfte geschaffen und tatsächlich besetzt werden. „Eine Entwicklung, die Mut macht“, so die Grünen.

Auch di“e Weiterentwicklung multiprofessioneller Teams wurde thematisiert. Besonders an allgemeinbildenden Schulen habe sich der Einsatz nicht-lehrender Fachkräfte seit 2019 spürbar erhöht. Hier zeigt sich, dass Bildungspolitik zunehmend als Gemeinschaftsaufgabe verstanden wird, bei der Lehrkräfte, pädagogisches Personal, Eltern und Verwaltung zusammenarbeiten müssen – und können“, betonen die Grünen.

Ein Schwerpunkt der Diskussion lag zudem auf der Frage, wie Inklusion und Diversität in Schulen praktisch und gerecht umgesetzt werden können. Die politische Botschaft: Inklusion gelinge nur mit guter Ausstattung, einer fundierten Lehrkräftebildung und realistischem Blick auf die Herausforderungen im Alltag. Der Aufbau zusätzlicher Unterstützungssysteme – etwa bei der Schulwahl oder individuellen Begleitung – wurde als wichtiger Baustein genannt.

Auch der digitale Wandel spielte eine Rolle. Die Diskussion zeigte, wie wichtig es ist, digitale Kompetenzen nicht nur bei Schülern zu fördern, sondern auch in der Lehrkräftebildung strukturell zu verankern. Hier seien neue Konzepte ebenso gefragt wie Investitionen in Technik, Fortbildungen und pädagogische Strategien.

Drei starke Stimmen für die Bildungspolitik

Die Landtagsabeordnete Djenabou Diallo Hartmann (Garbsen), die für den Wahlkreis zuständig ist, gab Einblicke in die konkreten politischen Prozesse und erklärte, wie Ideen und Anliegen auf Landesebene in den Austausch mit dem Koalitionspartner gebracht und schrittweise umgesetzt werden können.

Mit Lena Nzume (Landtagsabgeordnete aus Oldenburg), einer erfahrenen Soziologin und bildungspolitischen Sprecherin der Fraktion, sowie Pascal Mennen (Landtagsabgeordneter aus Lüneburg), Lehrer und schulpolitischer Sprecher, brachte das Podium zusätzlich geballte Expertise in die Diskussion ein.

Nach dem offiziellen Teil nahmen sich die Abgeordneten noch mehr als 30 Minuten Zeit für persönliche Gespräche in kleinen Gruppen – ein Angebot, das viele der Teilnehmer gerne nutzten.

Ein Format mit Signalwirkung

Die beiden Landtagsabgeordneten Lena Nzume und Pascal Mennen haben den Bildungspolitischen Talk als wiederkehrendes Dialogformat in Niedersachsen etabliert – mit dem klaren Ziel, raus aus dem Landtag, rein in die Gesellschaft zu gehen. Ihr Anspruch: Bildungspolitik gemeinsam mit den Menschen gestalten, die sie jeden Tag leben.

„Die Rückmeldungen zeigen uns: Dieses Format trifft den Nerv der Zeit“, so Dr. Annette Heuer abschließend. „Es war kein Vortrag, sondern echter Austausch. Und genau das brauchen wir, wenn wir Bildung wirklich besser machen wollen.“

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