Welttag der Suizidprävention: Gegen die Mauer des Schweigens
Alle 47 Minuten nimmt sich ein Mensch in Deutschland das Leben. Das sind rund 10.000 Frauen und Männer im Jahr. In der Region Hannover sind es jährlich 140 Menschen, die keinen anderen Ausweg als den Suizid sehen. Die Zahl der Betroffenen wie Angehörige, Freunde, Kolleginnen und Kollegen oder Nachbarn ist schätzungsweise bis zu achtmal so hoch. Und doch ist das Thema Suizid nach wie vor ein Tabuthema, was die Angehörigen oft zusätzlich belastet.
Gegen das Schweigen eröffnet am Welttag der Suizidprävention, Donnerstag, 10. September, die Ausstellung "Suizid – Keine Trauer wie jede andere" im Haus der Region, Hildesheimer Straße 18, 30169 Hannover. Sie ist eine Gemeinschaftsausstellung der Region Hannover und der bundesweiten Selbsthilfeorganisation AGUS – Angehörige um Suizid e.V. Zur Eröffnung um 17 Uhr sprechen Erwin Jordan, Dezernent für Soziale Infrastruktur der Region Hannover, Rita Klindworth-Budny von der AGUS-Gruppe Hannover, Rita Hagemann von der hannoverschen Kontaktstelle Kibis sowie Anke Grimm von der Evangelischen Erwachsenenbildung Niedersachsen.
Wer stirbt durch Suizid? Die Ausstellung erklärt die Entwicklung von Suizidalität und informiert über Selbsttötungen und Auswirkungen. Unter der Fragestellung "(K)eine Trauer wie jede andere?" widmet sich ein weiterer Bereich der Suizidtrauer und der Situation der Hinterbliebenen, während im dritten Themenblock der Fokus auf Trauer-Hilfen wie die Selbsthilfeorganisation AGUS liegt. Ein Rahmenprogramm mit einer Gedenkfeier in der Marktkirche und Vorträgen begleitet die Ausstellung, die bis zum 23. September im Regionshaus, Hildesheimer Straße 20, zu sehen ist. Der Eintritt ist frei.
Dauer/Öffnungszeiten: bis Mittwoch, 23. September 2015, montags bis donnerstags 8 bis 17 Uhr, freitags 8 bis 16 Uhr.