„Frauen und Männer sind gleichberechtigt“: Film über Elisabeth Selbert
Mit einer Kino-Veranstaltungsreihe macht die Gemeinde auf 100 Jahre Frauenwahlrecht in Deutschland aufmerksam. Am Dienstag, 30. Oktober 2018, wird um 20 Uhr in der Bibliothek im Schulzentrum Campus W in Mellendorf der Film "Sternstunde ihres Lebens" gezeigt. Inhalt ist das Wirken von Elisabeth Selbert, einer der wenigen Mütter des Grundgesetzes.
Während der Zeit dieser Filmreihe, bis zum 29. November 2018, gilt Damenwahl. Gezeigt werden Filme über besondere Frauen, mit besonderen Charakteren oder/und besonderen Strategien. Frauen haben die Wahl. Aus sechs Filmen bestimmen sie mit ihrem Stimmzettel das Kinoprogramm für das Frühjahr 2019. Am 8. März 2019, dem Internationalen Weltfrauentag, wird die Filmreihe mit einem Rahmenprogramm beendet, zu dem auch eine kleine Verlosung unter den Teilnehmerinnen der Wahl stattfinden wird. Hierzu ist es notwendig, das Gegenstück zum Stimmzettel, das eine identische Nummer trägt, aufzubewahren und am 8. März zur Verlosung mitzubringen.
Am Beispiel von Dr. Elisabeth Selbert werfen die Teilnehmerinnen einen zweiten Blick auf die Mitte des 20 Jahrhunderts, 30 Jahre nach dem errungenen Frauenwahlrecht. Selbert war eine von lediglich vier "Müttern des Grundgesetzes"; von insgesamt 65 Abgeordneten im Parlamentarischen Rat. Neben Dr. Elisabeth Selbert (SPD) saßen noch Dr. Helene Weber (CDU), Helene Wessel (Zentrum) und Friederike Nadig (SPD) im Gremium.
"Ich hatte nicht geglaubt, dass 1948/1949 noch über die Gleichberechtigung überhaupt diskutiert werden müsste und ganz erheblicher Widerstand zu überwinden war", stellte sie damals ernüchtert fest: Selberts Antrag, die Formulierung "Frauen und Männer sind gleichberechtigt" ins Grundgesetz aufzunehmen, wird zunächst vom Hauptausschuss des Parlamentarischen Rates abgelehnt. Daraufhin wendete sich Selbert an Presse und Öffentlichkeit. Das entfesselte einen Beschwerdeansturm von Frauenverbänden, Gewerkschafterinnen, Journalistinnen, weiblichen Abgeordneten aus Ländern und Kommunen und vielen einzelnen Frauen im Parlamentarischen Rat. Dieser gab schließlich dem öffentlichen Druck nach und nahm um am 18. Januar 1949 den Gleichheitsgrundsatz als unveräußerliches Grundrecht in die Verfassung auf.
In Kooperation der Arbeitsbereiche Gleichstellung & Integration, Kultur und Bibliothek der Gemeinde Wedemark wird der Film in der Bibliothek im Campus W in Mellendorf gezeigt. Der Zugang ist über den Am-Roye-Platz am einfachsten. Die Veranstaltung kann barrierefrei besucht werden. Diejenigen, die an dem Abend verhindert sind, den Film aber dennoch sehen wollen, können ihn auch ausleihen. Filme zum Thema, auch aus dem Kinoprogramm, stehen zur Ausleihe in der Bibliothek zur Verfügung. Flyer inklusive Stimmzettel liegen im Rathaus sowie an etlichen Stellen in der Wedemark aus. Der Eintritt ist kostenfrei, Getränke stehen zum Kauf zur Verfügung.