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Das Derby in der 3. Liga findet einen verdienten Sieger

Ein spannendes Handball-Match boten sich am gestrigen Freitagabend die Turnerschaft Großburgwedel (TSG) und die TSV Burgdorf II in der 3. Liga vor rund 350 Zuschauern in der Großburgwedeler Sprthalle „Auf der Ramhorst“. Am Ende gewannen die Gastgeber verdient 27:25 (13:11).. Derbys sind immer was besonderes. Vor allem, wenn der Perspektivkader des handball-Bundesligisten auf die Turnerschaft aus Großburgwedel trifft. Gestern Abend war es wieder soweit: Waren beide Teams in der vergangenen Saison noch in unterschiedlichen Staffeln angetreten, so kam es in diesem Meisterschaftswettbewerb bereits am 2. Spieltag zum Aufeinandertreffen, das sich etwa 350 Zuschauer nicht entgehen lassen wollten. Zum Teil standen einige Zuschauer in der letzten Reihe, um das Nachbarschaftsduell zu verfolgen.

Druckvoll begannen die Gäste aus Burgdorf, die schnell eine 3:0-Führung vorlegten. Doch als in der 4. Minute das erste TSG-Tor nach einem 7-Meter durch Sören Kress erzielt wurde, kippte das Spiel schnell, so dass es in der 8. Minute, nach einem Doppelschlag durch Kress, nun 4:4 stand. Zeit für TSV-Trainer Haidmar Felixson, der die schnelle Aufholjagd der Großburgwedeler und die verworfenen Möglichkeiten seiner TSV schon aufgebracht verfolgte, das erste Team-Timeout zu nehmen und Einfluss auf seine Spieler zu nehmen. Das TSV-Spiel stabilisierte sich daraufhin. Doch keine Mannschaft konnte sich absetzen. Die TSGer übernahmen zwar immer wieder die Führung, die im Gegenzug durch den TSV ausgeglichen wurde. In der 22. Minute sollte sich das Blatt wenden, wenn auch nur hauchdünnn und für kurze Zeit: Till Hermann warf die TSV 9:8 in Führung, die erneut ausgelichen wurde. Auch das 9:10 für die Gäste hatte nicht lange Bestand. Die Schlussphase der 1. Halbzeit gehörte dann aber der TSG, die in Unterzahl durch Jannis Wilken erstmals mit zwei Toren zum 12:10 in Führung ging, und diesen Abstand zum 13:11-Pausenstand hielt. Die Zuschauer waren sich sicher: Einen ausgemachten Favoriten gab es hier nicht, in der 2. Halbzeit war alles möglich.

Und so geschah es dann auch. Die Großburgwedeler, nach der verschlafenen Anfangsphase im ersten Spielabschnitt stets aktiver, schneller am Ball und abwehrstark, bauten ihren Vorsprung zum 16:12 und 18:14 aus. Doch nun kamen die Burgdorfer besser ins Spiel. Zu oft hatten sie zuvor die sich bietenden Chancen liegen gelassen und bliesen nun förmlich zum Abgriff. Der Rückstand wurde zum 18:17 verkürzt, so dass nun TSG-Trainer Jürgen Batjer die Grüne Karte zum Team-Timeout warf. Nach dem zwischenzeitlichen 19:18 für die TSG wurde es in der 48. Minute brenzlig für die TSV, als sich Lars Hoffmann zu einem Revanche-Foul hinreißen ließ und für 2 Minuten auf die Strafbank verbannt wurde. Felixson, er ärgerte sich wahrscheinlich mehr über die begangene Tat seines Spielers als über den Pfiff des Schiedsrichters, bekam prompt die Gelbe Karte für seinen Emotionsausbruch. Doch nur 12 Sekunden später saß mit Yannick Dräger der zweite TSVer auf der Strafbank, nach einem überharten Einsteigen in der Abwehr. Doppelte Unterzahl: Das verhieß nichts gutes. Doch die TSV zog sich gekonnt aus der Affäre und nach Ablauf der Strafzeiten stand es 21:19. Ab der 52. Minute, es stand 23:21, folgte Schonkost für die Zuschauer. Die Abwehrreihen standen felsenfest und TSG-Torhüter Patrick Anders zeigte wiederholt seine Klasse, als er einen Siebenmeter von Maurice Dräger vereitelte. Zwei Angriffe der TSGer wurden nicht genutzt, die TSV schaffte es im Gegenzug ebenso nicht, zwei Ballbesitze in ein Tor umzumünzen. Bei zwei Toren Unterschied ein fataler Ausgang, an derem Ende die TSG das 24:21 erzielte und nun erstmals drei Tore vorne lag (56.). In der Schlussphase behielten die Gastgeber die Nerven, auch wenn der Vorsprung zwischenzeitlich auf ein Tor (26:25, 59. Minute) schmolz, doch den Burgdorfern bleib am Ende nur das Nachsehen, als 40 Sekunden vor dem Ende Sören Kress mit seinem 7. Treffer den 27:25-Endstand herstellte.

"Wir hätten in Überzahl schon den Sack zumachen können", urteilte ein sichtlich zufriedener Jürgen Bätjer nach dem Schlusspfiff gegenüber dem AltkreisBlitz. "Ich habe eine leidenschaftliche Abwehrarbeit gesehen." Sein Gegenüber, Haidmar Felixson, zog eine nüchterne Bilanz: "Die TSG hat verdient gewonnen. Uns fehlten heute die 5 Prozent, die man braucht, um dieses Spiel zu gewinnen. Die Großburgwedeler hatten einfach den absoluten Willen zum Sieg gezeigt. Bei uns war die Torausbeute eine Katastrophe und in der Abwehr haben wir uns zu wenig bewegt", urteilt der TSver über den Spielverlauf, den er im Nachgang mit seinem Team noch auf Video analysieren wird.

TS Großburgwedel: Patrick Anders, Markus Hammerschmidt, Lennart Carstens, Sören Kress (7), Jannis Wilken (1), Christian Hoff, Niklas Ihmann (2), Chris Meiser (3), Nils Wilken, Lennart Koch (5), Erik Gülzow (4), Kay Behnke (3), Steffen Dunekacke (1), Justin Magnus Behr (1).

TSV Burgdorf: Jendrik Meyer, Fabian Piatke, Amadou Jobe, Jago Mävers (2) Yannick Dräger (7), Till Hermann (3), Maurice Dräger (7), Niklas Hermann (2), Johannes Marx, Steffen Schröter, Cedric Post (2), Hannes Feise, Lars Hoffmann (2), Maximilian Mäkel.

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