Man darf gespannt sein: Der nächste Referent bei der Paulus-Feierabendakademie hat schon einen bewegten Lebenslauf hinter sich, als er sich 2008 entschloss, das Landesparlament Niedersachsen zu verlassen. Dort war er der am längsten amtierende Parlamentsabgeordnete, unter anderem zum Schluss als Präsident des Landesparlamentes. Er beginnt in Göttingen Geschichte und Kunstgeschichte zu studieren. In seiner Masterarbeit 2014 befasst er sich mit Wilhelm, dem letzten regierenden Herzog aus der braunschweigischen Linie des Welfenhauses. Ein Durchdringen der Geschichte der braunschweigischen und hannöverschen Geschichte ist dazu notwendig.
Jürgen Gansäuer wird in der Feierabendakademie von seinen Erkenntnissen berichten, denn "Hannover versus Braunschweig: 1.000 Jahre Feindschaft?" wird das Thema sein. Nicht zuletzt bei den Fussballspielen zwischen den beiden Städten ist höchste Alarmstufe angesagt. Woher also kommt diese Stimmung?
In der Geschichte des Fußballs sind beide Städte wichtig. 1874 wurde in Braunschweig erstmals auf deutschem Boden Fußball nach auch dort niedergeschriebenen Regeln gespielt. Da Welfen damals sowohl London und Hannover regierten, war es naheliegend, dass der Fußball von England kommend in dieser Region Niedersachsens erste Anhänger gewann. In Hannover wurde 1878 der erste deutsche Fußballclub gegründet und es fand hier 1926 das erste Flutlichtspiel auf dem europäischen Kontinent statt.
Oder geht es um Politik beziehungsweise Neid, weil die Vorherrschaft der braunschweigischen Welfenfürsten schwand und ihre Vettern 1692 in Hannover zu Kurfürsten aufstiegen? Vielleicht reicht das angespannte Verhältnis noch weiter zurück?
Aufklärung gibt es am Mittwoch, 16. Januar 2019, um 19 Uhr in der Paulus-Feierabendakademie, Berliner Ring 17, mit Kultursüppchen. Wie immer findet die Veranstaltung bis etwa 21:15 Uhr statt, in der Pause gibt es die Suppe. Der Eintritt ist frei, eine Spende ist erwünscht.
Download: Flyerentwurf_II_Marx_Hann_BS.pdf
