Es gehe nicht darum zu beurteilen, wer wen übernehme. Es sei keine Fusion, sondern eine Neugründung eines neuen Fußballvereins, betonten die Beteiligten auf der Jahreshauptversammlung der Fußballsparte der TSV Burgdorf gestern Abend die Vorgehensweise zum Zusammenschluss der Fußballabteilungen der TSV Burgdorf mit dem Heesseler SV. Der nun zu schließende Kooperationsvertrag, für den der TSV den Weg frei gemacht hat, hat eine Laufzeit von einem Jahr, um den Weg für eine gemeinsame Zukunft in einem gemeinsamen Verein vorzubereiten..
Spätestens die Einführung vom 1. Vorsitzenden der Fußballsparte der TSV Burgdorf, Markus Wzietek, zu diesem Tagesordnungspunkt machte nochmals klar, dass es sich in keiner Weise um ein Fusion der Vereine handeln soll, sondern um die Gründung eines gemeinsamen neuen gemeinsamen Vereins, in dem gemäß den Statuten des niedersächsischen Fußballverbandes im freundschaftlichem Umgang gemeinsame Interessen zusammengefasst werden, um Synergien und finanzielles, sowie zukunftsorientiertes Potential zusammen zu fassen.
Rüdiger Zach, 1. Vorsitzender des Hesseler SV, führte ergänzend und ausführlich dazu die möglichen gemeinsamen Vorteile aus Sicht des HSV aus und fand mit diplomatischem Geschick die richtigen Worte, das in der Vergangenheit der Diskussion eines gemeinsamen Umgangs der Vereine aufgekommene Missverständnis, wer übernimmt wen, auszuräumen. Auch seine Ausführungen machten klar, dass es sich nicht um das Ausnutzen von Stärken oder Schwächen des einen oder anderen Verein geht, sondern um ein gemeinsames Bündeln dieser Vor- und Nachteile, die jeder der beiden Vereine aus der jeweiligen historischen Entwicklung haben mag, zu einem starken gemeinsamen Vorteil.
Nach verschiedenen weiteren Wortbeiträgen konnte sich das Plenum der anwesenden Mitglieder in einer gemeinsamen offenen Abstimmung mit nur einer Gegenstimme für einen Kooperationsvertrag mit dem HSV entscheiden, der mit einer Laufzeit von einem Jahr, ab dem 1. Juli gültig, den Grundstock für einen solchen gemeinsamen neuen Verein der Fußballsparten legt.
Dass die Fragestellung nach dem Umgang der vorhandenen und eventuell dann neu zu akquirierenden Sponsoren ein wichtiges Thema in der Vordiskussion war, konnte aus den jeweiligen Wortbeiträgen entnommen werden.
Im Ergebnis ließ sich dazu aber überzeugend feststellen, dass einerseits die vorhandenen Hauptsponsoren beider Vereine bereits über die Kooperationsinitiative informiert sind und ein positives Meinungsbild dazu abgegeben haben, andererseits aber Erfolgsaussichten, wie die Möglichkeit einer Lizenz in der Oberliga, durchaus neue Sponsoren locken kann, "da Erfolg interessant macht", wie Markus Wzietek dazu ausgeführt hat.
Zum Abschluss der Versammlung ging das Wort an den neuen Trainer Diego de Marco, der die diskutierte Option auf ein gemeinsames Vorgehen der Vereine klar kommentierte: "Wenn du Spielern den Erfolg wegnimmst, laufen dir die guten Spieler weg". Dass er dabei die Entwicklungsmöglichkeit der heutigen Stammspieler und der nachrückenden vorhandenen Spielerpotentiale sehe, konnte er mehr als deutlich als Zukunftsperspektive für eine gemeinsame Vorgehensweise der Vereine unterstreichen.
Zudem hatten die 23 anwesenden Mitglieder auf ihrer Jahrrshauptversammlung die gängigen Prozeduren abgearbeitet: Beim Bericht des Kassenwartes Heiko Nebel monierte dieser, dass das Finanzamt einerseits die Berechtigung zum Vorsteuerabzug der Vereinskasse abgelehnt habe, gleichzeitig aber die Umsätze aus der Bewirtschaftung des Vereinsheims angezweifelt habe. Unabhängig davon konnten die bisher geleasten Vereinsbusse mit Sponsorengelder nach Ablauf der Leasingverträge gekauft werden.
Ausgeführt wurde weiterhin, dass sich der Mitgliederbestand 2014 mit 218 erfreulich auf 227 zum Jahresanfang 2015 entwickelt hat. Dabei können 130 Jugendliche in 12 Mannschaften gezählt werden.
Zudem standen verschiedene Ehrungen von verdienten Vereinsmitglieder an, unter anderen von Werner Singelmann für sein Engagement beim Ausbau der Tribüne zum Vereinsheim, der Bestätigung von Heiko Nebel als Kassenwart, der Wahl eines Jugendwartes, eines Stellvertreters, eines neuen Mitgliedswartes und Thomas Kopsch zum neuen stellvertretenden Vorsitzenden.
Nach zwei Stunden wurde die Versammlung einvernehmlich beendet, die abschließenden Einzeldiskussionen einiger Mitglieder danach am Tresen des Vereinsheims, ließen dann ebenfalls auf eine allgemeine Zustimmung zu der entschiedenen Entwicklung erkennen.