Burgdorf

Linke: „Grundwasser im Einzugsbereich des Burgdorfer Wasserwerks muss wieder sauber werden“

[BURGDORF]

Eine Anfrage der Linken im Rat der Stadt Burgdorf hat zum ersten Mal zum Teil hohe Belastungen des Grundwassers mit Nitrat, Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukten in einer Tiefe von knapp 50 Metern im unmittelbaren Umfeld des Burgdorfer Wasserwerks nachgewiesen. Betroffen davon sind auch die Brunnen des Wasserwerks. Bisher war man immer davon ausgegangen, dass "nur" die oberflächennahen Grundwasserbereiche "von massiven Verunreinigungen betroffen sind", so die Linken. Ratsherr Michael Fleischmann hat diesen Umstand zum Anlass für einen Antrag in den Umwelt- und Bauausschuss genommen, damit das Grundwasser im Einzugsbereich des Burgdorfer Wasserwerks wieder sauber und vor weiteren Verunreinigungen geschützt wird.

Konkret fordert Fleischmann in seinem Antrag, der auch unter diesem Text als Download zur Verfügung steht, ein Erkundungsprogramm zu den über dem Grenzwert liegenden Nickelwerten im Rohwasser der Wasserwerksbrunnen 3 und 4 sowie den zum Teil hohen Konzentrationen an Pflanzenschutzmitteln und deren Abbauprodukten nur knapp unter den Grenzwerten im Rohwasser der Brunnen 2 und 4. Die Stadt solle die Ursache(n) klären und abstellen, heißt es im Antrag. Fleischmann macht in diesem Zusammenhang darauf aufmerksam, dass sich die Wirkungen dieser Substanzen in ihrer Wirkung gegenseitig verstärken können. Zudem habe man nur die Substanzen nachweisen können, nach denen man auch gesucht habe. Nicht analysierte Substanzen kämen hinzu, mahnt er.

Auch die Ursache(n) für die zum Teil hohen Nitratkonzentrationen bei vier der fünf Vorfeld-Messstellen in unmittelbarer Nähe des Wasserwerks müsse die Stadt klären und abstellen, fordert der linke Ratsherr. Laut Ergebnis seiner Anfrage wurde in einem Fall der Grenzwert von 50 Milligramm pro Liter um mehr als das Doppelte überschritten. Bei den mit der Zeit deutlich gestiegenen Salzgehalten im Rohwasser der Brunnen des Wasserwerks in Ramlingen will er Ursachenforschung betrieben sehen.

Die Vorfeld-Grundwassermessstellen dienen im Anstrombereich der Förderbrunnen quasi als Warnsystem, von denen es in Burgdorf aber viel zu wenige gebe. Von den fünf Vorfeld-Messstellen seien zudem vier im Umfeld des Schießplatzes auf der westlichen Seite der Bahnschienen untergebracht. "Das reicht bei weitem nicht", sagt Fleischmann. Er fordert in seinem Antrag, Vorfeld-Messstellen in alle Richtungen einzurichten, weil die Brunnen auch aus den anderen Richtungen Grundwasser fördern.

Schließlich fordert Fleischmann die Stadtverwaltung in seinem Antrag auf, alle Messergebnisse für alle Grundwassermessstellen zu liefern. Die Verwaltung hatte auf seine Anfrage nur die Analysewerte für die wenigen Vorfeld-Messstellen und die Wasserwerksbrunnen offengelegt.

Download: rat_burgdorf_antrag_4_018_Grundwasserschutz_Wasserwerk.pdf

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