Ganz wichtige Zähler hat die TSV Burgdorf II in der 3. Liga eingefahren. Gegen die Mecklenburger Stiere Schwerin gelang ein nicht unbedingt erwarteter 26:25 (13:14) Heimsieg. "Es war eine überragende zweite Halbzeit meiner Mannschaft", sagte der sichtlich gezeichnete, aber überglückliche Trainer Heidmar Felixson kurz nach dem Schlusspfiff.
Dass die Partie überhaupt noch so eine Wendung nahm, hat sicherlich auch ihn ein wenig überrascht. Zu Beginn des Spiels dominierten die Gäste. 1:5 hieß es nach 10 Minuten, sogar 3:9 fünf Minuten später. Reihenweise vergaben die Hausherren beste Chancen. An Schwerins Torwart Jan Kominek bissen sich die Felixson-Schützlinge lange Zeit die Zähne aus. Viele freie und drei Strafwürfe hielt der Stiere-Keeper. Besser wurde es für die Burgdorfer mit der Einwechselung von Niklas Diebel. Er brachte neuen Schwung in den Angriff, traf in den letzten acht Minuten der ersten Halbzeit fünf Mal und brachte seine Farben wieder in Schlagdistanz.
Nach dem Seitenwechsel verwandelte Lars Hoffmann zwei Siebenmeter und Lennart Koch einen schnellen Gegenstoß, sodass es 16:16 (37.) hieß. Es war erneut Niklas Diebel, der eine Minute später für die erste TSV-Führung sorgte. Dann wurde Koch wieder auf die Reise geschickt und traf sogar zur Zwei-Tore-Führung. Der ebenfalls wieder sehr starke Hannes Feise sorgte nach 41 Minuten für das 20:18 und ließ sein Team von einer Überraschung träumen. Doch die Mannschaft aus Schwerin steht nicht umsonst auf Rang drei. Der beste Gästetorschütze, Mark Pedersen, sorgte mit seinen Treffern acht und neun für den Ausgleich (45.). In der finalen Viertelstunde blieb es eng und spannend. Die Burgdorfer gingen in Führung – Schwerin glich aus. Dass die Führung nicht mehr wechselte, lag auch an der Einwechselung von Fabian Ullrich, der den ebenfalls stark haltenden Torwart Jonas Wilde in der Schlussphase ablöste. In den letzten Minuten riskierte Felixson alles, nahm seinen Keeper raus und agierte mit dem siebten Feldspieler. Und zwar erfolgreich: Malte Donker traf bei numerischer Überlegenheit zum 25:24 (59.), Hannes Feise warf 20 Sekunden vor Schluss das 26:25. Die Gäste nahmen ihre letzte Auszeit, brachten aber anschließend nichts Zählbares mehr zustande.
Riesenjubel bei den Burgdorfern, Enttäuschung auf der anderen Seite. "Diese Punkte können für uns noch einmal Gold wert sein", sagte Felixson, der sehr stolz auf seine Riege war: "Meine Jungs haben einen enorm Willen gezeigt." Lange können sich die Jungrecken jedoch nicht auf dem Erfolg ausruhen, denn bereits am kommenden Freitag kommt es zum Nachbarschaftderby, wenn die Mannschaft von Handball Hannover Burgwedel in der heimischen Gudrun-Pausewang-Halle antritt.
Es spielten und trafen für die TSV II: Wilde, Ullrich – Diebel (7), Feise, Donker (je 5), Koch, Hoffmann (je 3), Marx, Kalafut, Dräger (je 1), Thiele, Krone, Büchner, Schröter.