Der Kampf ums Wasser in der Wedemark
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Am 30. Mai 2017 lädt die Historische AG Wedemark zu ihrem nächsten Arbeitstreffen ein, um mit dem Langzeitthema "Wendezeiten für die Wedemark" neue Aspekte unserer Geschichte zu beleuchten.
Diesmal geht es um das Trinkwasser für Mensch und Vieh, aber auch um das Wasser für die Felder und Gärten. Traditionell fällt in der Wedemark eher weniger Regen. Aber über Wassermangel hatten die Bauern bis zur Jahrhundertwende nicht zu klagen. Die Höhenzüge der Mellendorfer und Brelinger Berge waren von Mooren und Bächen mit wasserreichen Bruchwäldern umgeben. Auf den Mellendorfer Bergen sprudelten zahlreiche Quellen und in der Regel war bei Brunnengrabungen fast überall Grundwassser zu erreichen. Diesen Aspekt wird Jan Olaf Rüttgardt beleuchten und auf Reste noch vorhandener Brunnen hinweisen.
Ab der Jahrhundertwende erfolgte die Versorgung der wachsenden Großstadt Hannover durch Trinkwasserleitungen. Wasser, das aus dem Umland herbeigeschafft werden musste. Plötzlich wurde die Wedemark für Hannover interessant. Seit gut einem Jahrhundert wird nun Wasser aus dem Gebiet von Fuhrberg und aus dem Flussschotter unter den sandigen Feldern von Elze bis Berkhof abgepumpt. Das ließ die Landwirtschaft dieser Dörfer "verdorren", der Grundwasserspiegel sank um viele Meter. So kam es zum "Kampf ums Wasser", der zwischen Hannover und den hiesigen Landwirten über Jahrzehnte vor den Gerichten ausgefochten wurde. Georg Calix von Enercity/Stadtwerke Hannover wird darauf zurückschauen und dann die heutige Wasserentnahme aus der Wedemark für die Landeshauptstadt darstellen. Er wird Einblicke in unterirdische Brunnengänge und Wassersammler gewähren, die an der Oberfläche unvorstellbar sind. Zugleich wird er entfalten, wie der "Kampf ums Wasser" zu einer Regelung führte, der den Landwirten die kostenlose Beregnung ihrer Felder ermöglicht.
Um vielfältiges Wissen zusammenzutragen, werden nach der Pause Fragen und Beiträge aus dem Teilnehmerkreis zum Thema erbeten. Gäste und Interessierte sind herzlich eingeladen. Die Veranstaltung beginnt um 19:30 im Gemeindehaus der ev. St.Georgskirche in Mellendorf. Um allen Anwesenden ein besseres Hören zu ermöglichen, kann akustische Verstärkung zum Einsatz kommen.