Uetze

Treffen des Messerschmitt-Club-Deutschland-Kabinenroller am Irenensee

[UETZE]

Vom 31. Mai bis 3. Juni 2018 findet in Uetze am Irenensee das jährliche Clubtreffen vom Messerschmitt-Club-Deutschland statt. Auf dem Campingplatz Erholungspark Irenensee werden in dieser Zeit rund 130 Messerschmitt Kabinenroller erwartet. 16 Jahre nach dem letzten Jahrestreffen in Norddeutschland – in Hamburg im Jahr 2002 – wird dieses Highlight nun 2018 in Uetze stattfinden. Aus allen Teilen Deutschlands, aus der Schweiz, aus Schweden und aus Großbritannien reisen die Teilnehmer an. Einige Besitzer reisen auf eigener Achse an, andere haben die Kabinenroller Huckepack auf Anhängern dabei. Organisiert wird das Treffen vom Kleinwagen-Stammtisch-Hannover, der in diesem Jahr sein 10-jähriges Bestehen feiert. Die Stammtisch-Teilnehmer treffen sich alle sechs Wochen bei La Rocca in Uetze zu Benzingesprächen.

In der schönen Wirtschaftswunderzeit verließ im März 1953 der erste Messerschmitt-Kabinenroller, der KR 175, die Werkshalle in Regensburg. Die Konstruktion stammte von Fritz Fend, der während des zweiten Weltkrieges bei der Entwicklung von Fahrgestellen von schnell landenden Flugzeugen bei der Firma Messerschmitt mitgewirkt hatte. Nach dem Krieg entwickelte Fend die ersten Versehrtenfahrzeuge, die noch von Hand betrieben wurden. Von der Bezeichnung "Versehrtenfahrzeug" nahm Fend bald Abstand, probehalber wurden die ersten Motoren eingebaut und die Entwicklung schritt voran. Schließlich tat er sich mit Willy Messerschmitt zusammen, der von Fend’s "Mobilplänen" ganz angetan war, und damit war im Frühjahr 1952 der legendäre Kabinenroller geboren. Damals wurde das kuriose Gefährt noch belächelt, eine Mischung aus Motorroller und Automobil, er wurde wegen seiner nach oben aufklappbaren Pilotenkanzel aus Plexiglas auch "Schneewittchensarg" genannt. Dieser zweisitzige Kleinwagen auf drei Rädern bot dem kleinen Mann, der sich bis dahin mit Moped oder Motorroller fortbewegte, endlich ein Dach über dem Kopf. Schon 1955 kam der KR 200 auf den Markt mit 200 Kubikzentimeter Hubraum, zehn PS und knapp 100 Srtundenkilometer Höchstgeschwindigkeit. Er wurde bald als zuverlässiges Fortbewegungsmittel geschätzt.

Bis zu 40 Stundenkilometer schneller war der vierrädrige "Tiger", der aus seinen zwei Zylindern mit 500 Kubikzentimetern Hubraum 20 PS holte und von dem zwischen 1958 und 1961 rund 300 Exemplare entstanden. Als die "Tiger"-Produktion eingestellt wurde, hatte das Kabinenrollersterben längst begonnen. Wer, außer einigen wenigen Fans, kaufte sich damals noch einen Karo? Die wirtschaftliche Lage erlaubte es vielen Familien sich ein größeres, richtiges Auto zu kaufen. Die Produktion des Karos sank auf unter 100 Fahrzeuge im Monat ab. 1964 lief im Regensburger Werk nach rund 30.000 Exemplaren der letzte Kabinenroller vom Band.

1974 schlossen sich dann die Liebhaber des dreirädrigen Rollers zum Messerschmitt-Club-Deutschland zusammen. Rund 850 Mitglieder gehören diesem Club heute weltweit an.

Ob am Irenensee in Uetze oder bei anderen Treffen oder Ausfahrten: Wenn die Messerschmitts auftauchen, klicken die Kameras der Passanten, Kinder und Erwachsene winken den Fahrern zu und sind begeistert. Vor allem ältere Menschen schwelgen beim Anblick der Roller in Erinnerungen an die gute alte Zeit. Fast jeder hat eine Geschichte parat. Die Fahrer könnten ganze Bücher füllen mit all den schönen Geschichten rund um den Messerschmitt.

Drum freut sich der Kleinwagen-Stammtisch-Hannover umso mehr auf die Besucher im Erholungspark Irenensee. Bei hoffentlich schönem Wetter erwartet diese am Freitag von 15 bis 17 Uhr, gegen Zahlung einer kleinen Spende, als besondere Gästeattraktion, eine Rundfahrt um den Irenensee. Hierbei steht natürlich nicht nur der Spaß an erster Stelle, sondern der gute Zweck steht im Mittelpunkt: Mit ihrer Spende unterstützen sie den Geschwisterkinder Verein (www.geschwisterkinder-netzwerk.de).

Weitere Informationen gibt es unter Opens external link in new windowwww.kleinwagen-stammtisch-hannover.de.tl und www.messerschmit-club-deutschland.de.

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