Burgdorf

Bürgerinitiative „BIOS“ misst Lärm, Zug-Durchfahrten und Schrankenschließzeiten

[OTZE]

13 Mitglieder der "Bürger Initiative Otze Schiene" (BIOS) haben am gestrigen Dienstag, 13. Juni 2017, zum zweiten Mal nach 2016 vor dem höhengleichen Bahnübergang in Otze, jeweils zu zweit in ein bis zwei Stunden Schichten, von 0 bis 24 Uhr exakte Messungen aller Schrankenschließzeiten, Zug-Durchfahrten und deren Lärm als Spitzen- und als Durchschnittswert durchgeführt.

Grund dieser Messungen ist das Bemühen der Initiative mit belastbaren Daten nicht nur geeignete Lärmschutzmaßnahmen durch die Deutsche Bahn AG (DB) zu erreichen, sondern auch Basismaterial zu liefern, um die Notwendigkeit einer Unterführung des jetzigen Bahnübergangs, vor allem durch die DB, zu erreichen.

Zielsetzung dabei ist, die Ergebnissen aus einem Abschlussdokument des "Dialogforums Schiene Nord" aus dem Jahr 2015 zu unterlegen.

Das "Dialogforum Schiene Nord" war ein Diskussions- und Beteiligungsprozess, in dem Perspektiven für die von der DB geplanten Kapazitätserweiterung der Schieneninfrastruktur im Raum Bremen-Hamburg-Hannover diskutiert wurden (Inhalt des Bundesverkehrswegeplan 2030: Erhöhung insbesondere der Güterzug-Durchfahrten).

Neben Vertretern vom Land Niedersachsen, des Bundes, der DB und den betroffenen Kommunen und Landkreisen, waren auch Umwelt- und Verkehrsverbände, Bürgerinitiativen und Wirtschaftsvertreter in diesem Forum vertreten.

In einem Ergebnispapier haben sich die Forumsteilnehmer 2015 auf neun Inhaltsschwerpunkte geeinigt, um mit dem Verständnis für eine solche Kapazitätserweiterung der vorhandenen, wie auch neu geplanter Bahntrassen, die Bedürfnisse der Streckenanlieger, insbesondere der betroffenen Gemeinden, sicher zu stellen (www.dialogforum-schiene-nord.de/ergebnis).Da diese Schwerpunkte in den einzelnen betroffenen Gemeinden zum Teil unterschiedliche Prioritäten haben, hat die Initiative BIOS für ihre aktuelle Aktion nicht nur die Ermittlung der Gesamtzeit aller Schrankenschließungen gewählt, sondern auch die Zahl der Zug-Durchfahrten in beide Richtungen, deren Art (Güter-, Personen-, Nahverkehrszug) und vor allem die damit verbundene Lärmentwicklung als Spitzen- und als Durchschnittswert, um einen Status Quo zu ermitteln, bevor die DB ihre Erhöhung der Streckenauslastung durchsetzen wird und den getroffenen "Neun-Punkte-Plan" dabei ignorierend.

Am gestrigen Dienstag konnte bereits um 16 Uhr als Zwischenergebnis 151 Durchfahrten gegenüber der vorangegangenen Zählung am 5. November 2014 mit 128 Durchfahrten gezählt werden. Der bis dahin jeweils gemessene durchschnittliche Lärmspitzenwert betrug dabei circa 90 dB (A) und mehr, vergleichbar mit dem Schallpegel eines Presslufthammers. Gemessen wurde, neben einem mobilen Tischgerät für die Spitzenwerte, mit zwei Mikrofonen auf beiden Seiten der Bahnstrecke um die Durchschnittswerte zu ermitteln. Sobald diese Ergebnisse vorliegen, wird der AltkreisBlitz berichten.

Die Mitglieder des Deutschen Bundestags (MdB), Caren Marks, als Mitglied der relevanten parlamentarischen Arbeitsgruppe des Bundestages, Dr. Hendrik Hoppenstedt, als seit Oktober 2013 direkt gewählter Bundestagsabgeordneter für die gesamte nördliche Region Hannover und der ebenfalls bestens mit dem Thema "Schiene Nord" und den Problemen der Bahnübergänge zwischen Celle und Lehrte vertraute Sven-Christian Kindler, als haushaltspolitischer Sprecher seiner Partei, stehen als Ansprechpartner und Vermittler der Arbeitsergebnisse, sowohl der Otzer Bürgerinitiative, wie auch dem Infrastrukturforum "StARK", einem Zusammenschluss von Bürgern aus den Ortschaften Steinwedel, Aligse, Röddensen und Kolshorn, sowie der Bürgerinitiative "Megaleise" in Ahlten zur gleichen Problematik zur Verfügung.

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