110 & 112Burgdorf

50 Einsatzkräfte üben die Menschenrettung aus brennendem Gebäude

[DACHTMISSEN]

Es ist eine feste Tradition, dass die Freiwilligen Feuerwehren aus den Burgdorfer Ortsteilen Dachtmissen, Otze und Weferlingsen einmal im Jahr eine gemeinsame Übung durchführen. Am gestrigen Abend, Mittwoch, 12. Oktober 2016, wurden gegen 19 Uhr die drei Ortswehren nach Dachtmissen zu einem alten Bauernhaus in der Salzstraße gerufen, aus dem dichter Qualm zu sehen war. Drei vermisste Personen sollen sich noch im Gebäude aufhalten.

Unter Atemschutz hieß es, sich in das Gebäude zu begeben und sich durch den dichten Rauch vorzutasten. Zudem war es in dem Gebäude absolut dunkel, denn die Jalousien waren für die Übung extra heruntergelassen worden, um die Suche noch zu erschweren. "Die Menschenrettung war bei der Übung ein Schwerpunkt", so Dachtmissens Ortsbrandmeister Albert Schrader. Und dabei galt es nicht, so schnell wie möglich vorzugehen, sondern besonnen und immer auf die eigene Sicherheit bedacht.

Alle drei durch Dummys dargstellten Vermissten, jeweils rund 80 Kilogramm schwer, konnten so gerettet werden. Eine Besonderheit bei der Übung: Erstmals wurde während einer Übung der drei Ortswehren ein Atemschutznotfall ausgelöst. Ein Kamerad der Feuerwehren, der sich im Gebäude befand, musste mit der Reserveflasche versorgt und gerettet werden. "Das haben wir bei Tageslicht während der Übungsdienste natürlich schon häufig gemacht, aber noch nie in einem solchen Szenario, in einer Stresssituation, unter Nullsicht", so Schrader. Der Kunstrauch konnte dabei nicht gefährlich werden, zeigte aber auch auf, dass in einer solchen Situation vieles anders ist als in der Ausbildung und manche Handgriffe noch nicht so sitzen, wie sie sollten. "Das haben wir uns auch genauso vorgestellt", so Albert Schrader über den Zweck der Übung. "Burgdorfs Sicherheitsbeauftragter Kay-Uwe Klitzke und Stadtbrandmeister Heinrich Schlumbohm schauten ganz genau hin und gaben uns im Nachhinein positives wie auch negatives Feedback", damit wir wir daran arbeiten können, so Schrader.

Ein weiterer Aspekt der Übung war die Zusammenarbeit unter den Ortswehren, die unter dem Namen Do-O-We auch eine gemeinsame Jugendfeuerwehr haben. Denn: "Wir werden zu 99 Prozent Prozent als Löschzug gemeinsam alarmiert. Daher ist es wichtig, dass sich die Kameraden untereinander verstehen und vertrauen", erklärt Schrader. Dieses unterstreiche auch die "besonders gute Beteiligung", wie der Ortsbrandmeister es ausdrückt. Ingesamt 50 Einsatzkräfte waren aus den drei Ortswehren zu dem Übungseinsatz gekommen. Gegen 20 Uhr, nach rund einer Stunde, waren alle Vermissten gerettet und zudem noch drei Gasflaschen aus dem Gebäude geborgen und gesichert worden, so dass um 20:15 Uhr die Übung für beendet erklärt werden konnte.

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