Vielzahl unterschiedlicher Einsätze für die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehr Müllingen-Wirringen
Ortsfeuerwehr besteht nach Fusion schon zehn Jahre
Foto: Stadtfeuerwehr Sehnde
Im Jahr 2024 galt es für die ehrenamtlichen Helfer eine Vielzahl unterschiedlicher Einsätze abzuarbeiten. Zudem übertraf die Jugendabteilung die gesteckten Ziele und ein besonderer Kamerad wurde in die Altersabteilung verabschiedet. Die fusionierte Ortsfeuerwehr begeht in diesem Jahr ihr zehnjähriges Bestehen.
Am vergangenen Sonnabend, 1. Februar 2025, eröffnete Ortsbrandmeister Matthias Grun um kurz nach 19 Uhr die Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr Müllingen-Wirringen. Er begrüßte Vertreter aus Politik und den Reihen der Feuerwehr, bevor er mit seinem Tätigkeitsbericht fortfuhr.
Zu 26 Einsätzen wurden die 45 männlichen und 15 weiblichen aktiven Mitglieder der Ortsfeuerwehr im Jahr 2024 alarmiert. Neben elf technischen Hilfeleistungen und vier Brandeinsätzen zählte Grun zudem zwei Einsätze der Gefahrgutgruppe, acht Alarmierungen für die ELO-Gruppe der Stadtfeuerwehr sowie eine Brandsicherheitswache und eine Alarmübung der Regionsfeuerwehrbereitschaft auf. Eine der technischen Hilfeleitungen zu dem die Ortsfeuerwehr ausrückte, war seltener: Die Tierrettung. Ein Schaf hatte sich mit dem Kopf in einem Metallzaun verfangen und konnte sich nicht mehr selbstständig befreien. Mit einem hydraulischen Kombirettungsgerät wurde der Zaun auseinandergebogen und das Schaf befreit. Zudem hätten Einsätze wie e-Calls von Kraftfahrzeugen und Hausnotrufe zugenommen.
31 Dienste waren für das Jahr 2024 angesetzt, hinzu kamen noch Dienste der ABC-Fachgruppe, der ELO-Gruppe und die des 2. Zuges der Regionsfeuerwehrbereitschaft IV. Am 23. März wurde auf dem Gelände des Straßenbahnmuseums eine große Übung ausgearbeitet und durchgeführt. Nicht nur die Sehnder Kräfte aus Wehmingen und Müllingen-Wirringen nahmen teil, auch Ortsfeuerwehren aus Laatzen und Isernhagen sowie der DRK Ortsverband Empelde waren beteiligt. Gemeinsam wurde der Zusammenstoß zwischen einem Kraftomnibus und einer Stadtbahn geübt.
Neben den Einsätzen und Übungen berichtete Grun über die Veranstaltungen, an denen die Ortsfeuerwehr teilnahm. So konnte neben Osterfeuer, Maibaumfest und Laternenumzug auch an den Traditionswettkämpfen in Höver und Rethmar teilgenommen werden. Die Kinderfeuerwehr feierte ihr 25-jähriges Bestehen nach.
Das erst vor 12 Jahren erbaute Feuerwehrhaus sei in keinem guten Zustand, berichtete der Ortsbrandmeister. Unter anderem hätten mehrere Wasserschäden und Einbrüche dem Standort der Ortsfeuerwehr zugesetzt. Die Behebung von Schäden dauere viel zu lang, so Grun. Matthias Grun appellierte an Politik und Verwaltung zu einem schnelleren Handeln.
Jugendfeuerwehrwart Benedikt Nolle berichtete über die Geschehnisse in der Jugendfeuerwehr. Die aus 14 Jugendlichen bestehende Jugendabteilung legte den Fokus der Dienste dieses Jahr besonders auf Wettkämpfe. Selbstgestecktes Ziel der Jugendabteilung war zum dritten Mal in Folge am Regionsentscheid des Bundeswettbewerbes zu teilzunehmen. Beim Stadtentscheid in Rethmar sicherte sich die Gruppe den dritten Platz und qualifizierte sich für den Regionsentscheid. Mit einer starken Leistung beim Regionsentscheid konnte sich die Wettkampfgruppe der Jugendfeuerwehr Mülligen-Wirringen den 18. von 58. Plätzen sichern und durfte somit beim Bezirksentscheid in Rodenburg im Landkreis Schaumburg teilnehmen.
Bei der Winterolympiade konnten die Gruppen aus Müllingen-Wirrigen den 6. und den 2. Platz belegen, auch am Stadtzeltlager in Wennigsen am Deister und der Leistungsspangenabnahme wurde teilgenommen. Vier Mitglieder nahmen erfolgreich an der Abnahme der Jugendflamme 2 teil, zudem konnte einem Jugendlichen die Jugendflamme 3 verliehen werden.
