Isernhagen

Trotz Mitgliederwerbung bleiben bei der Ortsfeuerwehr Kirchhorst die Sorgen

[KIRCHHORST]

Es war ein Jahr mit weniger Einsätzen aber dennoch ein arbeitsreiches Jahr für die Freiwillige Feuerwehr Kirchhorst im vergangenen Jahr. Dieses war dem Bericht des Ortsbrandmeister Arne Zilling am heutigen Freitag, 4. Januar 2019, während der Jahreshauptversammlung der Ortsfeuerwehr zu entnehmen..

23 Einsätze stehen für vergangenes Jahr zu Buche, häufig ging es dabei auf die Autobahn. Aber auch sieben Alarmierungen durch Brandmeldeanlagen hatte die Ortsfeuerwehr zu verzeichnen: "Zum Glück aber jedes Mal ohne Feuer", so Zilling. Hatten die Feuerwehrkräfte im abgelaufenen Jahr zwar weniger Einsätze zu verzeichnen, so waren dennoch viele Arbeiten angefallen. Allen voran die Löscheimeraktion, mit der neue Mitglieder für die Einsatzabteilung geworben werden sollten.

Fünf Neueintritte hat die Ortsfeuerwehr dadurch zu verzeichnen, mit 26 aktiven Einsatzkräften sei das Soll aber noch nicht erreicht. "Ich hoffe, dass diese positive Entwicklung weitergeht", betonte der Ortsbrandmeister, der zusammen mit seinem Stellvertreter Jörg Czechan rund 40 Anwesende begrüßen konnte, darunter Gemeindebürgermeister Arpad Bogya, Gemeindebrandmeister Clive von Plehn, den Ordnungsamtsleiter Michael Niederhausen, die erste Stadträtin Nicole Jürgensen und Ortsbürgermeister Herbert Löffler.

"Ehrlich gesagt: Ich hatte nicht mit einem so großen Erfolg gerechnet", so Gemeindebrandmeister Clive von Plehn. Bürgermeister Arpad Bogya ermutigte die Mitglieder daher: "Bleiben sie am Ball". Dennoch machte der Ortsbrandmeister seinen Sorgen Luft und forderte mehr als finanzielle Unterstützung von der Gemeinde als Träger der Feuerwehr. "Die fünf neuen Mitglieder sind hart erkämpft und ich bin stolz auf uns, dass wir das erreicht haben. Aber uns sind die Hände gebunden, wenn viele junge Menschen wegziehen – müssen – und diejenigen, die hierher ziehen, nicht zu uns kommen. Er ist wie ein Kampf gegen Windmühlen. Und dieser Kampf geht weiter". Zudem sei die Mitgliederwerbung, wie viele andere Dinge, die die Mitglieder der Ortsfeuerwehr erledigen, nicht originäre Aufgabe der Feuerwehr. "Wir haben eine sehr gut ausgestattete Feuerwehr in Isernhagen, keine Frage, aber das finanzielle Engagement der Gemeinde reicht nicht aus, wenn am Ende keiner mehr da ist, der auf den Fahrzeugen sitz", so Zilling. Er erinnerte daran, dass im vergangenen Jahr einmal nur eine Einsatzkraft aus Kirchhorst ausrückte: "Er war Maschinist, Einsatzleiter und Angriffstruppführer", so Zilling. Nur dadurch, dass bei Einsätzen auch die Ortsfeuerwehr Stelle mitalarmiert werde, könne vor allem Tagsüber im Ort geholfen werden. Er fordere daher – auch im Namen der anderen Feuerwehren Isernhagens – einen Denkprozess anzustoßen, um um Mitglieder für die Einsatzabteilung zu werben. Diesen Ball nahm Ortsbürgermeister Herbert Löffler auf, der in diesem Zusammenhang auch die Unterstützung durch die Ortsbürgermeister vorschlug, um Neubürger in die Reihen der Feuerwehr zu holen.

Einen großen Schritt zu neuen Mitgliedern hat, wenn auch erstmal nur langfristig, die in zwei Wochen anstehende Gründung der Kinderfeuerwehr Kirchhorst-Stelle bereits gemacht. Nach drei Schnupperdiensten sind 17 Anmeldungen eingegangen. "Neun Mädchen und acht Jungs", so Kinderfeuerwehrwartin Jessica Friedrich, was ein kleines Schmunzeln der Versammlung einbrachte, wo doch die Mädchen in der Mehrzahl sind. Kinder ab sechs Jahren werden zukünftig in der Kinderfeuerwehr ein breites Freizeitangebot bekommen, kündigte sie an.

"Ich bin da hoffnungsvoll", so Bogya zur Gründung der Kinderfeuerwehr. Denn dieses bedeute einen "deutlichen Schub" auch für die zukünftige Mitgliederentwicklung. Zwar hätte die Ortsfeuerwehr vor 10 bis 15 Jahren weitaus schlimmere Zeiten gehabt, so Bogya, aber "wir unterstützen sie, wo wir können", versprach er.

Die Jugendfeuerwehr bleibt konstant bei 13 Mitgliedern, obwohl mit Florian Schumann ein ehemaliges Jugendfeuerwehrmitglied während der Jahreshauptversammlung in die Einsatzabteilung übernommen werden konnte. In 57 Diensten wurden mehr als 4800 Dienststunden von den Jugendfeuerwehrmitgliedern erbracht, hinzu kämen noch einmal mehr als 500 Stunden der Betreuer, so Jugendfeuerwehrwartin Meike Berkelmann.

Während die Jugendfeuerwehr wie auch die zukünftige Kinderfeuerwehr in Zusammenarbeit mit der Ortsfeuerwehr Stelle organisiert ist, so wollen auch die aktiven Mitglieder in diesem Jahr die Zusammenarbeit vertiefen. "Dies entlastet auch unsere Gruppenführer", so der Ortsbrandmeister, der den Gruppenführern Maurice Fahsmann, Sven Gotthard und Klaus Schmidt seinen besonderen Dank ausdrückte, "da sie stets abwechslungsreiche Dienste ausarbeiten". Dies drücke sich auch an der hohen Dienstbeteiligung aus, die im Berichtsjahr gestiegen sei. Bei den 48 durchgeführten Ausbildungsdiensten waren insgesamt 497 Teilnehmer, die 1950 Stunden erbrachten, gezählt worden.

250 Mitglieder zählte die Ortsfeuerwehr zum Stichtag 31. Dezember 2018, zu den aktiven Mitgliedern kommen noch 22 Alterskameraden und 202 fördernde Mitglieder. Unter letzteren hatte der Ortsbrandmeister eine besondere Ehrung vorzunehmen: Dietrich Schapanick unterstützt die Ortsfeuerwehr seit 50 Jahren.

Eine noch weitaus seltenere Ehrung nahm Gemeindebrandmeister Clive von Plehn vor: Für seine 50-jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr, zunächst 31 Jahre als aktives Mitglied und nun in der Altersabteilung, wurde Herbert Beuche mit dem Goldenen Ehrenzeichen des Landesfeuerwehrverbandes geehrt. Aus den Händen von Gemeindebürgermeister Arpad Bogya erhielt Svenja Sturm die Ehrennadel in Bronze. Neue Dienstgrade erhielten Florian Schumann (Feuerwehrmann), Joceline Jungnickel (Feuerwehrfrau), Oliver Brunke, Peter Schmidt und Sven Gotthard (jeweils Hauptfeuerwehrmann) und Maurice Fahsmann (Löschmeister).

Download als PDF

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"