Uetze

Nach rund zwei Stunden ist amerikanische 5-Zentner-Bombe entschärft

[DOLLBERGEN]

Es war die dritte Evakuierung im Uetzer Ortsteil Dollbergen innerhalb kurzer Zeit und auch am heutigen Sonntag, 12.März 2017, bestätigte sich ein Verdachtspunkt, dass sich nördlich des Bahnhofs eine weitere Weltkriegsbombe im Boden befindet. Gegen 12 Uhr konnte der abgesperrte Bereich wieder freigegeben werden und die rund 500 Bewohner Dollbergens, die innerhalb des Sicherheitsradius leben, wieder in ihre Wohnungen und Häuser zurückkehren.

Ab 10 Uhr war der nördliche Teil Dollbergens zur Sperrzone erklärt worden. Die Polize sperrte die Zugangsstraßen ab, um 8:30 Uhr trafen sich die Mitglieder der Freiwilligen feuerwehr Dollbergen, unterstützt durch Einsatzkräfte aus Katensen, am Feuerwehrgerätehaus, um die Evakuierung vorzubereiten. "Wie beim letzen Mal", war hier häufiger zu hören: Die Einsatzkräfte haben mittlerweile eine gewisse Routine entwickelt. So wurden ab 9:30 Uhr alle Straßen abgegangen und an jeder Haustür geklingelt. Dabei stießen die Einsatzkräfte nicht immer auf Verständnis. Eine ältere Dame wollte zunächst ihr Haus nicht verlassen, konnte dann aber doch dazu überredet werden, die Zeit der Evakuierung im Feuerwehrhaus zu verbringen. Andere reizten die Zeit zu Hause bis zum Ende aus, wodurch die ehrenamtlichen Helfer der Ortswehr manche Häuser mehrfach kontrollieren mussten. "Wir machen das doch nicht aus Spaß und schlagen uns hier unsere Freizeit um die Ohren", so ein Feuerwehrmann. Am Ende hatten dann doch alle Bewohner ihre Häuser verlassen und nach einer letzten Kontrolle durch den Polizeihubschrauber "Phoenix" konnte kurz nach 11 Uhr das Gebiet als evakuiert gemeldet werden.

Der Kampfmittelräumdienst hatte in den Tagen zuvor einen Verdachtspunkt ausgemacht, an dem eine Bombe vermutet wurde. Dieser wurde nun genauer untersucht und kurze Zeit später bestätigte sich der verdacht, dass sich ein Blindgänger im Boden befindet. Nachdem dieser freigelegt war, konnte mit der Entschärfung der Bombe begonnen werden, indem der Zünder entfernt wird. "Da die Bombe flach auf einen Kiesbett lag, was wahrscheinlich auch der Grund war, weshalb die Bombe nicht detonierte, war der Zünder schon sehr vergammelt", so ein Mitarbeiter der Kampfmittelbeseitigung. Es war zwar nicht die einfachste Entschärfung, doch nach rund 30 Minuten war der Zünder von der amerikanischen 5-Zentner Bombe entfernt, so dass diese abtransportiert werden konnte. Gegen 12 Uhr konnte der Sicherheitsbereich wieder aufgehoben werden. Zwar waren bei den Sondierungen im Umfeld noch weitere größe Metallstücke gefunden worden, doch nach derzeitigem Stand sind die Stücke deutlich kleiner und es handele sich mit großer Wahrscheinlichkeit um die Splitter von detonierten Bomben. Weitere Bombenfunde seien dennoch nicht auszuschließen.

Für die Evakuierung waren rund 70 ehrenamtliche Kräfte von Feuerwehr und Rettungsdienst im Einsatz.

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