Ein Horsemanship-Lehrgang fand am ersten Wochenende im November auf der Anlage des Reit-und Voltigierverein Stadtgut Stelle e.V. unter der Leitung von Alexander Hogreve statt, welcher in Wettmar gemeinsam mit seiner Frau Kerstin Niklas-Hogreve einen eigenen Stall mit Horsemanshipschule betreibt. Durch Problempferde, welche nicht auf klassische Art gearbeitet werden konnten, lernte Kerstin Niklas-Hogreve 2012 und 2013 in Italien bei der Akademie AsvaNara die Grundlagen der Kommunikation mit dem Pferd vom Boden und Sattel. Dieses Wissen über das Horsemanship gab sie an ihren Mann weiter, der eine klassische Ausbildung am Landgestüt in Celle genossen hat. Seitdem stützen sich die beiden darauf, Horsemanship auch in unsere Regionen zu etablieren.
"Horsemanship ist keine Reitweise, sondern eine Lebenseinstellung", so eröffnete Alexander Hogreve den Lehrgang. Im Horsemanship geht man davon aus, dass Pferde über eine Rangordnung miteinander in Verbindung stehen und kommunizieren. Wenn der Mensch mit dem Pferd unterwegs ist, soll er die Rolle des ranghöheren Mitglieds einnehmen. Geklärt wird der Rang durch die Grundregel des "Wer bewegt wen?". In der Pferdeherde bewegen sich Pferde gegenseitig. Ranghöher ist, wer den anderen wegbewegen kann. Der Mensch soll über negative Verstärkung dem Pferd unangenehm machen was unerwünscht ist und durch Lob dem Pferd angenehm machen, was erwünscht ist. Das größte Lob aus Sicht des Horsemanship ist die Pause, danach kommen Stimm-oder Streichellob. Wichtig dabei ist auch immer, dass Druck sofort nachlässt und Lob folgt, sobald das Pferd einen Schritt in die richtige Richtung gemacht hat.
Die Teilnehmer des Lehrgangs lernten, dass es um Führungskompetenz durch klare Signale und konsequente aber faire und gerechte Hilfen am Boden und beim Reiten geht. So wird das Pferd lernen sich am Boden und im Sattel in die "Mensch-Pferd-Herde" einzugliedern und dem Menschen vertrauensvoll zu folgen.
Alle Teilnehmer des Lehrgangs, seien es reine Freizeitreiter, Turnierreiter oder Besitzer von Poloponys waren sich einig, dass sie ihren Pferden im Umgang und der Sprache viel näher gekommen sind.
