„Tag des Buchdruckes“ im Rahmen der Ausstellung „Die Letzten ihrer Art“
In der KulturWerkStadt, Poststraße 2 in Burgdorf, ist bis zum Sonntag, 2. September, die Ausstellung "Die Letzten ihrer Art" zu sehen. Gastgeber sind der VVV, der Förderverein Stadtmuseum und die Stadt Burgdorf. Im Mittelpunkt stehen die Folgen des gesellschaftlichen Wandels, der althergebrachte Handwerksberufe in eine Nischenposition oder für immer verdrängt und zudem das Freizeitverhalten beeinflusst. Dabei werden Persönlichkeiten portraitiert, die sich diesen Einflüssen und Trends bislang erfolgreich entgegenstellen, auch wenn abzusehen ist, dass sie zu den letzten Standesgenossen ihrer Berufszweige oder letzten Anhängern scheinbar nicht mehr zeitgemäßer Hobbys gehören.
Als Vertreter eines untergegangenen Berufsstandes stellt die Schau unter anderm den ehemaligen Buchdrucker Fred Benecke vor. Er beschloss als Ruheständler, die im Aussterben begriffene alte Buchdruckerkunst vor dem Vergessen werden zu bewahren. Dafür richtete er sich eine eigene Kellerwerkstatt ein, in der er nun schon seit vielen Jahren sehenswerte Druckerzeugnisse mit zwei alten Druckpressen anfertigt.
Wie das traditionellen Druckverfahren im Einzelnen funktioniert und welche jahrhundertealten handwerklichen Arbeitsschritte von der Schriftsetzung bis zum fertigen Druckerzeugnis führen, zeigt er bei einem "Tag des Buchdrucks", mit dem das Beiprogramm zur Ausstellung am Sonntag, 8. Juli, um 14.00 Uhr startet. Unter dem Motto "Drucken nach Gutenberg" haben die Besucher die Gelegenheit, Fred Benecke bei der Herstellung einer Druckvorlage und deren Ausdruck über die Schultern zu schauen. Dabei nutzt er eine "Boston-Handtiegel"-Buchdruckmaschine, die aus dem Jahr 1950 stammt.