Ortsfeuerwehr Isernhagen F.B. blickt auf ereignisreiches Jahr zurück und bereitet Einzug ins neue Feuerwehrhaus vor

Es soll das letzte Mal gewesen sein, dass die Freiwillige Feuerwehr Isernhagen F.B. in der Begegnungsstätte an der Hauptstraße ihre Jahreshauptversammlung abhielt, denn in diesem Jahr soll das neue Feuerwehrhaus bezogen werden. Zudem wartete die Jahreshauptversammlung am gestrigen Freitag, 17. Januar 2025, mit einer rührenden Besonderheit auf.

Rund 70 Anwesende konnte Ortsbrandmeister Dirk Leifers am vergangenen Freitag, 17. Januar 2025, zur Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Isernhagen F.B. begrüßen. Darunter Isernhagens Bürgermeister Tim Mithöfer, die Erste Gemeinderätin Nicole Jürgensen, Ordnungsamtsleiter Jörg Schuster, den stellvertretenden Brandschutzabschnittsleiter Dirk Thelow, Gemeindebrandmeister Marc Perl und seinen Stellvertreter Christian Reinhardt, den Vorsitzenden des Ausschusses für Feuerwehr, Katastrophenschutz, öffentliche Sicherheit und Integration, Herbert Löffler sowie Pastor Karsten Henkmann.

„Wir hätten demnächst ja mehr Platz“, witzelte der Ortsbrandmeister und freut sich aufgrund der großen Anzahl an Gästen schon heute darauf, bei der nächsten Jahreshauptversammlung im neuen Feuerwehrhaus 50 Gäste mehr begrüßen zu können. Das neue Feuerwehrhaus stand auch im Mittelpunkt des Jahresberichts 2024, als im März der Grundstein gelegt worden war und nach dem Richtfest im Mai dann im Dezember bereits ein Schlüssel übergeben werden konnte, sodass sich die Einsatzkräfte bereits mit dem neuen Haus vertraut machen können. Die Schlüsselübergabe wurde mit einem kleinen Grillabend der Aktiven abgerundet. Die Eröffnung des neuen Feuerwehrhauses „werden wir richtig feiern“, so der Ortsbrandmeister. Im Frühjahr beziehungsweise Frühsommer solle ein Termin für die offizielle Eröffnung bekannt gegeben werden, bei der auch die Öffentlichkeit das neue Feuerwehrhaus besichtigen darf.

Über drei neue Einsatzkräfte konnte sich die Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr freuen. Sie besteht nunmehr aus 36 Aktiven, zwölf Mitgliedern in der Jugendfeuerwehr, sechs Alterskameraden sowie 138 fördernden Mitgliedern. „Das sind zusammen 192 Mitglieder“, so Dirk Leifers. „Ich möchte die 200 noch bis zum Ende meiner Amtszeit in drei Jahren knacken“, betonte er. Verärgert zeigte er sich über die geringe Anzahl an Lehrgängen, die die Einsatzkräfte besuchen konnten. Waren es im Jahr 2023 noch 32 Lehrgänge gewesen, so seien es im vergangenen Jahr nur vier Lehrgänge gewesen. „Wir sind gewillt, Lehrgänge zu besuchen“, erklärte der Ortsbrandmeister.

Auch sieht er die Tempo-30-Zone im Ort als „eine Katastrophe“. Würden die Einsatzkräfte zum Feuerwehrhaus eilen, um anderen zu helfen, so gäbe es kaum ein Überholen auf der Straße. Andere Verkehrsteilnehmer würden dies sogar absichtlich verhindern. Auch die Baustelle werfe Probleme auf, aber dies sei nun einmal notwendig, so Leifers. Die Wirtschaftswege seien zudem in einem schlechten Zustand, was dazu führe, dass sowohl längere Anfahrtswege zum Feuerwehrhaus als auch zu den Einsatzstellen entstehen würden, wodurch Hilfe später komme. Auch bedauere er, dass es fast keinen Arbeitgeber im Ort gebe und nicht genügend Feuerwehrkräfte innerhalb der Ortschaft arbeiten, was die Tagesverfügbarkeit an Einsatzkräften verringere.