Sabrina Meine-Marnitz, Kinderfeuerwehrwartin der Ortsfeuerwehr, berichtete über die Aktivitäten der 16 Kinder in der Kinderfeuerwehr. Es wurde nicht nur fleißig für die Abnahme der Kinderflämmchen geübt, auch Rätselstunden, Teamspiele, Dienste zum Verhalten im Wald und im Feuerwehrhaus standen auf dem Dienstplan, berichtete sie. Auch über die Teilnahme an der Winterolympiade und an einem Spielenachmittag zum Jubiläum der Kinderfeuerwehr Bolzum-Wehmingen berichtete Meine-Marnitz. Besonders Highlight waren, neben der nachgeholten Jubiläumsfeier, der gemeinsame Dienst am Rosenmontag mit der Jugendfeuerwehr und das Basteln für Halloween.
Mehrere Lehrgänge und Unterweisungen konnten besucht werden. Michael Forduhn und Paul Triebel nahmen an der neuen modularen Grundausbildung teil. Des Weiteren wurden Atemschutzgeräteträgerlehrgänge, Sprechfunkerlehrgänge, Deeskalation und Gewaltpräventionslehrgänge besucht.
Vier neue Mitglieder konnte Grun in der Einsatzabteilung begrüßen. Gemeinsam mit dem Brandabschnittsleiter Tobias Jacob führte Grun Beförderungen und Ehrungen durch. Lina Erfurth wurde zur Feuerwehrfrau, Sven Mattern, Michael Forduhn, Valentin Schmidt und Paul Triebel zum Feuerwehrmann ernannt. Maximilian Flemming, Jordy Schulz und Niels Sehlmann erhielten den Dienstgrad Oberfeuerwehrmann. Jörg Wöbbekind wurde für 40 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr und Christian Borm für 50 Jahre fördernde Mitgliedschaft geehrt.
Detlef Hilgert ist seit dem 10. Dezember 1970 Mitglied in der Feuerwehr. Er hat sich im Kommando der Ortsfeuerwehr engagiert, doch das Ehrenamt nahm immer mehr Platz in seinem Leben ein. Auf Stadtfeuerwehrebene war Hilgert Stadtsicherheitsbeauftragter und zwischen 1997 und 2003 stellvertretender Stadtbrandmeister und Stadtbrandmeister. Zum 1. Januar 2003 wurde Hilgert zum Brandabschnittsleiter für den Brandabschnitt IV der Kommunen Sehnde, Lehrte, Burgdorf und Uetze ernannt und nahm den Posten 20 Jahre lang wahr. Neben dessen war Detlef Hilgert stellvertretender Regionsbrandmeister und stellvertretender Vorsitzender des Feuerwehrverbandes der Region Hannover. 2021 wurde Hilgert mit dem Deutschen Feuerwehrehrenkreuz in Gold ausgezeichnet und im Jahr 2022 für 50 Jahre Mitgliedschaft in der Feuerwehr von Landesfeuerwehrverband Niedersachsen geehrt. Matthias Grun dankte Detlef Hilgert für seine Verdienste und verabschiedete ihn in die Altersabteilung der Ortsfeuerwehr.
Der stellvertretende Bürgermeister Ralf Marotzke überbrachte Grüße aus der Verwaltung und vom Stadtrat. Er sprach großes Lob an die Einsatzkräfte aus, welche jederzeit bereitstehen, um zu helfen. Ein mittlerer sechsstelliger Bereich wurde für Beschaffungen wie Fahrzeuge und Technik ausgeben, die Installation der neuen Sirenen soll demnächst starten und im Jahr 2026 abgeschlossen werden.
Ortsbürgermeister und Ehrenortsbrandmeister Karl-Heinz Grun überbrachte Grüße des Ortsrates und bedankte sich für die stetige Unterstützung im Dorfgeschehen von Müllingen und Wirringen, sowie die stetige Einsatzbereitschaft. Seine Glückwünsche richtete er an alle Beförderten und Geehrten und wünschte allen Feuerwehrkräften, dass sie immer heile und gesund von den Einsätzen zurückkommen.
Der Brandschutzabschnittsleiter Tobias Jacob berichtete über die Umstrukturierung der Ausbildung und Aufgaben, die es diesbezüglich noch zu bewältigen gebe. Die Regionsfeuerwehr arbeitet zudem am Fahrzeugkonzept. Es wurde ein Mehrzweckanhänger in Dienst gestellt, mit welchem einerseits Abrollcontainer aber auch, nach anbringen von Flachten, Sandsäcke transportiert werden können.
Zum Abschluss überbrachte der zweite stellvertretende Stadtbrandmeister Oke Fedders Grüße des Stadtkommandos und berichtete aus den Geschehnissen im Stadtkommando. Die Ortsfeuerwehren im Stadtgebiet sind 10-mal zur nachbarschaftlichen Hilfe in anderen Stadtteilen ausgerückt. Die Heißausbildung wird dieses Jahr erneut stattfinden, um weitere Atemschutzgeräteträger auszubilden.