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24:26: Im Halbfinale ist der Traum um die Deutsche Meisterschaft ausgeträumt

[BURGDORF]

Es war das erwartete Spitzenspiel der Handball-A-Jugend der TSV Burgdorf gegen die HSG Dutenhofen/Münchholzhausen, dem Nachwuchs des Bundesligisten HSG Wetzlar. Im Halbfinalrückspiel um die Deutsche Meisterschaft mussten die TSVer heute die bittere 24:26-Niederlage einstecken.. "Wir sind heute traurig und enttäuscht", gibt TSV-Coach Carsten Schröter die emotionale Lage in der Kabine nach dem Schlusspfiff wider. "Trotzdem hatten wir eine grandiose Saison". Auch TSV-Jugendkoordinator Haidmar Felixson findet die Niederlage "schade, aber ich bin stolz auf die Leistung. Die Jungs haben während des Spiels nie aufgegeben".

Von der ersten Minute an sahen die Zuschauer in der ausverkauften Halle an der Burgdorfer Grünewaldstraße zwei Teams auf Augenhöhe. Nach dem Anwurf der HSGer, dem torlos abgeschlossenen Gäste-Angriff und dem 1:0 für die TSV nach 36 Sekunden durch Maximilian Mäkel war die Stimmung bereits auf dem Höhepunkt. Hier wurde um jeden Zentimeter gekämpft, jeder Ballgewinn bejubelt, das eigene Team angefeuert, die HSG war zudem selbst mit rund 80 Anhängern lautstark vertreten. Auch vom Bundesliga-Team der TSV Hannover-Burgdorf, "Die Recken", waren Spieler unter den Zuschauern. So sahen unter anderem Mait Patrail, Lars Lehnhoff, Ólafur Guðmundsson und Torge Johannsen dem TSV-Nachwuchs zu.

Die Burgdorfer zogen auf 4:2 davon (6.), die HSGer glichen zum 4:4 aus (9.) und gingen ihrerseits 5:7 in Führung (13.). Es sollte ein spannenden Match bis in die Schlussphase bleiben. Wechselnde Führungen blieben an der Tagesordnung, doch absetzen konnte sich kein Team. Deutlich wurde sichtbar, dass unter den besten vier Teams Deutschlands kein Gegner leicht zu bezwingen ist. Mit einer hauchdünnen 14:13-Führung, erzielt durch Hannes Feise in der 30. Minute, ging es in die Pause. Doch schon zu diesem Zeitpunkt wäre mehr für die TSVer drin gewesen. 12 torlos abgeschlossene Angriffe, Abspielfehler auf kurzer Distanz und zwei nicht genutzte Siebenmeter ließen schon etwas Wehmut aufkommen. Etwas Glück hatte die TSV bis dahin, dass auch die HSG nicht ihren Lauf fand und selbst ihre Angriffe nicht konsequent in Tore ummünzte.

Das sollte sich in der 2. Halbzeit ändern und den ausschlaggebenen Vorteil für die Gäste aus Hessen bedeuten. Die ersten 10 Minuten der zweiten Halbzeit wechselte sich der Ballbesitz zunächst häufig, doch keines der Teams konnte daraus Kapital schlagen. Lediglich 4 Tore fielen, die TSV geriet 15:16 in Rückstand. Doch die folgenden sechs Minuten reichten aus, um das Spiel zugunsten der HSGer zu drehen. Ein Tor für die TSV, fünf für die HSG war die Ausbeute dieser Phase und schon stand es nach 46 Minuten 16:21. Doch der Fünf-Tore-Rückstand entmutigte die TSVer nicht. Sie kamen innerhalb von 5 Minuten auf 21:22 heran.

In der 57. Minute sollte sich das Spiel endgültig entscheiden: Die TSVer hatten durch Vincent Büchner gerade das 23:24 erzielt und war auf Tuchfühlung zum Ausgleich gekommen. Die HSGer behielten in den Schlussminuten jedoch die Nerven, spielten sicher und warfen eine Minute später zum vorentscheidenden 23:25 ein. Jetzt stand der HSG-Fanblock auf, den Sieg fest vor Augen, und großen Anfeuerungsrufen und Trommelwirbel. Zwar kamen die TSVer noch einmal auf 24:25 heran, bei nur noch 90 Sekunden Restspielzeit und einem nötigen Sieg der TSVer war jedoch die Hoffnung um den Einzug ins Finale um die Deutsche Meisterschaft dahin. Das 24:26 in der Schlussminute trug somit nur noch zur Ergebniskosmetik bei.

"Wir waren im Abschluss einfach nicht effektiv genug", so Felixson nach dem Spiel. Auch Schröter sah das Spiel im schwachen Angriffsspiel verloren: "Die Chancenauswertung hat und am Ende den Kopf gekostet". Am Ende sind die A-Junioren in der Bundesliga Nord Meister geworden und sind unter die besten vier Teams Deutschlands gekommen. Ein Ergebnis, mit dem vor der Saison niemand gerechnet hatte.

TSV Burgdorf: Fabian Piatke, Björn Oelkers, Jago Mävers (6/3), Till Hermann (1), Jannes Krone, Malte Donker (3), Cedric Post (1), Maximilian Mäkel (5), Joshua Miele, Steffen Weigel (1), Tobias Ratsch (1), Hannes Feise (3), Timo Paternoga, Vincent Büchner (3).

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