Protestspaziergang gegen Lohnungleichheit anlässlich des Equal Pay Day
Am Freitag, 20.März, ab 10:30 werden Lehrter Frauen mit roten Taschen durch das Neue Zentrum und die Burgdorfer Straße ziehen und mit PassantInnen und ansässigen UnternehmerInnen ins Gespräch gehen..
Im Anschluss ist die Teilnahme an der zentralen Kundgebung zum Equal Pay Day am Kröpcke in Hannover geplant. Freya Markowis, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Lehrte: "Mit dieser Aktion wollen wir darauf aufmerksam machen, dass sich bei der ‚Dauerbaustelle Lohnungleichheit‘ kaum noch etwas verbessert. Der sogenannte Gender Pay Gap, der Unterschied im Einkommen zwischen Frauen und Männern, wird in den letzten Jahren nicht mehr merklich kleiner. 2006 lag er bei 23 Prozent, jetzt sind es ’nur noch‘ 22 Prozent."
Hintergrund zum diesjährigen Motto des Equal Pay Day: Am 20. März ist Equal Pay Day: Lehrtes Gleichstellungsbeauftragte ruft zu Aktionen für gleiche Bezahlung von Frauen und Männern auf. Unter dem Motto "Spiel mit offenen Karten: Was verdienen Frauen und Männer?" dreht sich die diesjährige Kampagne um das Schwerpunktthema Transparenz.
Um die immer noch aktuelle Lohnlücke von 22 Prozent zwischen den Geschlechtern zu schließen, sind transparente Bewertungsverfahren und Vergütungsstrukturen in Unternehmen eine zentrale Voraussetzung. Wenn alle wissen, was Kollegen und Kolleginnen in vergleichbarer Position verdienen, müssen ArbeitgeberInnen die Gehaltsunterschiede begründen. Zudem können Frauen und Männer nur dann gleichermaßen die eigenen Gehaltsforderungen überzeugend vertreten und ihren Rechtsanspruch auf eine gerechte Entlohnung durchsetzen.
Der Equal Pay Day (EPD) 2015 soll deshalb das große Tabu der Gehaltstransparenz aufbrechen. „Über Geld spricht man, denn das sorgt beim Gehaltspoker für eine gewisse Fairness“, so Henrike von Platen, Präsidentin BPW Germany. „Unser Ziel muss es sein, die geltenden Regeln so zu verändern, dass Frauen gewinnen können. Eine undurchsichtige Spielanordnung verfestigt nicht nur Rollenmuster, sondern führt auch dazu, dass Frauen in Verhandlungen den Wert ihrer Leistung meist niedriger einordnen als Männer. Gehaltstransparenz ist Augenhöhe!“
Der Equal Pay Day markiert symbolisch den geschlechtsspezifischen Entgeltunterschied, der laut Statistischem Bundesamt aktuell 22 Prozent in Deutschland beträgt. Umgerechnet ergeben sich daraus 79 Tage, die Frauen zum Jahresanfang umsonst arbeiten müssen: 21,6 Prozent von 365 Tagen = 79 Tage.
Hintergrund zum Equal Pay Day: 2008 wurde der Equal Pay Day auf Initiative der Business and Professional Women (BPW) Germany erstmals in Deutschland durchgeführt. BPW ist eines der größten und ältesten Berufsnetzwerke für angestellte und selbständige Frauen. BPW Germany ist Teil des BPW International, der in rund 100 Ländern vertreten ist und Beraterstatus bei den Vereinten Nationen und beim Europarat genießt. Inzwischen findet der Equal Pay Day in über 20 europäischen Ländern statt.
Entstanden ist der Tag für gleiche Bezahlung in den USA. Die amerikanischen Business and Professional Women schufen 1988 mit der Red Purse Campaign ein Sinnbild für die roten Zahlen in den Geldbörsen der Frauen. Diesen Gedanken griff BPW Germany auf, sodass die roten Taschen bundesweit längst zum Symbol des Equal Pay Day wurden.
Mehr zum Equal Pay Day unter www.equalpayday.de. Bundesweit rechnen die Initiatorinnen des Equal Pay Day, die Business and Professional Women (BPW) Germany, mit mehr als 1.000 Aktionen. Weitere Informationen: Stadt Lehrte, Gleichstellungsbeauftragte Freya Markowis, Tel. 05132/83007-23, E-Mail: freya.markowis@lehrte.de