110 & 112Burgdorf

Weniger Straftaten in Burgdorf und Uetze: Rohheitsdelikte nehmen hingegen zu

[BURGDORF]

Im Verbund der Polizeiinspektion Burgdorf (dazu gehören die Polizeiinspektion Burgdorf selbst sowie die Polizeikommissariate Langenhagen, Mellendorf, Großburgwedel und Lehrte) ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in 2016 im Vergleich zum Vorjahr nochmals leicht gestiegen, nämlich von 15.745 Fällen auf 15.975 Fälle (+230 Taten beziehungsweise +1,46 Prozent). Damit liegen die Fallzahlen auch leicht über dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (15.565 Taten).

Auch die Fallzahlen nach sachbearbeitender Dienststelle sind im Jahr 2016 wieder leicht gestiegen, nämlich von 14.329 Fällen im Jahr 2015 auf nunmehr 14.532 Fälle im Jahr 2016, was einen Anstieg um 203 Fälle beziehungsweise um 1,42 Prozent darstellt. Auch hier liegen die Fallzahlen über dem Mittelwert der letzten fünf Jahre (14.106 Taten).

Die Gesamtaufklärungsquote im Bereich des Verbundes der Polizeiinspektion Burgdorf ist im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gestiegen, nämlich um 1,89 Prozentpunkte auf nunmehr 58,17 Prozent. Auch die Aufklärungsquote nach sachbearbeitender Dienststelle ist im Vergleich zum Vorjahr um 1,8 Prozentpunkte auf 58,37 Prozent wieder leicht gestiegen.

Bei der Polizeiinspektion Burgdorf (einschließlich der Polizeistation Uetze) dagegen ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten im Vergleich zum Vorjahr nochmals gesunken, nämlich von 2.849 Fällen auf 2.784 Fälle im Jahr 2016. Dies stellt eine Abnahme um 65 Fälle beziehungsweise um 2,28 Prozent dar. Die Fallzahlen liegen damit unter dem Mittelwert der letzten 5 Jahre, der bei 2.830 bekannt gewordenen Straftaten liegt. Auffällig sind dabei insbesondere wieder gestiegene Fallzahlen in dem Deliktsbereich "Rohheitsdelikte" und andererseits wieder gesunkene Fallzahlen im Bereich der Diebstahlsdelikte.

Ähnlich sieht dies bei Betrachtung der bei der Polizeiinspektion Burgdorf bearbeiteten Straftaten aus. Waren im Jahr 2015 noch 3.539 Fälle bearbeitet worden, so waren es im Jahre 2016 nur noch 3.388 Straftaten. Dies macht einen Rückgang um 151 Fälle beziehungsweise um 4,27 Prozent aus. Damit ist die Anzahl der in Burgdorf und Uetze bearbeiteten Straftaten in etwa wieder auf das Niveau aus dem Jahr 2014 (3.350 Fälle) gesunken. Die Fallzahlen aus 2016 liegen aber noch weiter über dem Schnitt der letzten 5 Jahre, der bei 3.256 bearbeiteten Straftaten liegt.

Die Diskrepanz zwischen "bekannt gewordenen Straftaten" und "bearbeiteten Straftaten" erklärt sich insbesondere damit, dass bei der Polizei in Burgdorf alle "Wohnungseinbruchdiebstähle" sowie der überwiegende Teil der "Diebstähle von Kraftwagen" und "Schweren Diebstähle an/aus Kfz" zentral für die Dienststellen im Polizeiinspektions-Verbund bearbeitet wurden.

Die Aufklärungsquote der Polizeiinspektion Burgdorf ist im Vergleich zum Vorjahr bei den bekannt gewordenen Fällen wieder leicht um 0,10 Prozentpunkte gesunken, nämlich von 60,41 Prozent im Jahre 2015 auf 60,31 Prozent im Jahre 2016.

Auch bei den bearbeiteten Fällen ist die Aufklärungsquote leicht gesunken: Von 51,85 Prozent im Jahre 2015 auf 51,15 Prozent im Jahre 2016, was einen Rückgang um 0,7 Prozent ausmacht. Die schwächere Aufklärungsquote im Bereich der bearbeiteten Fälle ist im wesentlichen damit zu erklären, dass ein Teil der insgesamt aufklärungsungünstigeren Deliktsbereiche wie Wohnungseinbruchsdiebstahl und schwere Diebstähle an/aus Kfz (hier insbesondere mit der Zielrichtung fest eingebaute Navigationsgeräte und Airbags) auch im Jahr 2016 für den gesamten Verbund der Polizeiinspektion Burgdorf zentral bei der Polizei in Burgdorf bearbeitet wurden und sich dies auf die Gesamtaufklärungsquote der bearbeiteten Straftaten auswirkt.

