Minister a.D. Karl-Heinz Funke: „Der Wolf gehört nicht in dicht besiedelte Gebiete“
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Auf Einladung der Jägerschaften Burgdorf, Hannover-Land, Neustadt und Springe besuchten über 200 Gäste jüngst einen Vortrag mit Bundeslandwirtschaftsminister a.D. Karl-Heinz Funke und dem schwedischen Jagdleiter Peter Thisell (Göteborg) zum Thema "Landwirtschaft, Jagd, Wolf – wohin geht die Reise?" in der Festhalle Buchholz in Röddensen.
Nach der Begrüßung von Jägerschaftsvorsitzenden Werner Burose und dem Grußwort von Vize-Ortsbürgermeister Hendrik Thiele forderte der ehemalige SPD-Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke, dass Jäger, Naturliebhaber, Landwirte und Landbevölkerung in Zukunft gegenüber Teilen der naturfernen Großstadtbevölkerung deutlicher ihre Standpunkte artikulieren müssen. Funke: "Es ist schön, dass der Wolf wieder da ist. Aber er gehört in dicht besiedelte Gebiete nicht hin." Funke beklagte eine Verstädterung der Politik sowie eine Theoretisierung des Thema Wolf: "Viele Menschen in den Großstädten können sich in Situationen auf dem Lande nicht reindenken." Es sei ein Unding, dass Waldkindergärten eingezäunt werden müssen, um die Kinder vor dem Wolf zu schützen, so Karl-Heinz Funke. Der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister forderte eine Änderung des EU-Rechtes. Nur so könne ein modernes Wolfsmanagement, das den Schutz des Wolfes und den Schutz von Menschen und Nutzvieh vereint, greifen.
Die anschließende Aussprache und Diskussion mit den CDU-Landtagsabgeordneten Editha Lohrberg, Dr. Hans Denecke-Jöhrens, Thorsten Luhm sowie Lüder Steinberg (Jägerschaft Wesermünde) und Thorsten Tellmann (SPD-Jäger) moderierte der bekannte NDR-Moderator Andreas Kuhnt.
Hans-Otto Thiele, Vorsitzender der Jägerschaft Burgdorf, war in seinem Schlusswort sehr angetan von der großen Resonanz der Veranstaltung und kündigte weitere gemeinsame Themenabende der vier Jägerschaften an.