„Ein ganz normales Feuerwehrjahr“ für die Ortsfeuerwehr Altwarmbüchen
Ortsbrandmeister Marc Perl konnte zur Jahreshauptversammlung der Schwerpunktfeuerwehr Altwarmbüchen in der Tenne des Gasthauses Hennies zahlreiche Mitglieder, darunter 38 Aktive, Förderer sowie Gäste aus Politik, Rat und Verwaltung begrüßen. In seiner Begrüßung schickte er, neben seinen Dankesworten, einen deutlichen Appell in die Runde: "Mit insgesamt 352 Mitgliedern, darunter 57 in der Einsatzabteilung ist die Wehr gut aufgestellt. Dennoch brauchen wir auch weiterhin Unterstützung. Dafür muss vor allem der Grundstein passen und die Rahmenbedingungen stimmen. Leider fehlt es an bezahlbaren Wohnraum, das macht es zunehmend schwerer, Aktive in der Wehr zu halten oder für sie zu gewinnen."
Gruppenführer Walter Rinne berichtete von einem "interessanten, arbeitsreichen, ereignisreichen, manchmal stressigem und auch ein bisschen gefährlichem Jahr." "Eben, ein ganz normales Feuerwehrjahr", so der Gruppenführer. Mit 109 Einsätzen verlief das Jahr 2018 ähnlich wie das Vorjahr (110 Einsätze in 2017). Darunter überwiegend Hilfeleistungseinsätze (54 Prozent), dem folgten 33 Prozent Brandeinsätze, 8 Prozent ausgelöste Brandmeldeanlagen, 3 Prozent Tierrettungen und 2 Prozent sonstige Einsätze wie beispielsweise Brandsicherheitswachen.
Mit 44 Ausbildungsdiensten, darunter vor allem das Retten aus Höhen und Tiefen, Brandbekämpfung in Gebäuden, ABC-Einsätze und Atemschutzüberwachung wurde die Wehr gut für einen Ernstfall trainiert. Eine weitere Ausbildungseinheit war der "Kritische Wohnungsbrand". "Eine besondere Situation, denn hier müssen gleich drei Wehren zusammenspielen", erklärte Rinne, "Das klappt immer besser, es hat sich eben ausgezahlt, so viele Ausbildungsdienste durchzuführen."
Bei den Einsätzen wurde die Wehr vor vielfältige Aufgaben gestellt: Das Sturmtief zum Jahresbeginn brachte "viel Arbeit", so der Gruppenführer. Die Pumpen waren im Dauereinsatz bei zahlreichen Rohrbrüchen in Privathaushalten oder auch bei Höffner. Auf der A7 "war ordentlich etwas los", berichtete Rinne. Eine Corvette in der Mittelleitplanke, ein Silozug, der ungebremst auf einen Verkehrswarnanhänger aufgefahren war oder ein Sattelzug, der drei Lkw`s zusammen schob.
"Diese Einsätze haben es in sich. Wir können noch so gut vorbereitet sein, wir sehen oft, dass mit einer Dreistigkeit mit dem Handy gespielt wird und das bei hoher Geschwindigkeit oder Einsatzkräfte behindert werden", klagte der Gruppenführer.
Er appellierte weiterhin, einen Blick auf seine Nachbarn zu haben, denn "bei teils bedrückenden Einsätzen, werden immer mehr hilflose Personen hinter verschlossenen Türen befreit, die nur noch leblos geborgen werden können."
Jugendfeuerwehrwart Patrick Schmuhl berichtete von einem Jahr, "das eigentlich ruhig angegangen werden sollte." Doch es wurde "ereignisreich" und die zehn Mädchen und elf Jungen waren aktiv dabei, ob beispielsweise bei "Altwarmbüchen putzt sich raus" oder bei ihren Atemschutzübungen. Das Miteinander wurde großgeschrieben und die Maispiele wurden das 3. Mal in Folge gewonnen. Auch bei den alljährlichen Wettbewerben der Gemeindefeuerwehr wurde der 1. Platz zum 3. Mal verteidigt. Michael Meinhardt lobte seine 30-köpfige Kinderfeuerwehr, die mit überwiegend 6- bis 8-jährigen "sehr jung" aufgestellt ist.
Bei den Wahlen in der Schwerpunktfeuerwehr konnte Claudia van Veen in ihrem Amt als Leitung der Kinderabteilung bestätigt werden. Ortsbrandmeister Marc Perl holte zeitgliech drei neue aktive Mtglieder nach vorne, die ihre Laufbahn in der Kinderfeuerwehr begonnen hatten. Am 14. August 2010 wurde die Kinderfeuerwehr gegründet "und nun trägt dieses erste Früchte", so Perl. "Ich bin sehr stolz auf diese grandiose Arbeit", betointe er. Neuer Atemschutzgerätewart ist Chris Stolorz und zum neuen Sicherheitsbeauftragten wurde Thomas Wendel gewählt.
Nach erfolgreich bestandenem Lehrgang Truppmann 1 wurden Kevin Bartels und Sebastian Wittig in die Feuerwehr aufgenommen. Zum Oberfeuerwehrmann wurden Timo Bodendorf, Nikita Kostjuk und Philipp Krettek befördert. Stefan Karsten wurde zum Löschmeister befördert und Patrick Schmuhl zum Oberlöschmeister. Andre Simon ist nun Brandmeister. Zum Hauptfeuerwehrmann/Hauptfeuerwehrfrau wurden Jan Hackbarth, Michael Meinhardt, Natalie Schmuhl, Saskia Schmuhl und Claudia van Veen befördert.
Für 40-jährige Zugehörigkeit in der Feuerwehr wurden Hanno Bähre-Voltmer, Jutta Wolter, Helga Rinne und Hans Spittau sowie für 50 Jahre, Heinrich Bruns, durch den Landesfeuerwehrverband geehrt.
Für 25 Jahre fördernd Mitgliedschaft wurde Dirk Dannenberg geehrt. Er erhielt zusätzlich die Ehrennadel in Bronze der Gemeinde Isernhagen. Diese Ehrung wurde auch an Björn van Veen vergeben. Andre Simon erhielt, nachdem er das Amt als Sicherheitsbeauftragter nach neun Jahren abgab, die silberne Ehrennadel der Feuerwehrunfallkasse. Für 40 Jahre fördernde Mitgliedschaft wurden Helmut Globke und Helmut Schmitz sowie für 50 Jahre Ernst Steineke ausgezeichnet.
Grußworte überbrachten unter anderem Christiane Hinze, zweite stellvertretende Gemeindebürgermeisterin in Isernhagen, "die Dank und Hochachtung" aussprach. Dem schloss sich Ortsbürgermeister Philipp Neessen an: "Großer Respekt für euren Einsatz, denn diese Hilfe ist keine Selbstverständlichkeit."
Bernhard Schmidt brachte nach guter alter Tradition der Versammlung wieder einen besonderen Helm mit. "Das gute Stück kommt dieses Mal aus dem Libanon", erklärte er.