Die Ortsfeuerwehr wurde im vergangenen Jahr zu 25 Einsätzen gerufen. Dabei seien keine Alarmierungen zu Bränden im Ort zu verzeichnen gewesen. Fünfmal wurden die Einsatzkräfte zur technischen Hilfeleistung, dreimal zur nachbarschaftlichen Löschhilfe, achtmal zur nachbarschaftlichen technischen Hilfeleistung sowie zu acht Tierrettungseinsätzen alarmiert. „Wir sind hier in der Ortschaft von größeren Schäden verschont geblieben“, zog Dirk Leifers ein Fazit.

In diesem Zusammenhang kam es zu rührenden Worten von zwei älteren Damen, die auf die Hilfe der Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr angewiesen waren. Eine berichtete von einem Malheur in ihrer Wohnung, bei dem sie sich nicht mehr selbst helfen konnte. Die Kräfte der Ortsfeuerwehr kamen zu Hilfe, wofür sie ihren Dank aussprach. Eine andere Frau berichtete von ihrem Sturz und ihrer anschließenden misslichen Lage, eingeklemmt und hilflos. Sie verbrachte die Nacht in dieser Lage und entschloss sich dann, am nächsten Tag den Notfallknopf zu betätigen, und war überrascht, wie viele Feuerwehrkräfte ihr zu Hilfe kamen, wofür sie sich ebenso persönlich bei den ehrenamtlichen Feuerwehrkräften bedankte.

Insgesamt rund 5.700 ehrenamtliche Stunden leisteten die Mitglieder der Ortsfeuerwehr im vergangenen Jahr, darunter 361 Stunden in den Einsätzen, rund 1.000 Stunden im Übungsdienst und 2.900 Stunden bei sonstigen Diensten. Neben der Feuerwehrtätigkeit waren die Mitglieder auch wieder beim Osterfeuer, Kita-Fest, Schützenfest, Laternenumzug, Volkstrauertag und Nikolausfest eingebunden. Dirk Leifers dankte den Aktiven, „die den Betrieb dieser Feuerwehr aufrechterhalten“, sowie den Firmen, die die Feuerwehrkräfte bei Bedarf freistellen. „Dies ist so nicht mehr selbstverständlich“, so Dirk Leifers. Auch dankte er allen Spendern und Unterstützern der Wehr.

Dank sprach auch Gemeindebürgermeister Tim Mithöfer aus. „Wenn ihr gebraucht werdet, dann seid ihr da und fahrt dahin, wo Hilfe benötigt wird“, so Mithöfer. Er betonte, dass dies alles ehrenamtlich geleistet werde. Dieser Einsatz verdiene „große Anerkennung“. Mithöfer sprach seinen Dank aus „für alle, die Hilfe brauchten oder noch brauchen werden“. Dank kam auch von Ortsbürgermeisterin Angela Leifers. „In vielen Gesprächen mit Einwohnern sehe ich, dass die Wertschätzung der Feuerwehr in F.B. sehr hoch ist“, ließ die verhinderte Ortsbürgermeisterin schriftlich mitteilen.

Verleihung neuer Dienstgrade

Vier Mitglieder konnten aufgrund ihrer Dienstzeit und Absolvierung erforderlicher Lehrgänge neue Dienstgrade verliehen werden. So wurde Nico Hansen zum Feuerwehrmann sowie Alexander Bundies und Philipp Hansen zum Löschmeister ernannt. Anika Oppermann wurde der Dienstgrad Hauptlöschmeisterin verliehen.

Wahl von Funktionen

Nach drei Jahren mussten auch die Positionen im Ortskommando besetzt werden. Hierbei wurden die Funktionen einstimmig besetzt. Gewählt wurden Moritz Splinter zum Gruppenführer LF, Alexander Bundies zum stellvertretenden Gruppenführer, Anika Oppermann zum Gruppenführer GW, Alexander Bundies zum Atemschutzbeauftragten, Zoi Fourtounas zur Jugendwartin und Phillip Hansen zum stellvertretenden Jugendwart, Janes Fahron zum Gerätewart, Wolfgang Schneider zum Sicherheitsbeauftragten, Johanna Schäfer zur Schriftführerin, Thorsten Languth zum Kassenführer, Paul Riedel als Festausschuss, Volker Leifers zum Zeugwart und Wolfgang Schneider zum IT-Beauftragten

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