In den nachfolgenden Ausführungen werden jeweils die im Zuständigkeitsbereich der Burgdorfer Polizei bekanntgewordenen Straftaten betrachtet.

Rohheitsdelikte

Die Fallzahlen im Bereich der Rohheitsdelikte/Straftaten gegen die persönliche Freiheit sind nach einer Reduzierung im Jahr 2015 (408 angezeigte Straftaten) wieder knapp unter das Niveau aus dem Jahr 2014 (524 Fälle) angestiegen. Im Jahr 2016 sind insgesamt 500 Straftaten in diesem Deliktsbereich zur Anzeige gebracht worden. Das stellt eine Fallzahlensteigerung gegenüber 2015 um 22,55 Prozent dar.

Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte ist dabei um 26,15 Prozent (74 Fälle) von 283 auf nunmehr 357 in 2016 gestiegen. Der Mittelwert der letzten fünf Jahre liegt bei 326 Taten. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote auf den höchsten Wert der letzten 5 Jahre, nämlich auf 95,52 Prozent gesteigert werden.

Auch im Deliktsbereich "Nachstellung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung" ist nach dem Rückgang der Fallzahlen in 2015 wieder ein moderater Anstieg festzustellen. Kamen hier in 2015 lediglich 109 Fälle zur Anzeige, waren es in 2016 wieder 124 Fälle. Dies macht einen Anstieg um 15 Fälle beziehungsweise um 13,76 Prozent aus. Auch hier ist die Aufklärungsquote wieder leicht angestiegen. Sie lag im Jahr 2015 bei 94,50 Prozent und im Jahr 2016 bei 96,77 Prozent.

Die Fallzahlenentwicklung im Bereich des Raubes ist dagegen ist seit Jahren relativ unauffällig.

Diebstahlsdelikte

Nach Steigerungen im Jahr 2015 sind für das Jahr 2016 im Bereich der Diebstahlsdelikte wieder Rückgänge zu verzeichnen. Beim Diebstahl gesamt liegt der Rückgang bei 148 Fällen (von 1.081 Fällen in 2015 auf 933 Fälle in 2016), was einem prozentualen Rückgang um 13,69 Prozent entspricht. Die aktuellen Werte liegen damit knapp über den Werten aus dem Jahr 2014 (+33 Fälle). Der festgestellte Fallzahlenrückgang für 2016 bezieht sich auf alle wesentlichen Diebstahlsbereiche. Beim einfachen Diebstahl sind die Fallzahlen um 13,43 Prozent (-76) auf 490 Taten (Vorjahr: 566) und beim schweren Diebstahl um 13,98 Prozent (-72) auf 443 Taten (Vorjahr: 515) gesunken.

Wohnungseinbruchdiebstahl

Nach dem gravierenden Anstieg der Fallzahlen im Deliktsbereich Wohnungseinbruchdiebstahl im Jahr 2015 sind hier die Fallzahlen im Jahr 2016 im Vergleich zu 2015 nahezu gleich geblieben. Es ist lediglich wieder ein leichter Rückgang um 5,79 Prozent (7) Fälle festzustellen. Waren 2015 noch 121 Wohnungseinbruchdiebstähle durch die Polizei aufgenommen worden, waren es im Jahr 2016 noch 114 Fälle. Gleichzeitig konnte die Aufklärungsquote gegenüber dem Vorjahr ganz leicht um 0,14 Prozentpunkte auf 16,67 Prozent gesteigert werden.

Schwerer Diebstahl aus gewerblichen Objekten

Deutliche Fallzahlenverringerungen sind im Berichtsjahr 2016 in dem Deliktsbereich "Schwerer Diebstahl aus gewerblichen Objekten" festzustellen. Waren hier im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Burgdorf in 2015 noch 89 Straftaten zur Anzeige gebracht worden, waren es in 2016 lediglich noch 61 Fälle. Das macht einen Rückgang um 27 Fälle oder 30,34 Prozent aus.

Schwerer Diebstahl an/aus Pkw

Die Fallzahlenentwicklung im Deliktsbereich "Schwerer Diebstahl an/aus Kraftfahrzeugen" zeigt einen geringen Rückgang um 7 Straftaten auf nunmehr 67 angezeigte Fälle auf. Dies macht eine Verringerung um 9,46 Prozent gegenüber dem Vorjahr aus. Gleichzeitig ist aber auch die Aufklärungsquote um 7,68 Prozentpunkte auf nunmehr 4,48 Prozent gesunken.

