Zwei Schülerinnen empfinden als Abgeordnete den Gesetzgebungsprozess nach
Mitten drin im Geschehen im Deutschen Bundestag: das ist das Ziel des Planspiels "Jugend und Parlament", zu dem in diesem Jahr die Schülerinnen Anna Mohn aus Seelze und Lisa Uhrlandt aus Lehrte eingeladen waren. Das Planspiel bietet 315 Jugendlichen aus ganz Deutschland die Möglichkeit, in die Rolle eines Abgeordneten zu schlüpfen und die Entstehung eines Gesetzes selbst in die Hand zu nehmen. Zur Debatte standen drei Gesetzesentwürfe und eine Beschlussempfehlung zur Verbesserung des Tierschutzes, Chancengleicher Bewerbungen für die Behörden des Bundes, der Schaffung eines Einwanderungsgesetzes und Beitrittsverhandlungen mit einem fiktiven Balkanstaat. Diese wurden in Arbeitsgruppen, Ausschüssen, Fraktionssitzungen und abschließend im Plenarsaal des deutschen Bundestages kontrovers diskutiert. Die Entwürfe zeigten den Schülerinnen, wie schwierig die Verabschiedung eines Gesetzes und die damit verbundene Kompromissfindung besonders zu Zeiten der großen Koalition sein können. Anna Mohn berichtete, dass sie nun den manchmal quälend lang anhaltenden Gesetzgebungsprozess nachvollziehen könne, da im Verlauf immer neue Aspekte und Meinungen an Relevanz gewinnen und auch berücksichtigt werden müssten.
Bei einem Besuch bei ihrer heimischen Abgeordneten Maria Flachsbarth berichteten beide Schülerinnen begeistert von ihren Erfahrungen bei dem Planspiel. "Es freut mich Jugendlichen eine Möglichkeit geben zu können, parlamentarische Verfahren nachzustellen und damit Verständnis für die Komplexität unserer demokratischen Verfahren zu wecken", so Flachsbarth während des Gesprächs. Lisa Uhrlandt betonte, wie sehr sie das Planspiel angesprochen habe – besser als jeder Politikunterricht in der Schule, meinte die Lehrterin.
Beide Schülerinnen sahen im Planspiel eine gute Ergänzung der Eindrücke, die sie bereits als Praktikantinnen im Büro von Maria Flachsbarth von dem zeitinensiven und zugleich abwechslungsreichen Alltag einer Abgeordneten gewonnen hatten. Und sie sind sich sicher, dass sie das Gefühl auf den Stühlen im Plenarsaal Platz zu nehmen, nicht so schnell vergessen werden.