Schützenchef Roffka: „Das hat es noch nicht gegeben“
Es ist schon ungewöhnlich, wenn in einem Ort, der 600 Einwohner zählt, sich am Sonntagnachmittag mehr als 300 Gäste auf dem Schützenplatz nahe der Grafhornstraße befinden. Ungewöhnlich auch, dass nicht die Schützen mit ihren grünen Jacken dominieren, sondern bunt gekleidete Besucher das geschehen dominieren. Und damit nicht genug: Zum Festessen am Sonntagmittag im Rahmen des diesjährigen Schützenfestes, das von Freitag bis Sonntag gefeiert wurde, zählten die Verantwortlichen genau 199 Teilnehmer, und damit einen neuen Rekord. Mit schmissiger Musik der Kornhäuser Musikanten und von DJ Franky war dann auch am Sonntagnachmittag das Zelt gut besucht.
Der 1. Vorsitzende des Schützenvereins Schwüblingsen Erhard Roffka fasste es in einem Satz zusammen: "Das hat es noch nicht gegeben, dass am Freitag das Zelt voll war, am Sonnabend auch und dass selbst jetzt noch so viele Besucher hier sind." Er bedankte sich ausdrücklich bei den Besuchern des Schützenfestes denn ohne diese wäre sicherlich kein so rauschendes Fest möglich gewesen. Und dass in Schwüblingsen gefeiert werden kann, kann ohne Einschränkungen unterstrichen werden. Am Sonntag nach dem Festumzug zum Scheibenaufhängen waren noch dutzende Kinder im Zelt, die von der TuS-Aerobicgruppe "Crazy Steps" unterhalten wurden und mit einer Polonaise das Zelt eroberten. Mit dabei fast alle Teilnehmer des Umzuges, der in diesem Jahr ganz im Zeichen von "Flower Power" stand und somit etliche bunt gekleidete Teilnehmer verzeichnete. Darunter auch Thomas Kohnert (www.elvisimitator-king.de), der für den bald volljährigen Jungschützenkönig Mirko Narozny das Lied "Du kannst nicht immer 17 sein" zum Besten gab.
Weitere Teilnehmer im bunten Festumzug war auch die "Junggesellschaft Schwüblingsen", die sich vor zwei Wochen erstmals zusammenfand und sich nun in Gründung befindet. 14 Jugendliche haben sich dazu bereits zusammen geschlossen und planen gemeinsame Aktivitäten. "Eine Junggesellschaft fehlte hier einfach", begründen die Initiatoren. Obwohl noch kein Verein, so haben sie in der Schüblingser Dorfgemeinschaft sofort ihren festen Platz gefunden.
Wie es sich für ein Schützenfest gehört, so haben auch die Schwüblingser ihre Majestäten im Vorfeld ausgeschossen. Die Schwüblingser Schützen schießen hierbei keinen Schützenkönig oder Schützenkönigin aus, sondern schießen gemeinsam um die Würde des Bürgerkönigs, die in diesem Jahr Almut Buchholz errang. Jungschützenkönig wurde Mirko Narozny, Johannes Hennies wurde Kinderkönig und der Zwergenkönig heißt Laura Deicke. Beim Schießen um den Dorfgemeinschaftspokal, dem Pokal der Vereine, setzte sich die Feuerwehr durch. Zur Mannschaft gehören Amtthias Lindscheid, Sascha Meyer, Annette Kobbe, Judith von Grünhagen und Jörn Kowalski. Beim Dorfpokal gewann die Gruppe "Rhythmusbunker" mit Ulrich Dralle, Hartmut Hasberg, Mathias Lindscheid, Gordon Schwarz und Marina-Mara Sellmann. Zudem ging der "Rolf Neumann Gedächtnis Pokal" an hans-Helmut Wiekenberg, der Spaßpokal an Mirko Narozny und Teilerkönig wurde Marina-Mara Sellmann.
Eine ganz große Besonderheit in Schwüblingsen ist die "Schmückscheibe", auch "Saubermann"-Scheibe genannt, die Dirk Bublitz und Siegfried Koch für das am besten geschmückte Haus überreichten. Es war anzumerken: Auch hier war der Ehrgeiz der teilnehmenden wahrzunehmen. Im Allgemeinen war der Ort fast durchgängig geschmückt und so überließen die beiden die Entscheidung dem Publikum, das sich lautstark für die Familien Brennecke und Meyer aus dem Bollmoorweg entschied. Nicht ohne Grund, denn das Haus der beiden Familien liegt umrahmt von Straßen auf der "Bollmoorinsel", die vier Seiten zum Schmücken bot und bei dem nicht nur das Haus, die Bäume und die Grundstücksgrenze sondern auch selbst das Klettergerüst des Nachwuchs geschmückt worden ist. Neben Fahnen und Papierblumen waren besonders die gemalten Figuren aber auch das Plakat mit allen Vereinsvorsitzenden als Karikaturen echte Hingucker.
Somit sind alle schon gespannt, was sich die Schwüblingser Einwohner im nächsten jahr einfallen lassen werden und nach dem Ende des diesjährigen Schützenfestes werden sich sicherlich viele schon auf das nächste Jahr freuen.