Region Hannover

Burgdorfer Kriminalstatistik: Rohheitsdelikte nehmen zu, Diebstähle dagegen ab

[BURGDORF/LEHRTE/UETZE/MELLENDORF/BURGWEDEL]

Im Verbund der Polizeiinspektion (PI) Burgdorf, zu der die Polizeiinspektion in Burgdorf selbst gehört, sowie die Polizeikommissariate in Langenhagen, Mellendorf, Großburgwedel und Lehrte ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten in 2014 im Vergleich zum Vorjahr nochmals gesunken, nämlich von 15.404 Fällen auf 15.256 Fälle. Das entspricht einem Minus von 0,96 Prozent. Dies ist auch im Vergleich der letzten fünf Jahre der niedrigste Wert..

Auch die Fallzahlen nach sachbearbeitender Dienststelle sind im Jahr 2014 gesunken, nämlich von 14.110 Fällen im Jahr 2013 auf nunmehr 13.762 Fälle im Jahr 2014, was einen Rückgang um 348 Fälle beziehungsweise um 2,47 Prozent darstellt. Auch dies stellt im Vergleich der letzten fünf Jahre den niedrigsten Wert dar. Die Gesamtaufklärungsquote im Bereich des Verbundes der PI Burgdorf ist im Vergleich zum Vorjahr wieder leicht gestiegen: Um 0,61 Prozentpunkte auf nunmehr 57,93 Prozent.

Auch die Aufklärungsquote nach sachbearbeitender Dienststelle konnte im Vergleich zum Vorjahr um 0,07 Prozentpunkte auf 57,86% leicht gesteigert werden. In der Polizeiinspektion in Burgdorf, zu der auch die Polizeistation in Uetze gehört, dagegen ist die Anzahl der bekannt gewordenen Straftaten im Vergleich zum Vorjahr von 2.788 Fällen auf 2.867 Fälle im Jahr 2014 gestiegen. Dies stellt einen Anstieg um 79 Fälle beziehungsweise um 2,83 Prozent dar. Die Fallzahlen liegen damit aber noch immer unter dem Mittelwert der letzten 5 Jahre, der bei 2.988 bekannt gewordenen Straftaten liegt.

Stärker gegenüber dem Vorjahr fällt der Anstieg bei Betrachtung der in Burgdorf bearbeiteten Straftaten aus. Waren im Jahr 2013 noch 3.162 Fälle bearbeitet worden, so waren es im Jahre 2014 immerhin 3.350 Fälle. Dies stellt einen Anstieg um 188 Fälle oder 5,95 Prozent dar.

Dies ist insbesondere damit zu erklären, dass seit Beginn des Jahres 2014 alle Wohnungseinbruchsdiebstähle im Verbund der Polizeiinspektion Burgdorf zentral in der "Ermittlungseinheit (EE) Wohnung" bei PI in Burgdorf bearbeitet werden. Die Aufklärungsquote der Burgdorfer PI ist im Vergleich zum Vorjahr bei den bekannt gewordenen Fällen wieder um 1,38 Prozentpunkte gestiegen, nämlich von 60,08 Prozent im Jahre 2013 auf 61,46 Prozent im Jahre 2014.

Bei den bearbeiteten Fällen dagegen ist die Aufklärungsquote gesunken, nämlich von 62,40 Prozent im Jahre 2013 auf 53,55 Prozent im Jahre 2014, was einen Rückgang um 8,85 Prozent ausmacht. Relativiert wird dieser Rückgang jedoch durch die Tatsache, dass die Aufklärungsquote für das Jahr 2013 mit 62,40 Prozent überdurchschnittlich hoch war; der Mittelwert für die letzten fünf Jahre liegt bei 58,49 Prozent. Der Rückgang ist im wesentlichen damit zu erklären, dass im Jahr 2014 insgesamt aufklärungsschwache Deliktsbereiche wie Wohnungseinbruchsdiebstahl und schwere Diebstähle an/aus Kfz (hier insbesondere mit der Zielrichtung fest eingebaute Navigationsgeräte und Airbags) für den gesamten Verbund der PI Burgdorf zentral in Burgdorf bearbeitet wurden.

Markante Fallzahlenentwicklungen haben sich im Jahr 2014 insbesondere in den Deliktsbereichen "Rohheitsdelikte" (Körperverletzungs- und Raubdelikte, Taten gegen die persönliche Freiheit), "Diebstahlsdelikte", "Vermögens- und Fälschungsdelikte" und "Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz" ergeben.

In den nachfolgenden Ausführungen werden jeweils die im Zuständigkeitsbereich PI in Burgdorf bekanntgewordenen Straftaten betrachtet.

