Vortrag „Subjekt, Gesellschaft und ‚Volksgemeinschaft‘ im Nationalsozialismus“
Die "Volksgemeinschaft" war ein zentraler Begriff in der NS-Propaganda. Mit diesem Begriff sollten die Menschen im deutschen Reich zu einer homogenen Masse verschmolzen werden. Die nationalsozialistische "Volksgemeinschaft" sollte soziale Spaltungen überwinden und die Einheit des Volkes herstellen – unter Ausschluss all derjenigen, die in der rassistischen Perspektive der Nationalsozialisten nicht zugehörig sein durften, allen voran die Juden. Aber war die Volksgemeinschaft wirklich homogen und die Diktatur allumfassend? Verschwanden individuelle Selbstbestimmung und Freiheitsansprüche, die sich in der Moderne zu zentralen gesellschaftlichen Werten entwickelten? In seinem Vortrag "Das Ich und das Wir. Subjekt, Gesellschaft und ,Volksgemeinschaft im Nationalsozialismus" am Freitag, 26. Juni, ab 19.30 Uhr, stellt Prof. Dr. Michael Wildt Horizonte und Grenzen der "Volksgemeinschaft" im Nationalsozialismus vor. Der öffentliche Vortrag findet statt im Rahmen des Abschlusskongresses des Niedersächsischen Forschungskollegs "Nationalsozialistische ‚Volksgemeinschaft‘?" im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18 in Hannover. Der Eintritt ist frei.
Prof. Dr. Michael Wildt ist Historiker und hat am Institut für Geschichtswissenschaften den Lehrstuhl für Deutsche Geschichte im 20. Jahrhundert mit Schwerpunkt Nationalsozialismus. Publikationen: Volksgemeinschaft als Selbstermächtigung. Gewalt gegen Juden in der deutschen Provinz 1919 bis 1939 (2007); Geschichte des Nationalsozialismus (2008); Geschichte denken. Perspektiven auf die Geschichtsschreibung heute (2014).