Lehrte

Bürgermeister steht dem Männerkreis der Markusgemeinde Rede und Antwort

[LEHRTE]

"Gott gab uns Atem, damit wir leben, er gab uns Augen, daß wir uns sehn. Gott hat uns diese Erde gegeben, daß wir auf ihr die Zeit bestehn. (..) Gott will nicht diese Erde zerstören. / Er schuf sie gut, er schuf sie schön (…) Gott will mit uns die Erde verwandeln." Diese Zeilen aus "Gott gab uns Atem" (Gesangbuch, Lied 432) nahm am gestrigen Donnerstagabend, 26. Januar 2017, Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk auf, um seinen Vortrag über die Stadtentwicklung Lehrtes einzuleiten. Das Lied hatte zuvor der Männerkreis der Markusgemeinde Lehrte gemeinsam gesungen.

Gerhard Liesenberg hatte zuvor den Lehrter Bürgermeister vor rund 30 Besuchern begrüßt. Der Verwaltungschef kam zum 2. Mal der Einladung nach, um über die Lehrter Stadtbelange zu berichten. "Wir müssen sorgsam mit der Ressource Wohnen und Fläche umgehen", bezog sich Sidortschuk auf das Lied. Er erklärte den mehr als 30 Besuchern, dass Stadtentwicklung nicht auf Flächennutzungsplänen und Bebauungsplänen bestehe und zudem nicht nur Wohnbebauung bedeute. Wohnen, Arbeiten, Infrastruktur, Verkehr, Soziales: "Jeder gesellschaftliche Aspekt werde in der Integrierten Stadtentwicklungsplanung berücksichtigt", so der Bürgermeister.

Natürlich sei das Thema Wohnraum derzeit eines der wichtigsten Themen in Lehrte. "Wir brauchen deutlich mehr Wohnraum, aber auch andere Arten von Wohnungen, die es derzeit gibt", führte er aus. Natürlich kam er hierbei auch auf das Gelände des Kleingärtnervereins "Feierabend" an der Manskestraße zu sprechen: "Das ist natürlich eine Interessenkollision. Aber hier steht das Interesse der Gemeinschaft höher. " Sehr offen sprach er aus, dass ihn das natürlich auch betroffen mache, wenn eine 90 Jahre alte Kleingartenkolonie weichen müsse. "Spaß macht mir das nicht", erklärte er. Nur sei die Auswahl an Flächen in Lehrte begrenzt, wie er schon bei anderen Gelegenheiten darlegte.

Aber auch Thematiken wie Einzelhandel – hier der Umzug von Aldi von Sievershausen nach Aligse -, Schulentwicklung, bei der er heute schon weiß, dass es eine Gruppe von Eltern geben werde, die mit den Entscheidungen der Politik nicht zufrieden sein werde oder die unterschiedlichen Verfahrenweisen von Horten und Ganztagsschulen sprach der Bürgermeister an.

Nach seinem 60-minütigen Vortrag blieb zudem noch genug Raum für Fragen aus der Runde. Megahub, Güterverkehr und Bebauungsgebiete brannten den Besuchern unter den Nägeln. Sogar verwahrloste Bouleplätez und unansehnliche Baureste sprachen die Besucher an. Sidortschuk, der zudem regelmäßig auch zu einer Bürgermeistersprechstunde einlädt (die nächste ist am 7. Februar von 16 bis 18 Uhr im Büro des Bürgermeisters), nahm diese Anregungen gerne auf und versprach: "Sie bekommen eine Antwort, nicht gleich morgen, aber wir melden uns".

So konnte nach knapp über 2 Stunden Horst Struckmann den Bürgermeister mit einem Präsent verabschieden und Pastor Andreas Anke mit einem gemeinsamen Gebet und Segen die Veranstaltung schließen.

Das nächste Treffen wird sich um die Landwirtschaft der Zukunft drehen. Am Donnerstag, 23. Februar, ist Christian Bödecker zu Gast und referiert zu "Landwirtschaft 2027 – konventionelle und ökologische Landwirtschaft – eine Prognose zum Thema Welternährung." Beginn ist wie immer um 19:30 Uhr in den Räumen der Markus-Gemeinde, Am Distelborn 3.

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