Ein Stück Wacken in Schwüblingsen
Am gestrigen Sonnabend, 4. August 2018, war es zum zweiundzwanzigsten Mal wieder soweit: Die Schwüblingser Biker veranstalteten wieder ihr Open Air Festival mit hunderten Motorradfahrer, Camper, Gästen aus nah und fern, mit Fans der zweitgrößten Biker Party im Altkreis.
Wie gewohnt fand das Event auf dem alten Sportgelände in Schwüblingsen seinen Platz für Musikbühne, für Essen, Trinken, Abkühlung und viel Festivalvolk rund um das jährlich wechselnde Sofa.
Um 18:57 Uhr eröffnete Biker Friedhelm Ludwig das diesjährige Festival mit "es geht los .. lasst es Euch gut gehen" und der Ankündigung des Drum Corps "Blue Eagles Mehrum", die, begleitet von zwei Mitglieder ihrer Showtanzgruppe "Color Guards", gleich den mit viel Beifall bedachten musikalischen Einstieg ins 22. Open Air fanden.
An der Abstimmung des synchronen Vortrags der beiden Vertreterinnen der "Color Guards" mag es vielleicht einiger Nachbesserungen bedürfen, nicht aber an Sportlichkeit und Selbstbewusstsein.
Seit Gründung im Jahr 2001, ehemals als Fanfaren und Drum Corps Mehrum, bereichert das Corps mit seinen musikalischen Beiträgen und Aktivitäten in der Region Sehnde und darüber hinaus (www.blueeagles-mehrum.eu).
Da zwischen den starken und überzeugenden Auftritten des Drum Corps und den folgernden Gigs von "Tuesday at Six" und "Saltmesh" kein Platz blieb für den Auftritt eines bekannten friesischen Blödelbarden, musste dieser auf ein Parallelfestival im Holsteinischen Wacken ausweichen, mit dem das Schwüblingsen Open Air, in diesem Jahr mit dem Auftritt des Drum Corps "Blue Eagles Mehrum", wieder augenzwinkernd und schmunzelnd verglichen wurde.
Dass die Schwüblingser Biker mit ihrem Open Air eine eigenständige und zum 22. Mal entsprechend selbstbewusste Veranstaltung organisiert hatten, steht dabei aber außer Frage.
Die Band "Tuesday At Six", "Steini" (guit), Holger (voc), Martin (drums), Ralph (bass) und Thomas (guit) spielte auf mit Rockmusik der 80er Jahre bis heute. Mit gut 20 Songs, von Originalcover bis hin zu saumäßig gut gerocktem "Aber bitte mit Sahne", oder dem "Goldenen Reiter", überzeugten die Jungs aus Hannover.
Für die Fortsetzung der Stimmung auf dem alten Sportplatz sorgten dann die Akteure der Band "Saltmesh" aus Salzgitter. Die im vergangenen Jahr als Vorband aufgetretenen Musiker hatten so großen Anklang gefunden, dass sie dieses Jahr als Hauptband ab 22 Uhr ihren Auftritt hatten.
Von guten, alten Bluesstücken bis hin zu den erfolgreichsten Rockklassikern hatten Jens (guit), Axel (drums), Markus (bass) und Niklas (guit) für jeden Musikgeschmack etwas im Gepäck. Aus ihrer für diesen Abend zusammengestellten Playlist mit mehr als 30 Titeln rockten die Vier eine Auswahl bestens bekannter Musikstücke und machten es den Zuhörern schwer sich für besonders gelungene Coverversionen zu entscheiden, jeder Song ging absolut gut ab.
Neben genügend Bratwurst, Steaks und Pommes gab es auch wieder reichlich Cocktails, alkoholische, sowie alkoholfreie Getränke an Grillstand, Bierwagen und im bekannten großen Zelt. Anfangs war, vor allem für die Serviceleute beim Getränkeausschank, der zeitgleiche Gäste- und Wespenansturm eine Herausforderung.
Vor dem Auftritt von "Saltmesh" bremste ein vorübergehender Stromausfall an Grill, Getränkewagen und im Zelt die ansonsten bestens organisierte Versorgung der Festivalgäste aus; im Smartphone-Taschenlampen-App-Zeitalter halfen sich Bedienung und Gäste gegenseitig mit Licht aus, bis der Strom wieder floss.
Das benannte Sofa war in diesem Jahr von Familie Brandes (Greta, Jennifer und Dirk) aus Sievershausen besetzt.
Statt Handylicht fanden Desiree Othersen aus Pattensen, Kapitänin der gerade aufgestiegenen Landesliga-Frauen des SC Hemmingen-Westerfeld und Jessica Melz aus Hannover-List, Neuzugang beim SC, ganz konservativ zum Feuerzeuglicht zurück, als leuchtendem Rahmen zu Musik und Dämmerstunde.
Neben einem Freundeskreis aus Burgdorf war aus den vielfältigen Gesprächen an Bier- und Stehtischen festzustellen, dass immer mehr Gäste aus dem Altkreis und darüber hinaus ihren Weg zum Schwüblingser Open Air finden.
Dafür stand, neben ausreichend Parkplätzen, wieder ein Zeltplatz für Übernachtungsgäste zur Verfügung. Klar ist für die Schwüblingser Biker: Nach dem 22. Open Air ist vor dem 23. Open Air.
Einer besonderen Feststellung wert sei sicherlich die Bereitschaft der Schwüblingser Dorfgemeinschaft, einmal im Jahr das Open Air mit etwas lauterer Musik bis in die späten Abendstunden, sowie dem ordentlichen Gästeaufkommen mitzutragen. Die Mitglieder des SV Sorgensen werden es mit einem weinenden Auge festgestellt haben.