Lehrte

Röddensen bricht eine Lanze für mehr Miteinander, Integration und Erhalt der Tradition

Zwei Tage hat Röddensen sein Dorf- und Schützenfest gefeiert, die Resonanz war überwältigend. In dem kleinsten Ortsteil Lehrtes, in dem rund 260 Einwohner leben, kamen am heutigen Sonntag zum Festessen 100 Gäste, darunter auch Ortsbürgermeister Frank Seger und Lehrtes Bürgermeister Klaus Sidortschuk.

Auf den Besuch des Stadtbürgermeisters sind die Röddenser besonders stolz, dass auch der kleinste Ortsteil zum Stadtleben dazu gehört und mit dem Besuch des Bürgermeisters entsprechend gewürdigt wird. Und was er und die anderen Gäste in der Festrede des 1. Vorsitzenden der Röddenser Dorfgemeinschaft, Dirk Hense, zu hören bekamen, waren nicht die üblichen Worte, die man in einer geselligen Runde erwartet, sondern ein Plädoyer für mehr Miteinander, Integration und traditionelle Werte.

"Wir wollen ein Zeichen setzten gegen Egoismus, gegen Fremdenhass, Rassismus und Ausgrenzung", so der 1. Vorsitzende eindringlich. In Bezug auf die vielen Flüchtlinge im Lehrter Stadtgebiet unterstrich er: "Diese Menschen sind uns willkommen" und die Gäste bestätigiten ihn mit großem Applaus. Gerade auch die Feuerwehren und die Schützenvereine würden auf der einen Seite sportliche Betätigung anbieten, aber auf der anderen Seite genauso die traditionellen Aspekte pflegen und erhalten, deren Werte in einer modernen Gesellschaft immer weiter verdrängt würden. "Wir leisten gerade Pionierarbeit, wenn es darum gehe, Integrationsarbeit aufzubauen und zu stärken" erklärte er und forderte hierzu deutlich den Einsatz seiner Mitmenschen ein: "Ich stehe zu meinem Verein und beteilige mich aktiv". Die Vereine müssten neuen Ideen offen gegenüber stehen, trotzdem aber die Ideale und Traditionen erhalten. "Wir müssen uns den aktuellen Herausforderungen stellen und der Satz ‚Stillstand ist Rückschritt‘ trifft es hier ganz besonders".

Dass in Röddensen nach diesen Prinzipien gelebt wird, zeigt auch das gemeinsame Dorf- und Schützenfest, dass nun zum 5. Mal unter dem Zusammenschluss des Schützenvereins, der Feuerwehr und des TuS Röddensen stattfand. In der "Röddenser Festhalle", der Kartoffelscheune von Jürgen Buchholz, trifft sich einmal im Jahr die Dorfgemeinschaft zum geselligem Beisammensein. Am gestrigen Sonnabend stand die Dorfolympiade auf dem Programm, bei dem 11 Mannschaften, darunter zwei reine Kindermannschaften sich in Geschicklichkeitsdisziplinen maßen. Gewonnen haben die "Biertöter", vor den beiden Kindermannschaften, die beide dennoch die Sieger der Herzen wurden.

Am Sonntag begingen die Schützen ihre traditionelle Proklamation der neuen Majestäten. Da seit diesem Jahr keine Damenkönigin mehr ausgeschossen wurde sondern die Schützenschwestern wie auch Schützenbrüder auf die gemeinsame Königssscheibe schossen, waren die Majestäten ganz in männlicher Hand. Schülerkönig wurde Maximilian Gellert, sein Bruder Benjamin holte sich den Titel des Jugendkönigs. Bei den Junggesellen gewann Andreas Neumann und diesjähriger Schützenkönig wurde Andreas Pirnke.

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