Diebstahl von Kraftwagen (inklusive unbefugter Ingebrauchnahme)

Im Berichtsjahr 2016 wurden im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Burgdorf insgesamt 18 Kraftwagen entwendet. Damit wurde ein Fall mehr als im Jahr 2015 zur Anzeige gebracht. Die Aufklärungsquote ist von 47,06 Prozent im Jahr 2015 auf 22,22 Prozent im Jahr 2016 gesunken.

Fahrraddiebstahl

Erfreulich stellt sich die Fallzahlenentwicklung im Deliktsbereich "Diebstahl von Fahrrädern" dar. Hier wurde im Fünfjahresvergleich ein absoluter Tiefststand erreicht. In 2016 wurden lediglich 169 Fahrräder als gestohlen gemeldet. Im Berichtsjahr 2015 waren es noch 207. Der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre seit 2012 liegt bei 196 Taten. Die für diesen Deliktsbereich relativ gute Aufklärungsquote von 14,49 Prozent im Jahr 2015 konnte allerdings nicht gehalten werden; sie sank in 2016 wieder auf 6,51 Prozent.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte sind im Jahr 2016 insgesamt 507 Fälle zur Anzeige gebracht worden, das sind 22 Fälle beziehungsweise 4,16 Prozent weniger als noch im Jahr 2015. Weiterhin positiv gestaltet sich insbesondere die Fallzahlenentwicklung im Deliktsbereich Waren- und Warenkreditbetrug. Hier sind die Fallzahlen gegenüber dem Vorjahr nochmals um 37 Fälle (-22,16 Prozent) auf 130 angezeigte Straftaten gesunken. Der Durchschnitt der letzten fünf Jahre liegt hier bei 150 angezeigten Straftaten. Gleichzeitig ist die Aufklärungsquote um 8,72 Prozentpunkte auf erfreuliche 96,15 Prozent gestiegen, was die Höchstmarke der vergangenen fünf Jahre darstellt.

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz

Gesunken ist nochmals die Anzahl der Verfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Waren in 2015 im Zuständigkeitsbereich der Polizeiinspektion Burgdorf noch 118 Verstöße gegen das BtMG bekannt geworden, so waren es im Jahr 2016 noch 110 Verstöße, was einen Rückgang um 8 Fälle beziehungsweise 6,78 Prozent ausmacht.

Jugendkriminalität

Als sehr erfreulich wird der Rückgang der Fälle mit minderjährigen Tatverdächtigen im Jahr 2016 registriert. Wurden im Jahr 2015 noch zu 210 Straftaten Minderjährige als Tatverdächtige ermittelt, so waren es im Jahr 2016 nur noch 154 Fälle mit minderjährigen Tatverdächtigen. Dies stellt den niedrigsten Wert der vergangenen fünf Jahre dar. Der Mittelwert der vergangenen fünf Jahre beträgt 195 ermittelte minderjährige Tatverdächtige pro Jahr. Im Jahre 2016 wurden in 5 Fällen Minderjährige festgestellt, die bei Tatbegehung unter dem Einfluss alkoholischer Getränke standen. Dies stellt gegenüber dem Vorjahr einen erfreulichen Rückgang um 6 Fälle dar und ist gleichzeitig der niedrigste Wert der vergangenen fünf Jahre.

Kriminalität im Kontext mit Flüchtlingen

In der Polizeilichen Kriminalstatistik ist der Begriff "Flüchtling" nicht definiert. Die Kriminalität im Kontext mit Flüchtlingen kann daher nach wie vor nur auf Anhaltspunkten basieren. Danach wurden bei der Polizeiinspektion Burgdorf im vergangenen Jahr 135 aufgeklärte Fälle registriert, zu denen 124 Flüchtlinge als Tatverdächtige ermittelt wurden (beide Zahlen ohne ausländerrechtliche Verstöße). Dies sind 23 Fälle (20,54 Prozent) beziehungsweise 12 Tatverdächtige (10,71 Prozent) mehr als im Vorjahr. Fallzahlensteigerungen gegenüber dem Vorjahr können insbesondere in den Bereichen "Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit" auf 55 Fälle (Vorjahr: 28 Fälle) sowie "Vermögens-/Fälschungsdelikte" auf 32 Fälle (Vorjahr: 15 Fälle) verzeichnet werden. Bei den Diebstahlsdelikten sind hingegen Rückgänge festzustellen. Der "einfache Diebstahl" ist auf 20 Fälle (Vorjahr: 24 Fälle) und der "schwere Diebstahl" auf 4 Fälle (Vorjahr: 30 Fälle) gesunken.

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