Burgdorf

„Wir haben mit Guerrilla-Marketing auf uns aufmerksam gemacht“

[BURGDORF]

"Der vor 5 Jahren gegründete Verein für Kunst und Kultur in Burgdorf entwickelt sich immer mehr zu einer wertvollen Stütze im kulturellen und gesellschaftlichen Leben unserer Stadt", unterstrich dessen Vorsitzender Gerhard Bleich in der aktuellen Mitgliederversammlung im Veranstaltungszentrum StadtHaus. "Wir haben bei den von uns unterstützten attraktiven Veranstaltungen eine sehr gute Resonanz erlebt", versicherte Bleich. Herausragende Aktivitäten waren dabei die Burgdorfer Nacht am 27. Mai, das 3. Straßenmusikfestival am 18. Juni, die Sommerakademie für Kinder im StadtHaus, das Kinderfest im Rahmen des Stadtfestes Oktobermarkt und die mit vier Partnern organisierte KabarettComedy-Reihe.

Neben der Fortsetzung der bisher geförderten Projekte beteiligt sich der Verein am 14. Juni dieses Jahres erstmalig am Burgdorfer CulturCircus und präsentiert ein Konzert mit dem Chor des Herrn K.. Bei der 9. Auflage des Veranstaltungsmarathons erleben die Zuschauer vom 9. bis 18. Juni wieder ein breit gefächertes Kulturangebot im Zirkuszelt hinter dem Rathaus II. Einen Programmüberblick gab JohnnyB.-Leiter Horst Gohla, der zum Organisationsteam gehört. Als weiteres Debut gehört der Verein zu den Gastgebern eines Jazzkonzerts mit der Sängerin Lyambiko und ihrer Band am 21. Oktober.

Musiker Daniel Fernholz blickte auf das von ihm organisierte 4. Straßenmusikfestival am 17. Juni voraus, bei dem neben ihm unter anderem der Comedian und Sänger Thommi Baake und das Artistenduo Bryan Pollmann & Sigrun Rambach auftreten. Die stellvertretende Vereinsvorsitzende Carmen Bleicher ist auch die Leiterin der Stadtmarketing-Projektgruppe für das neuen Themenjahr "Burgdorf – klingt gut!". Sie gab erste Eckpfeiler für das Programm bekannt. So soll es unter anderem Konzerte an besonderen Örtlichkeiten und einige "Leuchtturm-Projekte" geben.

Zusammenarbeit mit dem Kulturverein Scena

Die Zusammenarbeit mit Scena – dem Kulturverein im VVV ist ein weiterer Schwerpunkt der Vereinsaktivitäten. Nähere Informationen kamen vom Scena-Vorsitzenden Matthias Schorr. Er stellte die wichtigsten Aktivitäten vor. Regelmäßig ausverkauft sind die in Kooperation mit der Stadt veranstalteten Schlosskonzerte, von denen in einer Saison sieben Ausgaben in Kammermusikbesetzung stattfinden. Am 7. Mai gibt es bereits die 222. Veranstaltung. Auch die neue jeweils vierteilige Konzertreihe "Die vier Jahreszeiten – Barock in Burgdorf" verläuft erfolgreich. Die vor zwei Jahren ins Leben gerufene Konzertreihe "Vis à Vis" führt im Verbund mit einer Moderation zeitgenössische Musik des 20. und 21. Jahrhunderts auf und stellt diese bekannten Werken der Klassik gegenüber. Hier sei noch eine größere Resonanz wünschenswert. Ausstellungen der Reihe "Kunst in der Kapelle" auf dem alten Friedhof und die von Live-Musik begleitete Stummfilmmatinée sowie Lesungen und der Weinpavillon auf dem Stadtfest Oktobermarkt runden das vielfältige Scena-Aktivitätsspektrum ab. Eine Premiere war das Konzert mit dem Sinfonieorchester der Leibniz-Universität Hannover am 28. Januar im StadtHaus.

Jens Eckhoff im Gespräch mit Oliver Bartelt

Gäste der Mitgliederversammlung waren der aus Burgdorf stammenden Musiker Jens Eckhoff von der ehemaligen Pop-Band "Wir sind Helden", und Oliver Bartelt, Vorsitzender des Vereins Rockhouse. Die mehrfach ausgezeichnete und von Judith Holofernes ins Leben gerufene Band übte eine Vorreiterrolle im Elektro-Pop aus. Sie ist im Jahr 2000 in Hamburg gegründet worden, gab über 500 Konzerte und verkaufte über 1,5 Millionen Tonträger. Im Gespräch mit Oliver Bartelt blickte Jens Eckhoff auf die Burgdorfer Anfänge und wichtigsten Stationen seiner bisherigen Karriere sowie auf die Erfolgsgeschichte der seit Anfang April 2012 pausierenden Band zurück. Er verriet, dass die Band am Anfang die Taktiken des Guerrilla-Marketings nutzte und unter anderem Textzeilen in den Clubtoiletten aufgeklebt oder selbstbemalte T-Shirts verkaufte. Nachdem der erste Radiosender die Lieder von "Wir sind Helden" gespielt hatte, kam es dann zu einem Schneeballeffekt, der die Popularität der Band permanent steigerte. Momentan ist Jens Eckhoff als Musikproduzent tätig und betreibt ein eigenes Tonstudio. Zudem unterstützt er den Verein "Klang und Leben" in Hannover und spielt mit einer Band Schlager der 1930er bis 1950er Jahre für Demenzkranke in den Altenpflegeheimen. "Mein Leben ist jetzt ein bunter Flickenteppich, der sich aus vielen musikalischen Mosaiksteinchen zusammensetzt", sinnierte der Künstler.

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"