Sonderführung im Rahmen der Ausstellung „Burgdorfer Köpfe“: „Mit Chausseewärter Johann Friedrich Ehlers durch Ehlershausen“
Nur an besonderen Tagen kehrt der vor langer Zeit verstorbene Ehlershäuser Chausseewärter Johann Friedrich Ehlers aus seinem ewigen Schlaf zurück. Eine dieser seltenen Gelegenheiten ist eine Erlebnisführung des Vereins Stadtmarketing Burgdorf e.V. (SMB), zu der die Teilnehmer am Sonntag, 10. Mai, ab 15.00 Uhr eingeladen sind. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Ausstellung "Burgdorfer Köpfe" statt, zu deren portraitiertem Personenkreis auch der als "Geburtshelfer" Ehlershausens in die Stadtgeschichte eingegangene Chausseewärter Ehlers steht. Der Streifzug durch die Vergangenheit Ehlershausens beginnt am Gasthaus Bähre in Ehlershausen (unmittelbar am Bahnhof gelegen). Teilnehmerkarten gibt es bei Voltmer´s Schreib-Post, Ramlinger Straße 17a, Ehlershausen, und in Burgdorf bei Bleich Drucken und Stempeln, Braunschweiger Straße 2.
Johann Friedrich Ehlers erblickte das Licht der Welt im Jahr 1766 als Untertan des Kurfürsten von Hannover. Er verdiente seinen Lebensunterhalt als Chausseewärter und gilt als Gründervater Ehlershausens. Schauspieler Rainer Künnecke verkörpert den bedeutenden Pionier. Mit seinen Begleitern begibt er sich auf eine Zeitreise zu den historischen Stätten der Ortschaft. Er erzählt von den Lebensumständen im Ehlershausen des frühen 19. Jahrhunderts und blickt auf sein ereignisreiches Leben zurück.??Die Ursprünge Ehlershausens gehen auf eine Postkutschenstation und Anbauernstelle zurück, die Ehlers nach dem 1816 erfolgten Bau seines neuen Wohnhauses am Hütteberg an der herzoglichen Landstraße zwischen Hannover und Celle gegründet hatte. Die Bauern aus der Otzer Umgebung, in der die spätere Postkutschenstation stand, reagierten anfänglich mit unverhohlenem Misstrauen auf die Niederlassung des Chausseewärters und hätten den unerwünschten Fremdling gerne vertrieben.
Mühevolle Jahre standen Ehlers noch bevor, bis es ihm gelang, die Station als beliebte Einkehrstätte für die Reisenden nach Celle zu etablieren. Sein Erfolg lockte weitere Ansiedler nach der stetig anwachsenden und 1836 26 Einwohner umfassenden Siedlung. Die Landdrostei in Lüneburg verlieh ihr schließlich am 29. Juli 1831 die offizielle Bezeichnung "Ehlershausen". So lebt der Name des Ortsgründers bis heute weiter. Bei seinem Rundgang wirft Ehlers auch einen prophetischen Blick in die weitere Zukunft der Ortschaft im 19. Jahrhundert und berichtet aus seinem sehr persönlichem Blickwinkel von den Auswirkungen der Industrialisierung auf das bäuerlich geprägte Leben der Einwohner. Als Ehlers 1833 starb, hatte er die Gewissheit, dass sein Sohn Carl die Pionierarbeit seines Vaters fortführen würde.