Die Erleichterung war allen Beteiligten des Handball-Bundesligisten TSV Hannover-Burgdorf nach dem Spiel gegen den HC Erlangen ins Gesicht geschrieben. Mit 35:33 behielten DIE RECKEN im Duell mit dem Aufsteiger die Oberhand und revanchierten sich damit für die 32:29 Hinspielniederlage im Frankenland. Der erste Sieg im Kalenderjahr 2015 verhilft den Schützlingen von Trainer Christopher Nordmeyer zum Sprung auf Tabellenplatz elf. "Wir waren heute im Angriff insgesamt sehr überzeugend. Entscheidend war, dass die Mannschaft dem immensem Druck in den letzten Minuten standgehalten und einmal mehr ihre Nervenstärke unter Beweis gestellt hat", freute sich Nordmeyer über die zwei Punkte.
Die Begegnung mit dem HC Erlangen war zwar insgesamt kein spielerischer Leckerbissen, aber Dramatik und Spannung wurde den 3.508 Zuschauern in der sehr gut gefüllten RECKEN-Festung von der ersten Spielminute an reichlich geboten. Die Gäste reisten mit dem Rückenwind des 22:22 Unentschiedens gegen die SG Flensburg-Handewitt unter der Woche in die niedersächsische Landeshauptstadt, steckten über 60 Minuten nie auf und so entwickelte sich von Beginn an eine packende Partie.
Ein sehr gut aufgelegter Martin Ziemer im Tor, ein funktionierendes Umschaltspiel und eine eiskalte Siebenmeterverwertung sorgten dafür, dass DIE RECKEN stark in die Begegnung starteten. Über die Stationen 4:2 (5.), 8:5 (10.) und 12:8 (15.) legten die Hausherren eine vermeintlich komfortable Führung vor. Doch nach einer Auszeit von Gäste-Trainer Robert Andersson fanden die Franken besser ins Spiel und kämpften sich bis zur Halbzeit auf ein Tor heran.
"Die Ampeln in der Abwehr waren heute auf beiden Seiten meistens auf grün gestellt", merkte Nordmeyer an. "Wir müssen uns in der Abwehr weiter steigern. Wir haben heute von unseren guten Torhütern entscheidend profitiert", stieß Spielmacher Filip Mirkulovski ins selbe Horn. Der Mazedonier war die Freude über den Erfolg am größten ins Gesicht geschrieben, denn für Mirkulovski war es der erste Sieg im RECKEN-Trikot. „Ich hoffe, dass noch viele weitere bis zum Saisonende folgen“, so Mirkulovski.
Nach Wiederanpfiff erspielten sich DIE RECKEN mehrfach einen vier Tore Vorsprung, doch die Gäste antworteten immer postwendend. Besonders in einer Überzahlsituation zehn Minuten vor Spielende ließen sich die Niedersachsen klassisch auskontern und Erlangen verwandelte einen 31:27 Rückstand in ein 31:30 (54.). "Wenn man so oft in Überzahl spielt, wie wir heute, kann man mit der Ausbeute in diesen Minuten unter dem Strich nicht zufrieden sein", merkte Geschäftsführer Benjamin Chatton nach Spielschluss an.
Doch auch dem 34-Jährigen stand die Erleichterung nach der Partie ins Gesicht geschrieben, da DIE RECKEN in den letzten Minuten durch zwei Paraden vom eingewechselten Nikolai Weber und einem Treffer von Lars Lehnhoff zum viel umjubelten 35:33 Sieg geworfen wurden. „Wenn man sich die Ergebnisse aus den anderen Hallen anschaut, hat dieser Erfolg eine noch höhere Bedeutung“, erklärte Chatton.
DIE RECKEN: Ziemer, Weber; Andreu (3), Hykkerud, Lehnhoff (9/5), Häfner (6), Szücs (4), Sevaljevic, Gudmundsson, Kárason (3/1), Pollex, Christophersen (3), Kastening (5), Mirkulovsaki (2).