Wie in den Vorjahren hat das Polizeikommissariat (PK) Lehrte auch dieses Jahr den in die Dienststelle an der Osterstraße geladenen Pressevertreter die statistisch aufbereiteten Fallzahlen des vergangenen Jahres 2017 vorgestellt. Nachdem Ulrich Bode als Leiter des Kommissariats im vergangenen Jahr altersbedingt ausgeschieden war, empfing dieses Jahr Ina Nentwig als neue Leiterin des Kommissariats, somit verantwortlich für durchschnittlich 80 Mitarbeitende des PK Lehrte (einschließlich Sehnde), die Gäste am heutigen Dienstag, 27. März 2018.
Kriminalhauptkommissar (KHK) Bernd Steindam, Leiter des Einsatz- und Streifendienstes, erläuterte die Verkehrsstatistik 2017, KHK Mario Mantei, Leiter des Kriminal- und Ermittlungsdienst, wie in den Vorjahren schon seine Vorgängerin Martina Thöne, die Kriminalstatistik des vergangenen Jahres.
"Der absolute Unfallschwerpunkt im Raum Lehrte in den vergangenen Jahren war bislang die Kreuzung Marktstraße/ Berliner Allee in Lehrte. Im vergangenen Jahr konnte der Unfallschwerpunkt aber nachhaltig entschärft werden", führte Bernd Steindam zur Position "Verkehrsunfallzahlen" aus "im Verlauf mehrerer Jahre wurden verschiedene Maßnahmen der Verkehrsunfallkommission, wie veränderte Ampelschaltungen, bauliche Maßnahmen, erneuerte Fahrbahnmarkierungen und zuletzt auch das Versetzen der Lichtsignalgeber zur Entschärfung erfolgreich umgesetzt"
Besonders konnte Bernd Steindam hervorheben, dass es im Zuständigkeitsbereich des PK Lehrte in 2017 keine Toten bei Verkehrsunfällen gegeben habe. Auch die Personenschäden seien im Jahresvergleich leicht zurückgegangen. Bedauerlich sei die gegenüber dem Vorjahr die wieder gestiegene Zahl von Unfallfluchten (389 nach 359 in 2016), insbesondere auch die mit Personenschaden.
Wildunfälle würden statistisch nicht mehr erhoben, dafür im Besonderen Unfälle durch Ablenkung der Fahrer im Straßenverkehr, unter anderem durch die widerrechtliche Benutzung von Mobiltelefonen, hätten sich im Jahresvergleich verdoppelt.
Bei Alkohol- und Drogendelikten, soweit diese im Einsatz- und Streifendienst geahndet, beziehungsweise festgestellt wurden, haben sich die alkoholbedingten Verkehrsunfälle fast verdoppelt, genauso wie die Fahrzeugführer, die unter Alkoholeinfluss angetroffen wurden. Auffällig seien ebenfalls die zunehmenden Feststellungen von Drogenkonsum am Steuer.
Zur Eindämmung von Verkehrsunfällen, insbesondere mit schweren Folgen, wurde im Jahr 2017 in Lehrte und in Sehnde eine intensive Verkehrsüberwachung betrieben und somit 669 Verkehrsordnungswidrigkeiten angezeigt und 1883 Verwarnungen ausgesprochen worden.
Die von KHK Mario Mantei gefertigte und kommentierte polizeiliche Kriminalstatistik für das Jahr 2017 beziffert ein allgemeine Fallzahlenentwicklung im Jahr 2017 im Zuständigkeitsbereich des PK Lehrte von insgesamt 4625 (Vorjahr 4846) Taten. Davon wurden in Lehrte 3074 (Vorjahr 3383) Taten und in Sehnde 1551 (Vorjahr 1463) Taten registriert, bei einer Gesamtaufklärungsquote von über 62 Prozent.
In gleicher Weise konnten die Fallzahlen, die das PK Lehrte für andere und übergeordnete Dienststellen in der Sache bearbeitet habe, dargestellt werden. Hier hätten sich die Straftaten (3780) gegenüber 2016 (3874) um gut 2,5 Prozent reduziert.
Unterteilt wurde die Kriminalstatistik der PK Lehrte wieder nach der Fallzahlenentwicklung in relevanten Deliktsfeldern. So seien im Zuständigkeitsbereich des PK Lehrte im vergangenen Jahr 823 Rohheitsdelikte (Raub, Körperverletzung und ähnliches) verzeichnet worden. Das bedeute eine Steigerung von drei Prozent. Die Aufklärungsquote in diesem gesamten Deliktsfeld sei dabei aber annähernd identisch geblieben mit fast 92 Prozent.
Häusliche Gewalt sei in Lehrte mit 159 Fällen gegenüber 142 in 2016 und in Sehnde mit 42 Fällen gegenüber 64 in 2016 bedauerlich registriert worden.
In dem aufklärungsungünstigen Deliktsbereich der Sachbeschädigungen konnte einerseits ein Rückgang von über 23 Prozent auf 359 Taten festgestellt werden, bei einer um gut 5 Prozent gesteigerten Aufklärungsrate.
Bei den Diebstahlsdelikten haben sich im gesamten Zuständigkeitsbereich des PK Lehrte die bezifferten Fälle auf 1610 Taten reduziert. Dabei sank die Anzahl der Taten bei einfachem Diebstahl auf 751 und stieg allerdings bei schwerem Diebstahl auf 859 Taten. Im gesamten Zuständigkeitsbereich des PK Lehrte wurden für das Deliktsfeld "Diebstahl an und aus Kraftfahrzeugen" 298 Fälle registriert. Das wären fast 40 Prozent, umhin 82 Fälle mehr als im Vorjahr.
Betäubungsmitteldelikte hätten sich um mehr als Prozent auf 304 Taten reduziert, bei einer annähernd identisch geblieben Aufklärungsquote von über 96 Prozent.
Bei den in diesen Zahlen bereits enthaltenen Straftaten im Flüchtlingskontext wurden insgesamt 241 Taten gezählt. Diese Steigerung sei vorrangig auf die Veränderung im Bereich der Rohheitsdelikte zurückzuführen mit einem deutlichen Anstieg um 54 auf 105 Taten.
Die Fallzahlen zu täterschaftlicher Beteiligung von Minderjährigen seien in Lehrte um 9 Fälle auf 152 Taten und in Sehnde um 38 Fälle auf 103 Taten gestiegen.
Demgegenüber habe sich die Anzahl der Tatverdächtigen unter Jugendlichen und Heranwachsenden reduziert.