Rohheitsdelikte

Nach gesunkenen Fallzahlen von 2012 auf 2013 ist für 2014 im Bereich der Rohheitsdelikte und Taten gegen die persönliche Freiheit wieder ein Anstieg erkennbar. Die Fallzahlen sind von 396 Taten in 2013 auf 524 in 2014 gestiegen, was ein Plus von 32,32 bedeutet. Die Anzahl der Körperverletzungsdelikte ist dabei um 31,64 Prozent von 275 auf nunmehr 362 in 2014 gestiegen. Dabei ist aber zu berücksichtigen, dass in 2013 die Fallzahlen bei den Körperverletzungsdelikten im Fünfjahresvergleich den absolut niedrigsten Stand hatten. Der Mittelwert der letzten fünf Jahre liegt bei 350 Taten. Auch im Deliktsbereich "Nachstellung, Freiheitsberaubung, Nötigung, Bedrohung" ist ein deutlicher Anstieg der Fallzahlen feststellbar. Kamen in 2013 noch 106 Fälle zur Anzeige, waren es in 2014 schon 145 Fälle, also ein Anstieg um 39 Fälle (+36,79 Prozent). Die Fallzahlenentwicklung im Bereich des Raubes ist dagegen unauffällig und über den Zeitraum von 5 Jahren betrachtet, eher rückläufig.

Diebstahlsdelikte

Im Bereich der Diebstahlsdelikte ist insgesamt ein Rückgang um 158 Fälle (-14,93 Prozent) zu verzeichnen. Waren es in diesem Bereich in 2013 noch 1.058 angezeigte Straftaten, so wurden in 2014 nur noch 900 Diebstahlsdelikte angezeigt. Der Rückgang der Fallzahlen ist insbesondere auf den Bereich "einfacher Diebstahl" zurückzuführen. Hier ist ein Rückgang gegenüber dem Vorjahr um 22,13 Prozent (135 Fälle) auf 475 Straftaten festzustellen (Vorjahr: 610 Straftaten). Im Bereich der "schweren Diebstähle" zeigt sich nur ein leichter Rückgang um 5,13 Prozent auf nunmehr 425 Straftaten (Vorjahr: 448 Taten). Im Deliktsbereich "Wohnungseinbruchdiebstahl" liegt ein Rückgang der Fallzahlen um 50 Prozent (= 61 Fälle) auf 61 Straftaten im Jahr 2014 (Vorjahr: 122 Taten) vor.

Schwerer Diebstahl an/aus Pkw

Die Fallzahlen in diesem Deliktsbereich sind gegenüber den Jahren 2012 und 2013 wieder angestiegen, liegen aber noch unter dem Mittelwert der letzten fünf Jahre. Die Anzahl der Fälle ist von 41 im Jahr 2013 (48 im Jahr 2012) auf 67 Fälle im Jahr 2014 angestiegen (+ 63,4 Prozent). Der Mittelwert der letzten 5 Jahre liegt bei 74 Taten.

Fahrraddiebstahl

Die Fallzahlenentwicklung im Deliktsbereich Fahrraddiebstahl ist im Fünfjahresvergleich kontinuierlich rückläufig. Sind im Jahre 2010 auf der Burgdorfer Wache noch 278 Fahrraddiebstähle zur Anzeige gebracht worden, waren es im Jahre 2014 in diesem Deliktsbereich nur noch 180 bekannt gewordene Fälle.

Vermögens- und Fälschungsdelikte

Ein Fallzahlenanstieg ist im Bereich der Vermögens- und Fälschungsdelikte feststellbar. Waren es im Jahr 2013 noch 475 angezeigte Straftaten, so waren es in 2014 bereits 517 Fälle. Das macht einen Anstieg um 8,84 Prozent aus. Hierfür verantwortlich ist insbesondere ein gravierender Anstieg der Fallzahlen im Bereich des Waren- und Warenkreditbetruges. Hier ist ein Anstieg um 72 Fälle (+61,02 Prozent) auf 190 Fälle im Jahr 2014 (118 Fälle im Jahr 2013) zu verzeichnen.

Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz

Deutlich angestiegen ist auch die Anzahl der Verfahren wegen Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz (BtMG). Waren in 2013 im Zuständigkeitsbereich der PI Burgdorf noch 90 Verstöße gegen das BtMG bekannt geworden, so waren es im Jahr 2014 bereits 128 Verstöße, was einen Anstieg um 38 Fälle beziehungsweise 42,22 Prozent ausmacht.

Jugendkriminalität

Die Anzahl der Fälle mit minderjährigen Tatverdächtigen ist gegenüber dem Vorjahr erfreulicherweise wieder rückläufig. Waren Minderjährige in 2013 noch an 226 Straftaten beteiligt, waren es im Jahre 2014 nur noch 179. Damit setzt sich der auch in den vergangenen Jahren zu beobachtende positive Trend fort. Erfreulich ist auch, dass im Jahre 2014 lediglich in 8 Fällen Minderjährige festgestellt wurden, die bei Tatbegehung unter dem Einfluss alkoholischer Getränke standen. Dies stellt auch im Fünfjahresvergleich einen absoluten Tiefststand dar.

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